grundlage sind fotos... ralf rduch fotografiert erst, baut ein verhältnis auf, entspannt die atmosphäre. bis aus 36 fotos eines etwas geworden ist. ein langer weg liegt zwischen der anfänglichen suche nach einem modell und dem fertigen bild... doch setzt rduch nicht wie gewöhnlich die fotografie in farbe um: er zergliedert das fotografische ebenbild und setzt es mosaikhaft aus malerischen einzelsegmenten zusammen. bei denen beschränkt er sich auf eine 12-ton-farbskala inklusive nuancen und abtönungen. die konsequente farbreduzierung wiederum verlangt ein klares gestaltungskonzept. das hat rduch, der seine personen meist wie von einer infrarot-kamera aufgenommen präsentiert. das bild wirkt als ganzes, doch bei genauerem hinsehen zeigt sich, dass die malerisch gestalteten partien durchaus eigenleben besitzen. allerdings verselbstständigen sie sich nicht, sondern fügen sich in die gesamtkomposition ein.
lothar nenz