
Marg Moll ( 1884 - 1977 )
Am 2. August 1884 in Mühlhausen/Elsass geboren; erster Malunterricht bei Hans Völcker in Wiesbaden, Kurse in Aktzeichnen und in Anatomie am Städelschen Kunstinstitut in Frankfurt, erste Berührung mit der Bildhauerei durch die Bildhauerin Luise Schmidt; 1905 nimmt sie Unterricht bei dem Maler Oskar Moll, den sie später heiratet; Aufenthalt in Italien mit Luise Schmidt; 1906 Heirat mit Oskar Moll und Übersiedlung nach Berlin; Malunterricht bei Lovis Corinth und Anatomie-Kurse in der Lervin-Funke-Kunstschule; Corinth malt ein Portrait Marg Molls in Öl; 1907/08 Studienaufenthalt in Paris; Bekanntschaft mit Henri Matisse; 1908 Beteiligung an der Gründung der Académie Matisse und Umzug nach Paris; Marg Moll wird Schülerin von Matisse und konzentriert sich unter Anleitung ihres Lehrers auf die Bildhauerei; enge Freundschaft mit Matisse, der ein Porträt in Öl von Marg Moll malt, sowie Kontakte in den Kreis um Gertrude Stein, weiterhin enge Bindungen an andere deutsche Künstler der Académie Matisse wie z.B. Hans Purrmann und Rudolf Levy; sie lernt Picasso kennen und trifft sich regelmäßig mit Künstlern und Kunsthändlern im Café du Dome; die Académie Matisse besteht bis 1911 und bis dahin sind Marg und Oskar Moll mit ihr in Verbindung; 1911 Umzug nach Berlin; Mitglied der Berliner Sezession; stellt ab 1911 ihre Arbeiten in der Sezession aus; Käthe Kollwitz lobt ihre Plastiken; Kontakte zu Schmidt-Rottluff, Heckel und Otto Mueller, gegenseitige Inspiration; mit Purrmann und ihrem Mann Oskar Moll auf Korsika, um dort zu arbeiten; Freundschaft mit August Gaul in Berlin; in der Zeit von 1911 bis 1914 entstehen neue Skulpturen; im Februar 1914 findet eine Ausstellung im Kunst-Salon Fritz Gurlitt in Berlin sowie im gleichen Jahr in der Galerie von der Goltz in München mit großer, positiver Resonanz statt; während des Ersten Weltkriegs wird ihr Mann eingezogen, für Marg und Oskar Moll ist dies eine schwere Katastrophe, da die überwiegende Anzahl ihrer Künstlerfreunde in Paris jetzt Feinde sein sollen; das Ehepaar Moll wird von Berliner Künstlerkollegen sogar als "Französlinge" diffamiert; 1916 Ausstellung im Nassauischen Kunstverein, Wiesbaden;1919 Übersiedlung nach Breslau, wo Oskar Moll ab 1926 Akademiedirektor wird; es entstehen in dieser Zeit von Marg Moll vor allem Arbeiten in Holz, aber auch in Messing; 1921 kauft das Museum in Duisburg (Wilhelm-Lehmbruck-Museum) ihre Skulptur "Schwestern", das Museum in Breslau erwirbt zwei Plastiken "Tanz" und "Tanzende Putte", die seit der Ausstellung "Entartete Kunst", 1937 , als verschollen gelten; 1921 Reise zu Studienzwecken nach Italien, Ausstellung ihrer Werke in der Galerie Arnold in Breslau; ab dieser Zeit wieder regelmäßige Besuche, auch allein, in Paris, um dort zu arbeiten; 1924 Ausstellung ihrer Werke in der Galerie von der Goltz in München; sie wird 1925 Mitglied der "Groupe 1940" und stellt dort mit Robert Delaunay und Albert Gleizes aus und ist bis 1937 in dieser Künstlergruppe mit Ausstellungen vertreten; 1928 begegnet Marg Moll in Paris dem rumänischen Bildhauer Constantin Brancusi, dessen Arbeiten sie tief beeindrucken; er regt ihren Formenkanon nachhaltig an; sie besucht Brancusi mehrfach und auch durch ihn inspiriert, ensteht die "Krugträgerin" 1928, die leider durch einen Bombenangriff verloren geht; Marg Moll hat die "Krugträgerin" aufgrund des Verlustes 1949 in einer größeren Ausführung erneut geschaffen; weiterhin engere Kontakte zu Alexander Archipenko und Ossip Zadkine; dadurch starke Einflüsse des Kubismus in den Werken Molls; Malunterricht bei Fernand Léger; engere Kontakte zu Oskar Schlemmer, der von Oskar Moll nach Breslau berufen wird, wo er ab 1929 unterrichtet; 1929 Beteiligung auf der "Großen Kunstausstellung" in Berlin; 1930 enstehen "Weiblicher Torso" und "Frau mit Fächer"; 1931 gemeinsame Ausstellung mit Oskar Schlemmer bei Flechtheim in Berlin; 1932 stellt Marg Moll gemeinsam mit ihrem Mann Oskar Moll in der Galerie George Petit in Paris aus; Schließung der Breslauer Akademie aus "Sparsamkeitsgründen", 1932-1934 Aufenthalt in Düsseldorf, Oskar Moll übernimmt eine Meisterklasse an der Düsseldorfer Kunstakademie;dort hat Marg Moll Kontakte zu Klee, Campendonk und Mataré; 1933 Entlassung Oskar Molls; Marg Moll arbeitet in der Düsseldorfer Zeit bildhauerisch weiter; 1935 Ausstellung im Kunstverein Düsseldorf; 1936 Umzug nach Berlin; in der Zeit des Nationalsozialismus arbeiten Marg Moll und ihr Ehemann abgeschieden aber nicht zurückgezogen weiter; 1943 Zerstörung des Hauses in Berlin durch Bombenangriff; hierdurch Vernichtung der gesamten Kunstsammlung eigener und fremder Werke, wodurch heute Plastiken und Skulpturen von Marg Moll aus der Vorkriegszeit auf dem Kunstmarkt von größter Seltenheit sind; 1945 Flucht in die Westpregnitz; 1946 Rückkehr nach Berlin; 1947 stirbt Oskar Moll; in den Nachkriegsjahren entstehen u.a. "Zopfflechterin", "Frau mit Blumen" sowie "Liegende"; 1949 dreijähriger Aufenthalt bei ihrer Tochter in England, Bekanntschaft mit Henry Moore in London; 1950 Ausstellung in Cardiffe/England; 1952 Rückkehr nach Düsseldorf und Vollendung neuer Plastiken wie "Drei Vögel", "Frau mit Schirm", "Trauernde", "Liegender Akt" , "Große Wartende" und "Torso"; 1952 bis Ende der 60er Jahre Ausstellungserfolge und Ankäufe durch Museen; Aufenthalt in Amerika; in der Spätphase entstehen vorwiegend expressive Arbeiten in Holz; am 15. März 1977 in München gestorben
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