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| | Rembrandt Harmensz. van Rijn, Faust, 1652 | | Gelehrter in seiner Stube, genannt: Faust. Radierung. 21 x 16 cm. Um 1652. B. 270, White/Boon (Hollstein) 270 I (von III), Nowell-Usticke 270 I (von VII), Hinterding/Rutgers (New Hollstein) 270 II (von VII). | | |
| Losnummer: 5223
Die 1652 datierte Radierung zählt zu den rätselhaftesten Darstellungen im druckgraphischen Œuvre Rembrandts. Im Inventar von Clement de Jonghe von 1679 wird die Graphik als "Practising Alchemist" geführt, doch 1731 wird sie von dem Kunstsammler Valerius Röver als "Doctur Faustus" bezeichnet - was ihr bis heute ihren Beinamen einbrachte. Die Figur erfuhr zahlreiche Interpretationen. In der Tat sah man darin den Doktor Faustus in dem Moment dargestellt, in dem der Engel in Gestalt des Lichts ihn darin hindern möchte, mit dem Teufel einen Pakt einzugehen; andere interpretierten die Darstellung als kabalistische Szene, oder erkannten in dem Dargestellten den Gründer des Sozianismus, Faustus Socinus. Wahrscheinlich sehen wir aber eine Allegorie auf den Glauben: Der Gelehrte erkennt in Anbetracht des Lichtkreises, dass menschliche Erkenntnis und Weisheit begrenzt sind, und dass wir nur durch den christlichen Glauben an der vollkommenden Erkenntnis teilhaben können. - Laut der aktuellen Literatur des New Hollstein ein früher, zweiter Zustand mit den beiden Punkten unten rechts am Globus. Prachtvoller, samtener Abzug mit sehr feinem Rändchen um die Facette an allen Seiten. Lediglich geringfügig fleckig (vornehmlich im Fensterausschnitt), geringe Gebrauchsspuren, verso kleine Montierungs- und Klebereste in den Eckpartien, sonst ganz vorzüglich erhaltenes Exemplar. Wohl aus der Sammlung John Barnard (Lugt 1420) sowie mit einem bisher unbekannten Sammlerstempel "S" (sehr ähnlich der Marke der Prinzen Soutzo, vgl. Lugt 2341).
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Veranstaltungshinweise:
Am 30.11.2022 120. Auktion: Druckgraphik des 15. bis 19. Jahrhunderts und des Fin de Siècle | | |
Schätzpreis: 25.000,- EURO
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