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Die Publikation HENRY WESSEL, herausgegeben von Thomas Zander, wurde ausgezeichnet mit dem Deutschen Fotobuchpreis 2008!
In der Begründung der Jury heißt es:
"Wenn man körperlich erfahren will, was Licht ist, dann hilft es, im Dunkeln anzufangen. Im düsteren New Yorker Winter des Jahres 1969 hatte der junge Fotograf Henry Wessel irgendwann die Nase voll vom miesen Wetter. Er nahm, wie das in einem großen Land mal eben möglich ist, das Flugzeug rüber auf die andere Seite. Als er in Kalifornien ausstieg, hatte er das Gefühl, das Sonnenlicht sei so intensiv, dass er sich an den Strahlen hätte abstützen können.
So begann Wessels Affäre mit dem Licht. Licht und Körperlichkeit, so erklärt uns der Aufsatz von Georg Imdahl, sind die Hauptthemen von Henry Wessels fotografischem Werk. Falls man von Themen hier überhaupt sprechen kann. Seine Bilder zeigen zwar die USA, deren Landschaften, Menschen und Bauten. Wessel dirigiert nichts, inszeniert nichts, ist also eigentlich ein Dokumentarist.
Dennoch sind seine Bilder so subjektiv, dass sie keine Zusammenhängende Geschichte ergeben. Sie erzeugen auf assoziative Weise Stimmungen, schildern etwas so schwer Fassbares wie amerikanische Befindlichkeit.
Wessel selbst sagt, seine Vorgehensweise sei das Gegenteil von konzeptionell, völlig intuitiv, „die Augen jedem Gedanken weit voraus.“ Nicht jeder versteht das. Als der Mann mit dem Hut den Fotografen bemerkte, konnte er beim besten Willen nicht verstehen, warum der Durchblick zwischen den Häusern ein Foto wert sein sollte. Er schüttelte den Kopf und ging."
Text: Andreas Langen, Mitglied der Jury
Henry Wessel
Gebundene Ausgabe, 184 Seiten, 14 Abb. Farbe, 118 Abb. Triplex
Hrsg. Thomas Zander
Essays von Georg Imdahl und Sandra Phillips
Steidl 2007 |