Raïssa Venables zeigt in ihren Fotos lange schmale Flure, seltsam gebogene Treppenaufgänge, deren Perspektive verschoben ist und sich ins Unendliche zu dehnen scheinen. Es ist eine Leere, die uns anspringt wie unsere tiefsten Ängste, ob wir genügend getan, genügend gelebt haben und die uns immer wieder in das Gefängnis des eigenen Ich zurückwerfen. Verzerrungen von Räumen, Konstruktionen von multiplen Blickwinkeln gleichen der Art, wie unsere Erinnerung funktioniert, die sich in jedem Augenblick neu zu erfinden scheint je nach Veränderung der Lebensumstände und Fragen aufwirft, wo die Realität anfängt und aufhört. Die Verrätselung der Räume hat etwas Klaustrophobisches, etwas Unheimliches wie eine Szene aus einem Hitchcock-Film. Es ist auch das Spiel mit fast psychodelischer Farbintensität und Licht, die uns wie ein Sog hineinzuziehen scheinen in die psychologisch aufgeladenen Räume |