Matthew Barney erhält Goslarer Kaiserring  |  | Matthew Barney mit dem Kaiserring 2007 der Stadt Goslar | |
Am vergangenen Samstag wurde Matthew Barney mit dem Kaiserring der Stadt Goslar ausgezeichnet. Der 1967 in San Francisco geborene Multimedia-Künstler nahm den undotierten, dafür aber weltweit renommierten Kunstpreis in der Kaiserpfalz der Harzstadt entgegen. Dieter Ronte, Direktor des Kunstmuseums Bonn, würdigte Matthew Barney in seiner Laudatio unter anderem als einen Künstler, der „Bildwelten zusammen bringt, die nicht füreinander bestimmt sind. Durch diese Referenzen und Interferenzen zeigt er auf, dass die Potentiale der Welt, die wir bis heute bis in das kleinste Teil nanotechnisch vermessen können, noch lange nicht ausgelotet sind. Die Welt bleibt das große Geheimnis für den Menschen.“
Mit Matthew Barney sei einer der großen Symbolisten der letzten fünfzig Jahre, der als Utopist künstlerische Arbeiten zum Thema der Geschlechtergrenzen erdacht hat. Dabei verbindet der 1967 in San Francisco geborene Preisträger, der zu den wichtigsten Künstlern der Gegenwart zählt, in seinen Werken skulpturale Environments, Installationen und Zeichnung mit Video und Performance. Der Fokus liegt dabei besonders auf dem Ausloten der Grenzen von Körperlichkeit und Sexualität mittels der Fusion der physischen Unerbittlichkeiten des Leistungssports und dessen erotischen Implikationen.
Die Jury hob zudem an Barneys Schaffen hervor: „Seine Arbeiten sind opernhaft im Maßstab und filmisch in der Form. Kunst, insbesondere die fünf Filme ‚Cremaster’ weisen ihn als einen sehr kultivierten und bewusst zeitgenössischen Künstler aus, der diszipliniert mit rationalen Mitteln das Absurde heraufbeschwört. Es ist ein unvergleichlicher labyrinthischer Privatkosmos entstanden, in denen mögliche Schöpfungsprozesse des Menschen mit Motiven und Symbolen aus der Mythologie, der Geschichte, der Geologie und Architektur zu einem geheimnisvollen Paralleluniversum verschmelzen.“
Mit dem Kaiserring, der seit 1975 jährlich verliehen wird, reiht sich Matthew Barney nun unter prominente Künstler wie Joseph Beuys, Max Ernst, Henry Moore, Georg Baselitz, Rebecca Horn, Anselm Kiefer, Cindy Sherman, Sigmar Polke, Christian Boltanski, Alexander Calder, Günther Uecker, Christo, Gerhard Richter, Jenny Holzer, William Kentridge oder Robert Longo ein. Im vergangenen Jahr erhielt der inzwischen verstorbene Maler Jörg Immendorff die Ehrung. Noch bis zum 13. Januar sind in Mönchehaus Museum für Moderne Kunst Arbeiten Matthew Barneys zu sehen.
Mönchehaus Museum für moderne Kunst
Mönchestraße 1
D-38640 Goslar
Telefon: +49 (0)5321 – 29 570
Telefax: +49 (0)5321 – 42 199 |