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Ländlicher Garten (mit Bauernhaus) / Arnold Balwé

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Marktberichte

Aktuellzum Archiv:Auktions-Nachbericht

Solide Ergebnisse mit der Kunst der letzten zweihundert Jahre im Wiener Kinsky

Umschlagplatz der Österreicher



Rudolf von Alt,  Dürnstein an der Donau mit Burgruine, 1844

Rudolf von Alt, Dürnstein an der Donau mit Burgruine, 1844

Als eine der ganz großen Auktionen wird die Nummer 78 im Wiener Kinsky vom 20. April nicht in die hauseigene Geschichte eingehen. Dafür erwiesen sich besonders die Zeitgenossen als etwas schwergängig. Hier wie vor allem bei den Modernen und den Meister des 19ten Jahrhunderts wurden jedoch solide Zuschläge erreicht, so dass sich das Haus mit einem Umsatz für den ersten Auktionstag von mehr als 2,3 Millionen Euro, einer losbezogenen Zuschlagsquote von knapp 50 Prozent und einer wertbezogenen von über 71 Prozent in seinem Profil einmal mehr bestätigt sehen kann. Vor allem österreichische Künstler finden über das ehemalige Adelspalais an der Freyung regelmäßig eine neue Heimat. Zum Hauptlos der Neueren Meister schwang sich mit Rudolf von Alt ein Urgestein österreichischer Vedutenkunst in höchster Vollendung auf: 50.000 Euro kostete sein Aquarell mit Blick auf Ort und Kloster Dürnstein an der Donau aus dem Jahr 1844, über denen die mittelalterliche Burgruine thront. Die Schätzung hatte bei 10.000 bis 20.000 Euro gelegen. Ein etwas verschwommenes „Motiv aus Hallstatt“ brachte es auf 10.000 Euro (Taxe 7.000 bis 15.000 EUR) und seine Bleistiftzeichnung der von Häusern gerahmten Ferdinandsbrücke in Wien von 1856 auf 8.000 Euro (Taxe 2.500 bis 5.000 EUR).


Neuere Meister

Als besonders beliebt erwies sich ferner eine Reihe von Arbeiten Thomas Enders. Sein sommerlich heiterer Blick auf Arco beim Gardasee in Öl auf Leinwand kletterte von 3.000 Euro auf 13.000 Euro. Für eine Serie von 14 genau lokalisierbaren Alpenlandschaften des Künstlers, diesmal in Aquarell auf Papier, wurden weit über die Erwartungen hinaus insgesamt 90.000 Euro bewilligt. Noch einmal nach Tirol ging es 1877 mit Theodor von Hörmanns auf Holz gemalter Ansicht des oberen Stadtplatzes in Hall für gute 25.000 Euro (Taxe 9.000 bis 15.000 EUR). Hugo Darnaut konnte seinen stimmungsvollen Schlosspark im Winter bei 15.000 Euro platzieren (Taxe 10.000 bis 20.000 EUR), Alfred Zoff seine bretonischen Fischerboote bei 5.500 Euro (Taxe 3.000 bis 5.000 EUR), Marie Egner ihre karge Seenlandschaft bei 16.500 Euro (Taxe 8.000 bis 15.000 EUR) und Lea von Littrow und Olga Wisinger-Florian ihr Gemeinschaftswerk eines südlichen Parkausschnitts unter dessen schattigen Bäumen bei 18.000 Euro (Taxe 10.000 bis 15.000 EUR).

Als teuerstes Genrebild verabschiedete sich Johann Matthias Ranftls Großmutter mit drei Kindern in der Stube aus dem Jahr 1833 bei 21.000 Euro (Taxe 15.000 bis 30.000 EUR), gefolgt von Edmund Adlers etwas sehr retrospektiver Kinderszene „Im Hasenstall“ zur oberen Grenze von 8.000 bis 15.000 Euro. Zu seinen Lebzeiten hatten Expressionismus, Abstraktion und Neue Sachlichkeit schon das Ruder fest in der Hand. Anton Müllers präzise wiedergegebene, von starken Licht- und Schattenreflexen bestimmte „Malstunde“ stellte bei 46.000 Euro einen neuen Künstlerrekord auf (Taxe 35.000 bis 60.000 EUR). Mit 21.000 Euro schlug Stephan Sedlaceks „Tanz im Harem“ (Taxe 8.000 bis 15.000 EUR) und mit 30.000 Euro Adolf Schreyers „Arabische Reiter“ zu Buche (Taxe 25.000 bis 50.000 EUR) – Ausflüge in die im 19ten Jahrhundert so beliebte Orientmalerei.

