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Marktberichte

Aktuellzum Archiv:Messe-Nachbericht

Die Art Brussels 2008

Frisch, frech, fröhlich, frei



Der Umzug ging so unmerklich vonstatten, dass man noch nicht einmal aus dem Pressetext auffallende Neuerungen herausgelesen hatte. Mit 179 Teilnehmern präsentierte sich die Art Brussels nun in den Hallen 1 und 3 des Messegeländes am frisch renovierten Atomium. Die Empfangssituation wurde komplett neu gestaltet und gab sich großzügig, offen, freundlich und hell. Übersichtlicher geht’s nimmer, und selbst die wieder schmaler gewordenen Gänge durch die beiden Hallen vermittelten kein Gefühl von Enge, sondern von Intimität. Man habe nicht vor, noch größer zu werden, hört man von Karen Renders, der Messedirektorin mit guten Drähten ins Ausland. Aus 430 Bewerbungen hat die aus internationalen Galeristen bestehende Jury siebzig Neuzulassungen in die Messehallen eingeladen. Dafür vermisste man die deutschen Galerien Voss aus Düsseldorf, Sturm aus Stuttgart und Röpke aus Köln. Hier war wohl die Wahl zwischen der altehrwürdigen Art Cologne und der Art Brussels zu schwierig oder der Kraftakt, an beiden Messen teilzunehmen, zu groß.


Als internationalste Messe Europas – so sieht sich die Art Brussels jedenfalls – konnte sie mit immerhin 29 Galerien aus Frankreich, 21 aus Deutschland und 10 aus Holland auf die rege Teilnahme aus den Nachbarländern hinweisen. Doch auch Indien, Russland, die tschechische Republik, Amerika, Großbritannien und andere Länder waren zugegen. Alle Aussteller hofften auf das große Sammlerpotenzial Belgiens. Doch die Belgier sind vorsichtige Leute, die auch gerne mal den Geldbeutel zuhalten. So war das hochpreisige Angebot der klassischen Moderne hier kaum finden. Die Art Brussels versteht sich als Forum für die Gegenwartskunst. Jedenfalls gab es eine Arbeit von Gilbert & George von 1996 für 290.000 Euro.

Deweer Art Gallery ist gleich zweimal vertreten. In einem großen Käfig tummeln sich einige von Koen Vanmechelens Hühnern und Hähnen aus dem „Cosmopolitan Chicken Project“. Was passiert, wenn man einen stolzen Mechelse Koekoek mit einem Bressehuhn kreuzt? Heraus kommt ein Mechelse Bresse, in weißem Federkleid und leuchtend rotem Hahnenkamm. Ansonsten bot die Galerie „Hidden Treasures“. Dahinter verbargen sich Arbeiten von Panamarenko, Stephan Balkenhol, Sergey Bratkov, Tony Cragg und andere. Ob das allerdings „verborgene Schätze“ waren, sei dahin gestellt. Außergewöhnlich Neues von Cragg hatte die Buchmann Galerie aus Berlin im Angebot: beeindruckende Aquarelle großen Formats mit Gefäßen, die sich in Dampf aufzulösen scheinen oder aber aus denen es herausdampft (Preis 17.000 Euro), außerdem eine knallrote Bronzeskulptur.

Leo Koenig aus New York wartete mit neuen kleinformatigen Menschenbildern von Norbert Bisky für 10.000 Dollar auf. Es sind keine klassischen Portraits, vielmehr Bewegungen des Kopfes mit fliegenden Haaren. Dabei werden Biskys Farben dunkler, das Weiß der Leinwand wird zum tragenden Farbgrund. Die noch junge Galerie Upstairs aus Berlin freute sich über das Interesse des internationalen Publikums, vor allem aber der Belgier, die sich für die meist in Grüntönen gehaltenen Ölbilder von Marisa Favretto begeisterten. Oft geht es hier um den Hasen in grüner Flur, von denen schon Heinz Erhardt wusste, dass der Hase ein ebenso furchtsames wie schmackhaftes Tier ist. Viele Hasen, Rehe, Vögel und ganz im Hintergrund der böse Wolf tummelten sich auf einer nicht zu kleinen Leinwand für 8.800 Euro. Xavier Hufkens aus Brüssel stellte einen Schrein von Jan Vercruysse für 30.000 Euro vor. Von Hans Op de Beeck, einem der belgischen Shootingstars, präsentierte er ein Tintenaquarell auf Papier.

Die Galerie Kudlek van der Grinten aus Köln, die zum Open Space auf der Art Cologne nicht zugelassen wurde, sprach vom regen Besuch in ihrem Stand und die hervorragenden Verkäufe. Vor allem Jonathan Callans Wandskulpturen aus vernieteten Zeitungen wurden hier zum Renner. Schmidt Maczollek, ebenfalls in Köln ansässig, reüssierte mit den kräftigen Malereien von Richard Allen Morris. Die Galeristin Helga Conrads aus Düsseldorf, mit Dependance in Berlin, ist seit Jahren Mitglied der Jury in Brüssel. Von Turbulenzen, wie in Köln, sei in Brüssel nichts zu spuren. Hier verlaufe das Geschäft ungezwungen. Sie wünscht der Art Cologne viel Glück, freut sich über die wieder einmal gelungene Art Brussels und die internationale Käuferschaft, die gute Kontakte für die Zukunft verspricht. Und wer auf der ganzen Veranstaltung so gar nichts gefunden hatte, der konnte am Ausgang noch einmal schnell zu Wim Delvoyes Kiosk gehen und dort das Set „Play with Wim“ samt tätowiertem Gummischwein für 249 Euro erwerben. Zumindest die Kinder werden sich darüber freuen.



23.04.2008

Quelle/Autor:Kunstmarkt.com/Marianne Hoffmann

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