Christopher Williams in der Kunsthalle Zürich Seine Fotografien wirken wie perfekte Werbebilder. Eine Frau strahlt aus ihrem Bad heraus, mit eingeseiftem Haar und perfektem Teint, als mache duschen mit dem Schampoo x neuerdings besonderen Spaß. Auf einem anderen Bild aber schaut das Modell gedankenverloren und wenig werbeträchtig an der Kamera vorbei. Eine andere Aufnahme ebenfalls von 2005 ergeht sich in einem Ästhetizismus, der einem in Zeiten von Konzeptkunst und wild wuchernden Installationen beinahe den Atem verschlägt. Die Schwarzweißaufnahme zeigt direkt von vorn ein Fahrrad genau in der Mittelsenkrechten eines wohlproportionierten Querformats.
Dabei ist Christopher Williams selbst aus der concept art hervorgegangen. Studiert hat der 1956 geborene Amerikaner in den 1970er Jahren am California Institute of Arts bei der ersten Generation der Konzeptkünstler, unter anderem John Baldessari und Douglas Huebler. Seine Fotografien, Videos, Installationen, Skulpturen und Performances beschäftigen sich mit Fragen der Wahrnehmung und scheuen auch den wissenschaftlichen Diskurs nicht. Die Fotoserie „For Example: Dix-Huit Leçons Sur La Société Industrielle (Revision)“, entstanden seit 2003, bezieht sich beispielsweise auf den französischen Soziologen Raymond Aron. Stilistisch knüpfen seine Bilder an die Arbeiten des Fotografen Albert Renger-Patzsch an.
Die Kunsthalle Zürich widmet Williams nun eine Ausstellung, in der außer den beiden genannten Fotografien noch 26 weitere Arbeiten zu bewundern sind. Zum „Konzept“ der Ausstellung gehört aber auch ein Radioprogramm „Danièle“, das Williams zusammen mit dem Künstler und Kritiker John Kelsey Anfang 2007 entwickelt hat und das während der gesamten Dauer der Ausstellung von Sonntag- bis Mittwochnacht gesendet wird. In einem der Arthouse-Kinos läuft außerdem ein Filmprogramm, das Williams in Gemeinschaft mit Albert Oehlen und John Kelsey erarbeitet hat.
Die Ausstellung „Christopher Williams“ läuft vom 25. August bis zum 28. Oktober. Geöffnet ist die Kunsthalle Zürich dienstags bis freitags zwischen 12 Uhr und 18 Uhr, donnerstags zusätzlich bis 20 Uhr und am Samstag und Sonntag von 11 bis 17 Uhr. Der Eintritt beträgt 8 Franken, ermäßigt 4 Franken.
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