Geboren am 14. März 1932 in Dübendorf bei Zürich Schweizer Objektkünstler, Zeichner und Grafiker
Seine künstlerische Ausbildung begann Jürgen Brodwolf an der Kunstanstalt Brügger in Meringen, wo er sich zum Zeichner und Lithografen ausbilden ließ. Anschließend zog es ihn nach Bern. Dort besuchte an der Kunstgewerbeschule die Grafikklasse von Eugen Jordi. Nach einem Parisaufenthalt 1953 erhielt Brodwolf mehrere Stipendien, wie das Eidgenössische Kunststipendium für Malerei (1955) und das Stipendium der Akademie der Künste in Berlin im Jahr 1968.
Seinen künstlerischen Durchbruch erlebte Brodwolf bereits 1959: Bei Restaurierungsarbeiten an einem Fresko „entdeckte“ er die zahlreichen ausgedrückten Farbtuben. Aus ihnen begann er Figuren menschlicher Gestalt zu formen. Seine „Tubenfiguren“, die er in Assemblagen ausgedienter Gebrauchsgegenstände platziert, sind für ihn Symbolgestalten des geschundenen und kaputten Lebens.
In der Zeit von 1976 bis 1982 lehrte Brodwolf Zeichnung an der Fachhochschule für Gestaltung in Pforzheim und zwischen 1982 und 1994 war er Professor für Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der bildenden Künste in Stuttgart. Mit Teilnahmen an der Documenta VI im Jahr 1977 und der Biennale in Venedig 1982 festigte er seinen Ruhm als Künstler. Durch zahlreiche Ausstellungen, Ankäufe und Kunstpreise, wie den Hans-Thoma-Preis des Landes Baden-Württemberg im Jahr 1981, wurde sein Werk öffentlich geehrt. Brodwolf lebt und arbeitet in Malsburg-Vogelbach im Südschwarzwald.
A.S.
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