Fachwerkhaus am Weiher
Paul Baum 1859 Meißen – St. Lucia 1932
Bleistift auf Papier; unten rechts signiert: „P. Baum“; rückseitig weitere Bleistiftzeichnung einer flachen Landschaft mit Gehöft und Schornstein; 23,4 x 32,5 cm
Maße:23,4 x 32,5 cm
Kunstsparte:: Zeichnung Material/Medium/Technik:: Bleistift auf Papier
Weitere Details:
Paul Baum ist vielleicht der bedeutendste Vertreter der impressionistischen Malweise in Deutschland. Aber mit Gewißheit gehört er zu den wegweisenden Landschaftsmalern an der Wende des 20. Jahrhunderts. In den Jahren 1876 und 1877 arbeitet er in seiner Heimatstadt Meißen an der dortigen Manufaktur als Porzellanmaler und erhält eine erste dezidiert künstlerische Ausbildung an der Dresdner Kunstakademie. Allerdings wechselt er von dort bereits ein Jahr später nach Weimar. Hier tritt er in die Landschaftsklasse von Theodor Hagen ein. Wesentlichen Einfluß in der Weimarer Zeit aber übt der Maler Karl Buchholz auf den jungen Paul Baum aus. 1887 schließlich kehrt Paul Baum nach Dresden zurück und wird dort Schüler von Friedrich Preller d. J. Dieses erste Jahrzehnt künstlerischer Tätigkeit an den Kunstschulen in Weimar und Dresden vervollkommnet Paul Baum zwischen 1882 und 1886 durch Studienreisen nach Mecklenburg, Hamburg und Holland. Seit Theodor Hagen in Weimar lehrte, hatte man auch in dem kleinen Residenzstädtchen an der Ilm begonnen, sich der Kunstauffassung der Schule von Barbizon gegenüber zu öffnen. Dem Vorbild der französischen Maler folgend, sucht Baum seine Motive vornehmlich in den umliegenden Dörfern und den Ilmauen. Im Juli 1883 führt den damals 24jährigen Maler eine Studienreise nach Schwaan in der Nähe von Rostock. Aus den frühen Jahren 1878–1907 sind nur wenige Zeichnungen überliefert. Die bekannten Zeichnungen stimmen in ihrer Ausführung zum Teil sehr genau mit den farbigen Studien überein. Die reine schwarz/weiß - Zeichnung spielt bis 1907 im Schaffen von Paul Baum die Rolle von Übungs- und Motivstudien auf seinen Reisen oder in Weimar die Rolle von Vorstudien für Gemälde. Bei unserer Zeichnung handelt es sich um eine sehr frühe Motivstudie, die auf der Reise nach Mecklenburg im Juli 1883 entstanden sein mag. Unter dichtem Wolkenhimmel erstrecken sich weit in die Bildtiefe hinein ein Fluß und dessen Uferlandschaft. Vermutlich handelt es sich um die Warnow bei Schwaan.