geboren am 19. April 1932 in Medellín in Kolumbien, gestorben am 15. September 2023 in Monaco Kolumbianischer, realistischer Maler und Bildhauer
Fernando Botero wurde 1932 in Medellín in Kolumbien geboren. Neben der Schulausbildung besuchte er eine Matadorenschule. In seinen frühen Zeichnungen wurden die Erfahrungen in der Arena häufig zu Bildinhalten. Seine weitere Kunstausbildung führte ihn zunächst nach Bogotá und von dort nach Europa. In Madrid lernte Botero an der Academia San Fernando und dem Prado Museum, in Florenz studierte er ab 1953 Kunstgeschichte. 1955 kehrte er nach Kolumbien zurück, wo er ab 1958 eine Professur für Malerei in Bogotá angenommen hat. Ab 1956 lebte er auch in Mexiko und 1960 siedelte er nach New York. Dort gewann er den Guggenheim National Prize für Kolumbien.
Die Arbeiten Boteros sind hauptsächlich von der Darstellung des menschlichen Körpers geprägt. Seine Malereien zeigen meist dickleibige, unbewegte Körper in oft barocken Szenen. Zeigt Botero in seinen frühen Gemälden ein Bild der degenerierten Kolonialbourgeoisie, so reflektiert er in Europa die Einflüsse der europäischen Malerei. Figuren seiner Vorbilder, Cranach, Mantegna und Velázquez, werden in aufgeplusterter Üppigkeit zu Karikaturen.
Neben den alten Meistern der Kunstgeschichte prägte ihn auch die Malerei seiner Zeit. Die Pop Art der 1960er Jahre führte ihn zu seiner naiven, fast kindlichen Darstellung („Der Brief“, 1976). Die Bilder Boteros sind exakt ausgeführt, wobei neben den Formen auch die Farben gesteigert werden. Neben seinen Gemälden entstehen Zeichnungen und Skulpturen, die in unterschiedlichen Materialien von Bronze bis Polyester ausgeführt sind.
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