geboren am 22. November 1849 in Niendorf, gestorben am 8. Januar 1938 in Hagen
Deutscher Künstler, Vertreter des Expressionismus
Christian Rohlfs wurde am 22. Dezember 1849 in Niendorf in Schleswig-Holstein geboren. Mit 15 Jahren verlor er in Folge einer Knieverletzung ein Bein. 1869 ging er nach einem Aufenthalt in Berlin an die Weimarer Kunstschule und studierte dort bei Struys und Linnig. Rohlfs war dort durch die Förderung des Großherzogs finanziell unabhängig. Er begann seine Malereiausbildung in der Tradition der Weimarer Malerschule der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Ab den späten 1880er Jahren malt er zunehmend unter dem Eindruck des Impressionismus („Märzmorgen an der Ilm“, 1894) und des Neo-Impressionismus, den er von Henry van de Velde vermittelt bekam. Als Historien- und Genremaler findet Rohlfs schon in Weimar Beachtung. 1900 wurde er Mitglied der Berliner „Sezession“.
Im Jahr 1901 zog Rohlfs auf Einladung des Sammlers Karl-Ernst Osthaus nach Hagen. Bei Arbeiten in Soest lernte er im Sommer 1906 Emil Nolde kennen, der ihn zu weiteren Arbeiten ermutigte. Die Konturlinie entwickelte sich in dieser Zeit immer kräftiger und die Malerei wurde nach der Auseinandersetzung mit Vincent van Gogh und dem späten Claude Monet expressiver. Bis 1911 benutzte Rohlfs Ölfarbe und von da an Tempera. Die wichtigsten Sujets seiner Bilder waren Landschaften, Architekturen („Kirche in Soest“, 1918) und Blumen („Rote Tulpen“, 1919).
1911 wurde Rohlfs Mitglied der „Neuen Sezession“ und 1914 trat er der „Freien Sezession“ bei. In Aachen erhielt Rohlfs 1922 den Ehrendoktor der Technischen Hochschule und 1924 wurde er Mitglied der Akademie der Preußischen Künste in Berlin. Von 1927 bis 1938 lebte Rohlfs in Ascona (Tessin). Sein Werk wurde 1937 von den Nationalsozialisten beschlagnahmt. Christian Rohlfs starb am 8. Januar 1938 in Hagen.
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