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Erstmals komplett zu sehen: Das Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe zeigt das Plakatwerk des amerikanischen Pop Art-Künstlers Roy Lichtenstein

Blondinen bevorzugt



Plakate begleiten den modernen Großstadtmenschen auf Schritt und Tritt. Sie werben für Waschmittel und Zahnpasta ebenso wie für Reisen in ferne Länder. Sie machen auf Konzerte, Theaterpremieren und Ausstellungen aufmerksam und sie ermahnen Raucher oder Schwarzfahrer zu gesellschaftlichem Wohlverhalten. Plakate von Künstlern sind ganz anders. Jenseits vordergründig kommerzieller Interessen oder appellativer Botschaften benutzen Künstler das Massenmedium Plakat, um ihre Motive einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Oder aber um mit den Mitteln der Kunst für einen guten Zweck oder soziales Engagement zu werben. Einer, der das Künstlerplakat seit den frühen 1960er Jahren immer wieder neu erfunden und weiterentwickelt hat, ist der New Yorker Pop Art-Künstler Roy Lichtenstein.


Das Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe zeigt jetzt in der Ausstellung „Roy Lichtenstein – Plakate“ rund 200 Exponate. Bis auf ein großformatiges Unikat aus dem kalifornischen Pasadena, das nicht ausgeliehen wird, sind erstmals alle Plakate des Künstlers komplett in einer Ausstellung zu sehen. Rund 40 Plakate entwarf Lichtenstein selbst. Es sind ganz eigenständige Arbeiten, für die keines seiner Gemälde Pate gestanden hat. Für weitere 30 Plakate von Museen oder Galerien hat er seine Motive freigegeben. Daneben zeigt die bunte Schau, in der es von platinblonden Traumfrauen, Rasterpunkten und prägnanten Comicmotiven nur so wimmelt, auch Einladungskarten von Galerien, Buch- und Magazincover von Roy Lichtenstein. Möglich geworden ist diese Ausstellung durch das private Engagement eines Hamburger Sammlers: Claus von der Osten hat den Großteil der Schau zusammengetragen und schenkt seine Bestände aus Anlass der Ausstellung dem Museum.

Neben Andy Warhol, Claes Oldenburg und Robert Rauschenberg gehörte Roy Lichtenstein zu den Galionsfiguren einer Kunst, die sich die schillernden Motive der Werbung und der Konsumwelt, der Zeitungen und der Comics mit großer Selbstverständlichkeit einverleibte. Diese Künstler stießen zu Beginn der 1960er Jahre auf wenig Gegenliebe. Zu vulgär, trivial und affirmativ schienen vielen Kritikern ihre Werke zu sein. „Die Kunstgalerien werden überschwemmt von dem nichtswürdigen Stil von Kaugummikauern, Backfischen und, schlimmer noch, Straftätern“, erzürnte sich der renommierte Kritiker Max Kozloff. Einige Jahre später revidierte er sein vernichtendes Urteil.

Und auch Leo Castelli, Lichtensteins New Yorker Galerist, war zunächst extrem skeptisch. „Sie können das nicht machen, wissen Sie? Das können sie einfach nicht machen!“ wies er Lichtenstein zurecht, als der junge Maler, der zuvor im Stil des Action Painting breite Pinselstriche auf die Leinwand gemalt hatte, plötzlich eine Ausstellung mit Comic-Motiven veranstalten wollte. Roy Lichtenstein nahm den Wutausbruch gelassen: Er setzte sich durch und bekam wenige Monate später seine erste Einzelausstellung, die ein voller Erfolg wurde. Als Einladung diente ein kleines gefaltetes Plakat, das den einvernehmlichen Händedruck zweier Männer zeigte. Castelli und Lichtenstein in trauter Eintracht? Auch dieses Motiv, eines der ersten amerikanischen Künstlerplakate überhaupt, ist in der Hamburger Schau zu sehen.

Anders als im kleinteilig geprägten Europa fand Werbung in den USA der 1960er Jahre auf gigantischen Billboards statt – Litfasssäulen gab es nicht. Für kleine, feine Künstlerplakate war einfach kein Platz. Deshalb sind Lichtensteins Plakate auch so selten und bei Sammlern und Museen sehr gesucht. Gefaltet und im Umschlag verschickt, fungierten sie als Einladungskarten. Daneben wurden sie in teils sehr aufwändigen Sieb- und Offsetdruckverfahren ausschließlich für den Sammlermarkt gedruckt. Von einer massenhaften Verbreitung an öffentlichen Orten kann bei den meisten seiner frühen Plakatmotive keine Rede sein. Erst später, in den 1980er und 1990er Jahren, gibt Lichtenstein einzelne Motive für Werbezwecke frei. Präsidentschaftskandidaten der Demokratischen Partei unterstützte er ebenso mit Plakatmotiven wie die Anti-Apartheid-Bewegung oder die Hilfsorganisation CARE.

Die Ausstellung „Roy Lichtenstein – Plakate“ ist bis zum 1. März zu sehen. Das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg hat dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet, mittwochs und donnerstags zusätzlich bis 21 Uhr. Der Eintritt beträgt 8 Euro, ermäßigt 5 Euro. Für Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jahren ist der Eintritt frei. Der Katalog ist im Prestel Verlag erschienen und kostet 29,95 Euro.

Kontakt:

Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg

Steintorplatz

DE-20099 Hamburg

Telefon:+49 (040) 428134 880

Telefax:+49 (040) 428134 999

E-Mail: service@mkg-hamburg

Startseite: www.mkg-hamburg.de



20.01.2009

Quelle/Autor:Kunstmarkt.com/Nicole Büsing & Heiko Klaas

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Atelier von Roy Lichtenstein renoviert

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