Aus der Salonmalerei schlossen Eduard Veiths Bildnis einer Mutter mit ihrem nackten Kind bei 11.200 Euro und Wilhelm Krays nackte Schönheiten „Am Meeresstrand“ von 1873 bei 10.000 Euro gut ab (Taxen je 5.000 bis 10.000 EUR). Das biedermeierliche Blumenstillleben mit Früchten und Schneckenhäusern Franz Xaver Petters von 1816 ging erst nach der Auktion zur unteren Taxe von 35.000 Euro weg. Mit einem Zuschlag von 19.000 Euro blieb Joseph Engerths reges wie wohlgeordnetes Treiben auf dem Jahrmarkt des Jahres 1824 in seiner Wahlheimatstadt Lemberg 1.000 Euro unter den Erwartungen. Einige hochgehandelte Bilder werden noch einmal antreten müssen, darunter Friedrich Gauermanns beschaulicher Blick auf den Hallstätter See mit Kettenstein oder Moritz Michael Daffingers Bildnispaar für jeweils geschätzte 25.000 bis 50.000 Euro oder auch Josef Kinzels Szene im Wirtshaus aus dem Jahr 1900 bei 18.000 bis 35.000 Euro.

Moderne Kunst

Zu Recht durfte man der Versteigerung von sechs Aquarellen Franz Sedlaceks in der Moderneabteilung mit besonderer Spannung entgegensehen. Die Blätter entstanden 1925 als Illustrationen zu einer heute nicht mehr bekannten Geschichte der britischen Autorin Annabel Grant Duff. Über die veranschlagten 15.000 bis 30.000 Euro pro Zeichnung setzten sich die Interessenten im Saal und an den Telefonen noch deutlich hinweg: Für 230.000 Euro wechselte das Konvolut schließlich den Besitzer. Franz Schaden komponierte eine ähnlich entrückte, skurrile Berglandschaft mit südlichem Baumwuchs, kam damit aber nur auf die unteren 4.000 Euro. Für den höchsten Einzelpreis zeichnete Gustav Klimt verantwortlich: Seine Bleistiftzeichnung eines Frauenkopfes, zuzuordnen einer der zahllosen Gestalten am berühmten Beethovenfries, landete bei 65.000 Euro (Taxe 35.000 bis 70.000 EUR). Oskar Laskes „Ruhe auf der Flucht“, mit der Opus-Nummer 86 in den Kanon seiner besten Bilder aufgenommen, schaffte die untere Schätzung von 25.000 Euro.

Selten zu finden sind etwa Arbeiten des auf Gebirgslandschaften spezialisierten Malers Gustav Jahn. Dennoch kam seine Bahnstrecke am Semmering in recht unspektakulärer Sachlichkeit nur auf die untere Schätzung von 10.000 Euro. Bekannter ist da schon Leo Putz der mit der üppig wuchernden Vegetation in „Buenos Ayres“ 21.000 Euro loseiste (Taxe 18.000 bis 35.000 EUR). 9.500 Euro schaffte Rudolf Wacker mit der Rötelzeichnung zweier Akte herbei (Taxe 2.500 bis 5.000 EUR), 22.000 Euro Alfons Walde mit einem sitzenden Rückenakt in schwarzen Strümpfen (Taxe 12.000 bis 20.000 EUR), 12.000 Euro Ernst Paar mit einer hingestrichelten „Dame mit Federhut“ von 1931 (Taxe 10.000 bis 15.000 EUR), und 13.000 Euro Gerhild Diesner mit ihren starkfarbigen „Mohnblumen in Vase“ von 1971 (Taxe 8.000 bis 12.000 EUR). Bei den kraftvoll-pastosen Landschaften und Stillleben Karl Starks setzte das Interesse gänzlich aus (Taxen zwischen 6.000 und 25.000 EUR), genauso wie bei Karl Plattners aus einzelnen Farbzonen aufgebauten, statischen „Nudo“ von 1949 (Taxe 25.000 bis 50.000 EUR).

