Gerhard Hoehme in Chemnitz In den 1950er und 1960er Jahren gehörte Gerhard Hoehme zu den wichtigsten deutschen Künstlern: Als Protagonist der informellen Malerei, dann als Grenzgänger zwischen Malerei und Objekt war er eingespannt in ein weites internationales Netz aus künstlerischen Strömungen und bestimmte die Szene in Düsseldorf, wo er zwischen 1960 und 1984 an der Kunstakademie lehrte, wesentlich mit. Ein Höhepunkt seiner Karriere war 1959 die Teilnahme an der zweiten Documenta in Kassel. In den vergangenen Jahren ist es indes etwas still um den 1989 verstorbenen Hoehme geworden. Erst im Herbst 2009 widmete sich eine dreiteilige Retrospektive im Düsseldorfer Museum Kunst Palast, im Lehmbruck Museum sowie im Museum Küppersmühle in Duisburg dem umfangreichen Schaffen des Meisters.
Nun ziehen die Kunstsammlungen Chemnitz nach. Bis Mai ist hier eine ebenfalls retrospektiv angelegte Ausstellung mit Werken der Jahre 1951, dem Zeitpunkt seines Wechsels von Westberlin nach Düsseldorf, bis zu seinem Tod 1989 zu sehen. Die Ausstellung will zeigen, wie beharrlich Hoehme seine Konzepte über die Jahre einerseits weiterentwickelt, andererseits auch immer wieder mit neuen Ideen aufgeladen hat. Stets offen für das Experiment suchte Gerhard Hoehme bereits früh nach neuen Ausdrucksformen, die sich über die Grenzen der klassischen Malerei und Grafik, seiner ursprünglichen Studienfächer, hinaus entfalten konnten. Mit seinen bildnerischen und plastischen Arbeiten, den Zeichnungen und Rauminstallationen leistete er einen entscheidenden Beitrag zur internationalen Kunst in der zweiten Hälfte des 20sten Jahrhunderts.
Die Ausstellung „Gerhard Hoehme – Malerei ist eine Struktur. Werke 1951-1989“ läuft bis zum 24. Mai. Die Kunstsammlungen Chemnitz haben dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintrittspreis beträgt 6 Euro, ermäßigt 4 Euro. Der Katalog kostet 25 Euro.
Kunstsammlungen Chemnitz
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