 Shimotani arbeitet zur Zeit bereits in unserer Galerie. Zu den aus Japan mitgebrachten Arbeiten entstehen hier für Ausstellung "structure of time" Steinarbeiten mit Material aus der Region. Er beschriftet Steine.
"Er fragt nach der Wahrnehmung: hat der Mensch den Bezug zur Natur nur durch seine Sprachen? Meint er eine Bankrotterklärung der Wahrnehmung allein durch Worte? Sieht er, der vom ZEN-Stein-Garten nach Europa kommt, hier nur unsere festgefahrenen Gedanken, mit dem Stein als Symbol? Im Europäischen Patentamt in München durchschnitt er ein zusammengebrachtes Steinbrockenfeld diagonal "die Diagonale". Betrachtet er die Geometrie als Mittel unserer Wahrnehmung, das mit dem Wissen verbunden ist? Wissen durchschneidet die Natur - Shimotanis Kunst durchschneidet das Wissen. Um mich zu verstehen, sagt Chihiro, muss ich darüber hinaus gehen, muss die Steine zerschneiden, aus den Wörtern Worte machen, aus Gequatsche Gedanken, auf Zusammenhänge verweisen -aber dem Betrachter freie Hand und freien Kopf lassen - für den Eingang in die Sprache der Kunst.
Die Zeit hat die Unsitte, dass sie immer weitergeht - sie hat keinen Raum, Is time long or is it wide? fragt Laurie Anderson. In dieser Kunst geht es um das Zeitlose, jenseits jeden aktuellen Zeitbezugs, es geht um die Sensibilisierung unserer Wahrnehmung. In der Kunst gelten die Gesetze der Sprache so wenig, wie die der Schwerkraft der Steine. Materie wird Poesie und die Sprache bekommt einen Hauch von Material."  |
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