Was ein ehemaliger Krupp-Manager so alles an seinen Wänden hängen hatte: Ketterer versteigert Teile der Expressionismus-Sammlung von Berthold Beitz und setzt im jüngeren Programm auf internationale Namen
Jeder Schuss ein Treffer: Kenneth Noland sah sich als „one-shot painter“. Denn er bediente sich der „soak stain“-Technik und damit einer speziellen Farbmischung auf ungrundierter Leinwand, die schnell in den Malgrund eindringt, sich mit ihm verbindet und keine Korrekturen zulässt. Die Konsequenz war ein schnelles Arbeiten und ein unerschütterliches Vertrauen in Gestaltung und Wahl der Mittel. Zudem besaß Noland, wie er einmal selbst sagte, die Kraft und Nerven, der Versuchung zu widerstehen, doch noch irgendwelche Änderungen vorzunehmen. So entstanden ab den späten 1950er Jahren seine runden „Targets“, die „Stripes“ und die V-förmigen „Chevrons“, mit denen Noland zu einem wichtigen Vertreter der Farbfeldmalerei avancierte. „Via Media (Suddenly)“ von 1963, die jetzt von Ketterer für 600.000 bis 800.000 Euro angeboten wird, ist ein solches mit drei Winkeln in Schwarz, Rot und Orange versehenes Gemälde. Die dreifache Pfeilform, die an militärische Dienstgrade, antike Dekore oder Hinweisschilder des Alltags erinnert, entwickelt mit ihren nach unten gestemmten Schenkeln eine bezwingende Dynamik, gehörte zur legendären Sammlung von Reinhard Onnasch und kann mit einer illustren Ausstellungshistorie aufwarten. ...mehr |