Losnummer: 883
Wie Schiller einst die Berge als Ort der Freiheit bezeichnete, wusste der tschechische Bildhauer Jan Koblasa (1932-2017) den Wert der Freiheit im besonderen Maße zu schätzen. Nach der grausamen Niederschlagung des Prager Frühlings und der damit verbundenen Außerkraftsetzung der Reformversuche des sozialistischen Modells, verließ Koblasa sein Heimatland und floh über Italien nach Norddeutschland. Dort gründete und leitete über 30 Jahre die Bildhauerklasse an der Muthesius-Kunsthochschule in Kiel. Der Repression kommunistischer Staaten entkommen, repräsentiert die Freiheit den Kern seines künstlerischen Schaffens. Die vorliegende monumentale Skulptur - ein, nach oben zulaufender, rechteckiger Korpus, bestehend aus partiell poliertem schwarzem Granit - vermag man als Symbolik der Freiheit zu deuten. Während sich Koblasas Werk stets in einem Spannungsfeld von Kunst, Politik und Religion befand, berührt der dargestellte Berghang Themen wie Ohnmacht und Macht, Unterwerfung und Autorität, sowie Kraft und Schwäche.
Provenienz: Galerie Christoph Dürr, München. Direkt vom Künstler
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