Losnummer: 8105
Ein eleganter Herr, schlank und schmalgliedrig: So präsentiert sich Gustav Adolf Erbprinz von Schweden. Er war nicht nur hochgebildet, sondern auch sportlich, gewann zahlreiche Reit-, Hindernis-, Dressur- und Springwettbewerbe und gehörte zur schwedischen Elite im Fechten mit dem Säbel. Daher zeigt ihn Gurschner im Tennisdress, mit Schläger in der Hand, am Rande eines Tennisplatzes in südlicher Landschaft sitzend. Messerscharfe, sensibel geführte Konturen grenzen die Figur im Vordergrund von der Hintergrundlandschaft ab. Sorgsam gemalte, vielfach getüpfelte Binnenstrukturen kennzeichnen die Bildgegenstände im Vordergrund, während in den übrigen Bildebenen die Darstellung mit breitem Pinsel summarischer erfasst wird. Das gleißend helle Licht lässt alle Farbwerte in zart-lebendigen, fein abgestuften und effektvoll gegeneinandergesetzten Pastelltönen erscheinen.
Im Jahr 1938, kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, emigrierte Gurschner nach England. Auch in der neuen Heimat standen dem Künstler durch seine Heirat mit einer englischen Adeligen höchste gesellschaftliche Kreise offen; er erlangte die britische Staatsbürgerschaft und diente während des Krieges in der britischen Armee. Um 1925 hatte sich Gurschner einer neusachlichen Auffassung zugewandt, ohne jedoch gewisse expressive Elemente aufzugeben. Exemplarisch für diesen Malstil ist das vorliegende Porträt des Erbprinzen von Schweden.
Provenienz: Nachlass des Künstlers
Kunsthandel Widder, Wien (dort 2006 erworben)
Privatsammlung Europa
Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist.
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