Zeitgenössische Kunst

Die Zeitgenossen begannen mit einem Paukenschlag: Rudolf Hausners Bildnis „Meine Mutter“ aus dem Jahr 1989 ließ seinen Schätzpreis von 20.000 bis 40.000 Euro rasch hinter sich und erzielte mit 112.000 Euro den Tageshöchstpreis – neuer Hausner-Auktionsweltrekord. Indes war nach dem Zuschlag von Peter Prokschs „Die Musen des Toth“ von 1987 bei 18.000 Euro (Taxe 18.000 bis 25.000 EUR) das Interesse an den Phantastischen Realisten rasch verebbt, so dass „Der goldene Kelch“ (Taxe 35.000 bis 50.000 EUR) und die trapezförmige „Botschaft des Morpheus“ von Ernst Fuchs aus dem Jahr 1983 (Taxe 60.000 bis 100.000 EUR) sowie fast die gesamte Arik Brauer-Offerte auf der Strecke blieben.

Auch später erwiesen sich die Kunden als ziemlich wählerisch. Für Hubert Schmalix etwa oder Josef Bramer konnte sich diesmal niemand erwärmen. Erfolgreicher waren die Altmeister unserer Zeit. Franz Grabmayrs abstrakte „Landschaft“ von 2002 erreichte 18.000 Euro (Taxe 12.000 bis 20.000 EUR), Otto Muehls bitterböser, 1983 gemalter „Überfall der Kinder im Matrosenanzug auf die Eltern“ 32.000 Euro (Taxe 20.000 bis 35.000 EUR), und Maria Lassnigs Körperbewusstseinszeichnung „N. Y. C.“ von 1979 wurde von 20.000 bis 35.000 Euro auf 55.000 Euro gehoben. Der 1994 mit 44 Jahren früh verstorbene Alfred Klinkan schuf poetische „Bestiarien“ aus Tieren, Menschen und der Kreuzung beider, die auch eine unbetitelte Leinwand für taxgerechte 7.000 Euro bevölkern. Gunter Damisch setzte seine Amöbentierchen in den „Nächtlichen Welten“ von 1990 bei 11.000 Euro ab (Taxe 10.000 bis 18.000 EUR), Alois Mosbacher eine figurative Gruppe dreier Menschen im Freien von 1983 bei 10.800 Euro (Taxe 8.000 bis 15.000 EUR).

Als einer der Jüngsten machte Guido Katol mit seinem gesellschaftskritischen „Anstandswauwau“ – eine nackte Frau liegt in nahezu sklavischer Haltung am Boden, von einem zähnefletschenden Köter bewacht – auf sich aufmerksam: 10.000 Euro waren der Lohn (Taxe 5.000 bis 8.000 EUR). Elke Krystufek, Jahrgang 1970, reizte mit ihrem Selbstbildnis als „Anti-Antigone sitting on a rock“ von 2000 zu 24.000 Euro (Taxe 20.000 bis 30.000 EUR). Gottfried Helnwein fuhr mit seinem frühen, gesichtslosen Bildnis von „Heinrich und Thomas Mann“ die untere Erwartung von 10.000 Euro ein, ebenso wie Robert Hammerstiel mit seiner modernen Pietà in karger Landschaft von 1944 (Taxen je 10.000 bis 15.000 EUR).

Mitunter etwas schwieriger gestaltete sich der Abgang der skulpturalen Werke. Kamen für Fritz Wotrubas aus Kuben konstruierter Bronze „Figur V“ von 1965 noch 35.000 Euro zusammen (Taxe 25.000 bis 35.000 EUR), so blieben Josef Pillhofers abstraktes „Liebespaar“ nach einer ebenfalls 1965 entstandenen Holzfigur (Taxe 40.000 bis 70.000 EUR) sowie Alfred Hrdlickas Badewannenszene „Die Ermordung des Marat“ von 1989 und Rudolf Kedls kompakte „Große Sitzende“ von 1966 (Taxen je 15.000 bis 25.000 EUR) unveräußert. Auf 27.000 Euro konnte sich Joannis Avramidis’ formstrenger „Kuss“ leicht verbessern (Taxe 15.000 bis 25.000 EUR).

Die Ergebnisse verstehen sich als Zuschlag ohne das Aufgeld.

Kontakt:

im Kinsky - Kunst Auktionen GmbH

Freyung 4

AT-1010 Wien

Telefax:+43 (01) 532 42 00-9

Telefon:+43 (01) 532 42 00

E-Mail: office@imkinsky.com

Startseite: www.imkinsky.com



27.04.2010

Quelle/Autor:Kunstmarkt.com/Johannes Sander

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Wilhelm Kray,  Am Meeresstrand, 1873

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