geboren am 5. Februar 1920 in Greppin bei Dessau, gestorben am 29. Juni 1989 in Neuss Deutscher Maler, Vertreter des Informel
Gerhard Goehme begann als 28jähriger nach der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft bei Herbert Post in der Nähe von Halle zu malen. Ab 1952 studierte er an der Kunstakademie Düsseldorf. Hoehme arbeitete schon zu Beginn seiner Ausbildung in der ungegenständlichen Art des Informel. 1952 begegnete er dem späteren Leiter der Düsseldorfer Galerie 22, Jean-Pierre Wilhelm, der ihn in Kontakt mit den Malern des französischen Tachismus, Jean Fautrier und Jean Dubuffet, brachte.
In der folgenden Zeit entwickelte Hoehme seine eigene Variante der informellen Malerei. Im Gegensatz zu den informellen Malern seiner Zeit, folgen seine Bilder einem festen Strukturprinzip. Angedeutete, gegenständliche Elemente werden dazu benutzt, in einer Reihung das Bild zu gliedern. Der Pinselgestus und der reliefartige Farbauftrag erhöhen die Wirkung der Bildstruktur.
Ab Mitte der 50er Jahre integriert Hoehme raumgreifende Elemente in seinen Bildern. Vorgeschobene Plexiglaswände und herausstehende Polyäthylenschnüre thematisieren das Bild als dreidimensionales Objekt. Die Öffnung zum Außerbildlichen zeigt sich auch in der Benutzung vieleckiger Bilder „shaped canvas“, deren Form sich nach der Bildstruktur richtet. Die Wände und der Umraum werden zum Bestandteil der Bildkomposition. Ab 1975 wandte er sich in großen Raumbildern wieder mehr dem Malerischen zu.
Hoehme nahm 1959 an der Documenta 2 in Kassel teil. 1960 wurde er als Professor an die Düsseldorfer Kunstakademie berufen, wo er bis 1985 unterrichtete. Gerhard Hoehme starb am 29. Juni 1989 in Neuss.
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