 Austellungsdauer: 10. September bis 30. Oktober
Alexandra Ranner
Sid Gastl
Die Idee zu einer gemeinsamen Ausstellung wurde in den letzten Jahren von Alexandra Ranner und Sid Gastl schon öfter angedacht, weil sie glauben, daß durch eine Kombination der Arbeiten interessante Verschränkungen entstehen. Die Überschneidungen liegen nicht im formalen, sondern im inhaltlichen Aspekt der Arbeiten. Alexandra Ranner arbeitet mit suggestiven Innenräumen, Sid Gastl zeigt dagegen Außenräume (Häuser, Landschaften, Gärten) die hermetisch sind. Beide Künstler arbeiten mit Verschiebung von Normalität und versuchen die Betrachter in eine ihnen fremde Situation zu verwickeln.
Alexandra Ranner:
Die Skulptur zeigt sich von außen in Form eines containerartigen Gebildes, von allen Seiten verschlossen, lediglich durch eine 2 mal 1,3 Meter große Öffnung einsehbar, durch die man in einen tiefen Flur hineinschaut.
Auf der rechten Seite dieses Flurs wird der Blick durch eine halb geöffnete Türe auf einen Spiegel geführt, durch den man einen im Halbdunkel sitzenden Mann erkennt. Durch den Spiegel beobachtet man allerdings auch eine Szene, die sich offensichtlich im Nachbarhaus abspielt: Ein Mann tanzt in freudiger Erregung, zugleich etwas abartig, mit einer Stoffpuppe, die er manchmal in einem nervösen Verkrampfungszustand an die Wand schleudert. Für den Betrachter bleibt offen, in welchen Zusammenhang die Figuren stehen.
Alexandra Ranner zeigt außerdem drei Modelle, von denen eine die Vorarbeit der ausgestellten Skulptur ist. Aus der großen in Madrid gezeigten Arbeit „Beast“ wird ein Video gezeigt.
Sid Gastl
Die Sujets von Sid Gastls zumTeil großformatigen Gemälden sind Häuser, Landschaften, Gärten, Parks, die wie ein Set inszeniert werden. Menschen sind nicht vorhanden, weil die Szenerien zum Teil als Platzhalter für menschliche Gefühlssituationen fungieren, zum andern, weil den Betrachtern selbst, die Rolle des Menschen im Bild zugewiesen wird. Die Position des Betrachters ändert sich häufig auf den Bildern von Sid Gastl. Manche Bilder zeigen Landschaftsausschnitte aus der Luftperspektive und weisen dem Betrachter die scheinbare Sicherheit des distanzierten Überblicks, andere Bilder stellen ihn direkt und frontal in eine hermetische Situation. Die Bilder suchen einen Punkt, in dem die Normalität verschwimmt. Es erscheint auf einmal alles möglich, von Angst bis Sehnsucht.
Christoph Schmidberger - Projektraum
Der 29 jährige Künstler gilt in New York und Los Angeles als „Shooting star“. In Österreich geboren, studierte er in Los Angeles bei Hubert Schmalix, und Kalifornien hat seine Spuren hinterlassen. Auffällig ist, daß die von ihm porträtierten Personen jung und schön sind.
Die Frage der Schönheit hat zentrale Bedeutung, die Personen scheinen Calvin Klein Reklamen entsprungen. Alle Modelle haben eine narzisstische Qualität an sich. Gleichzeitig stellt der Künstler Fragen gesellschaftlicher und kultureller Autorität. Gestählte Körper, schillernde Farben, sonnengebräunte Gesichter, homosexuelle Schönheit der Körper - die Arbeiten offenbaren ihre spirituelle Qualität hintergründig.
Das macht sie interessant und subversiv zugleich.  |
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