Die aktuelle Ausgabe der Art Brussels wartet mit reichlich frischer Ware auf. Doch die Galeristen sorgen sich auch um eine von der belgischen Regierung geplante Mehrwertsteuererhöhung auf Kunst
Wer am vergangenen Donnerstag über die Vernissage der 40. Art Brussels ging, konnte es nicht übersehen: Zahlreiche Besucher*innen und Galerist*innen hatten sich ein rotes Herz mit dem Schriftzug „Art“ ans Revers geklebt. Dahinter steckt eine Aktion des belgischen Kunsthändlerverbandes Rocad. Gleich am Eingang hat die Vereinigung einen Infostand aufgebaut, an dem sie Unterschriften gegen die Pläne des belgischen Finanzministers sammelt, die Mehrwertsteuer auf Kunst auf 21 Prozent zu erhöhen. „Bisher wurden 21 Prozent lediglich auf die Marge zwischen dem Einkaufs- und dem Verkaufspreis erhoben“, erläutert Rocad-Präsident Patrick Mestdagh im Gespräch. „Die aktuellen Pläne der Regierung sehen jedoch vor, die Mehrwertsteuer auf den gesamten Kaufpreis zu erheben.“ Und weiter: „Wenn das Gesetz durchkommt, wäre es eine Katastrophe für den belgischen Kunstmarkt und auch für die belgische Kultur.“ Mestdagh gibt sich allerdings optimistisch, dass am Ende der Messe das angestrebte Ziel von 10.000 Unterschriften erreicht sein wird. Durch gezielte Lobbyarbeit konnte vor den im Juni anstehenden Wahlen in Belgien immerhin erreicht werden, dass das Gesetz zunächst einmal auf Eis liegt. „Wir haben einen ersten Sieg errungen, aber die Schlacht ist noch nicht geschlagen“, so Mestdagh. ...mehr |