Otto Mauer-Preis an Bernhard Fruehwirth | | Bernhard Fruehwirth – Preisträger des Msgr. Otto Mauer Preises 2006 | |
Der Otto Mauer-Preis 2006 geht an Bernhard Fruehwirth. Damit zeichnet der Otto Mauer Fonds der Erzdiözese Wien den 1968 in Bad Radkersburg in der Steiermark geborenen und heute in Wien lebenden Künstler für sein gesamtes bisheriges Werk aus. Das Schaffen Fruehwirths, der von 1989 bis 1994 an der Universität für Angewandte Kunst in Wien studiert hat, ist zwischen Zeichnung und installativen Arbeiten angesiedelt und fußt auf biografischen Momenten und alltäglichen Beobachtungen. Sie überträgt er in quasi modellhafte Anordnungen, seien es in seinem frühen Schaffen die schwarzweißen Zeichnungen menschenleerer Zimmer und isolierter Alltagsgegenstände oder der Erdwall, den er 2004 im Grafischen Kabinett der Wiener Secession zur Böschung mit einer kargen, winterlichen Vegetation aufschüttete und so Vorstellungen von Niemandsland, Müllhalde, Schrottplatz oder Ort des Verbrechens weckte. So gelinge es Fruehwirth, die Wandlung von vorstellbaren Räumen ins Unfassbare, Geheimnisvolle darzustellen, heißt es in der Begründung der Jury.
Sie führt weiter aus: „Bernhard Fruehwirth ist ein Künstler, der in seinen Arbeiten die Zeit auf geradezu mildtätige Art und Weise stillhält. Er ist verwurzelt in einer großen Tradition. Ein im besten Sinn des Wortes altmodischer Künstler, dessen Arbeiten eine fast mystisch wirkende Kraft der Vergegenwärtigung besitzen. Vergegenwärtigung eines Zaubers, einer Gesetzlichkeit, einer poetischen Kraft, die auch dem Abgründigen und Dunklen alles Angsteinflössende zu nehmen vermag. Es geht in dieser Kunst zu wie in unheimlich großen Dachböden, die ein Kind singend erkundet.“
Seit 1981 wird der Otto Mauer-Preis vom Otto Mauer Fonds der Erzdiözese Wien nun zum 26sten Mal verliehen. Mit einem Preisgeld von 11.000 Euro werden österreichische oder in der Alpenrepublik lebende Künstlerinnen und Künstler unter 40 Jahren ausgezeichnet. Der Preis geht auf das Wirken von Monsignore Otto Mauer zurück, der sich intensiv für eine Begegnung von Kirche, Kunst und Wissenschaft einsetzte und als Kunstsammler tätig war. Mit ihm wurden unter anderem bisher Erwin Bohatsch, Gunter Damisch, Franz West, Erwin Wurm, Lois Renner, Heimo Zobernig, Gregor Zivic, Florian Pumhösl, Michael Kienzer, Dorit Margreiter, Simon Wachsmuth, Esther Stocker oder im vergangenen Jahr Jun Yang geehrt. Die Ausstellung zur Preisverleihung findet vom 6. bis 22. Dezember im Wiener Jesuiten-Foyer in der Bäckerstraße statt. |