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Zwischen Schönheit und Trostlosigkeit: Die Ausstellung „American Beauties“ in den Hamburger Deichtorhallen zeigt Fotografien aus Amerika von 1909-1995

Es war einmal in Amerika



Das offizielle Amerika besingt in seinen patriotischen Liedern seine bernsteinfarbenen Weizenfelder, den Glanz seiner alabasterweißen Städte, die Schönheiten seiner Natur und nicht zuletzt den Freiheitsdrang seiner Helden. Wenn jetzt das Haus der Photographie in den Hamburger Deichtorhallen eine Ausstellung mit dem Titel „American Beauties“ zeigt, dann geht es nicht zuletzt auch um die Überprüfung dieser nationalen Mythen. Sieben fotografische Positionen und insgesamt 238 Bilder aus der Sammlung F.C. Gundlach, dem Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe und der Galerie der Gegenwart sind in dieser Gemeinschaftsausstellung mit Arbeiten aus den Jahren 1909 bis 1995 zu sehen. Ingo Taubhorn, der Kurator der Schau, zeigt ausschließlich Künstlereditionen, Portfolios und Mappenwerke, die das Werk eines Künstlers anhand einer thematisch abgesteckten Strecke nachvollziehen lassen.



Den Auftakt bildet die New Yorker Künstlergruppe Art Club 2000. Die sieben Mitglieder inszenieren sich in den unterschiedlichsten Umgebungen mit Mode und Accessoires, die sie in Filialen der amerikanischen Modekette „The Gap“ erstanden haben, und persiflieren damit den Trend zur modischen Vereinheitlichung durch die Vorgaben international agierender Modekonzerne und damit den Verlust von Individualität. Wie sieht ein junger Amerikaner seine eigene Generation zwischen Kleinstadtödnis und Ausbruchsversuchen mittels Drogen, Sex und Gewalt? Und worauf richtet ein durchs Land reisender, weltberühmter europäischer Filmemacher seine Kamera? Die Arbeiten von Larry Clark, der in seinem Heimatort Tulsa, Oklahoma, eine Clique von Jugendlichen über zehn Jahre mit der Kamera begleitet hat, zeigen Teenager ohne Hoffnung. Wohl niemals zuvor hat sich ein Fotograf so unmittelbar und so intim in die geschlossene Lebenswelt jugendlicher Amerikaner hineinbegeben. Clarks Aufnahmen zeigen, wie Jugendliche Spritzen setzen, mit Waffen spielen und miteinander Sex haben. Wim Wenders hingegen inszeniert auf seinen Cibachrome-Farbaufnahmen von 1988 noch den verfallensten Schuppen und den ödesten Supermarktparkplatz zum potenziellen Drehort eines spannenden Roadmovies in schönster Edward Hopper-Ästhetik.

Zu den ältesten hier gezeigten Aufnahmen gehören die zwölf prägnanten Schwarzweißfotos der 1901 in Wien geborenen Lisette Model aus dem New York der 1920er Jahre. Sie zeigen die Verheißungen, aber auch die Abgründe der amerikanischen Gesellschaft: gut situierte, leicht exzentrische ältere Damen beim angeregten Gespräch im Luxusrestaurant und gesellschaftliche Außenseiter wie Bettler, Verrückte und Blinde auf der Straße. Einen Workshop bei Lisette Model hat auch die in den 1980er Jahren bekannt gewordene Nan Goldin gemacht. Goldins autobiographische Diaschau „All by myself“ zum gleichnamigen Song von Eartha Kitt zeigt anhand eindringlicher und intimer Selbstporträts die Höhen und Tiefen eines Künstlerlebens: den Ausbruch aus dem Elternhaus, das Leben in Wohngemeinschaften, intime Begegnungen und körperliche und seelische Verletzungen. Selbst nachdem sie von ihrem Freund krankenhausreif geschlagen wurde, betätigte Goldin noch den Selbstauslöser und fotografierte ihr geschwollenes Gesicht und ihr blau geschlagenes Auge.

Ganz im Gegensatz dazu steht die fein ausbalancierte Eleganz, mit der der in Kalifornien lebende britische Maler David Hockney zu Werke geht, wenn er den Pinsel zur Seite legt und auf den Auslöser einer Kamera drückt. In pastellig matten Farbnuancen fotografiert er das, was er auch malt: männliche Akte vor dem Badezimmerspiegel, elegante Schwimmer in hellblau schimmernden Pools oder allmählich vergehende Tulpen in einer türkisfarbenen Vase. Den Abschluss dieser an Bildern zwischen Schönheit und Trostlosigkeit reichen Schau bildet ein 1913 entstandenes Portfolio des New Yorker Fotografen und späteren Starkameramanns in Hollywood („Tarzan“, „The Great Dictator“) Karl Struss. Seine kleinformatigen, mit Weichzeichnerlinse aufgenommenen Fotografien zeigen neben Segelbooten und einsamen Menschen am Meer auch nächtliche Impressionen von der New Yorker Brooklyn Bridge. Die Tatsache, dass die neuesten Bilder dieser Ausstellung jedoch bereits 12 Jahre alt sind, lässt „American Beauties“ letztlich doch sehr museal wirken. Gerade angesichts der eskalierenden gesellschaftlichen Widersprüche seit den Anschlägen vom 11. September 2001 und dem Irakkrieg hätte man sich zur Ergänzung auch zeitgenössische Bestandsaufnahmen der amerikanischen Gesellschaft gewünscht.

Die Ausstellung „American Beauties – Amerikanische Lebenswelten in der Fotografie“ läuft vom 10. Oktober bis zum 6. Januar 2008. Die Deichtorhallen haben dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 7 Euro, ermäßigt 5 Euro. Zur Ausstellung erscheint lediglich eine Broschüre für 1 Euro.

Kontakt:

Deichtorhallen Hamburg

Deichtorstraße 1-2

DE-20095 Hamburg

Telefon:+49 (040) 32 10 30

Telefax:+49 (040) 32 10 32 30

E-Mail: info@deichtorhallen.de

Startseite: www.deichtorhallen.de



10.10.2007

Quelle/Autor:Kunstmarkt.com/Nicole Büsing & Heiko Klaas

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Veranstaltung vom:


10.10.2007, American Beauties: Werke aus der Sammlung F. C. Gundlach

Bei:


Deichtorhallen Hamburg

Künstler:

Karl Struss

Künstler:


Art Club 2000

Künstler:

Lisette Model

Künstler:

Wim Wenders

Künstler:

Larry Clark

Künstler:


Nan Goldin

Künstler:


David Hockney










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