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Berlins wichtigstes Fotografieforum C/O Berlin feiert mit der Ausstellung „Magnum. Shifting Media. New Role of Photography“ seinen 10jährigen Geburtstag. Doch die Zukunft ist ungewiss: Ihr imposantes Domizil im Postfuhramt muss die private Initiative wohl bald verlassen

Bildwelten im Wandel



Plakatmotiv für „Magnum. Shifting Media. New Role of Photography“

Plakatmotiv für „Magnum. Shifting Media. New Role of Photography“

Das britische Coventry im November 1940. Die deutsche Luftwaffe hat in der mittelenglischen Industriestadt in der Nacht rund 4300 Häuser und die Kathedrale zerstört. Über 500 Menschen sind ums Leben gekommen. Doch die kleinen britischen Händler lassen sich ihren letzten Rest Humor nicht nehmen. In einer Snackbar wird am Morgen danach „Bombardierungsfrühstück“ angeboten. Am Stand eines Gemüsehändlers prangt selbstbewusst das Schild „Business as usual, Mr. Hitler“. Der britische Fotograf George Rodger war damals vor Ort und machte diese Aufnahmen: Zeitdokumente an der Schnittstelle zwischen schnellem Fotojournalismus und künstlerischem Bild. Rodger fotografierte später auch in Paris und Belgien und wurde dort fotografierender Zeuge der Befreiung von den deutschen Besatzern. Als er dann im April 1945 bei der Befreiung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen mit der Kamera dabei war, fertigte er unter anderem Porträts von KZ-Aufseherinnen. Diese Porträtserie gibt einen unmittelbaren Einblick in die Härte, Brutalität und emotionale Kälte der Täterinnen.


George Rodger gehört neben Robert Capa, Henri Cartier-Bresson und David Seymour zu den Gründern der 1947 in Paris ins Leben gerufenen Fotoagentur Magnum. Sich in Lebensgefahr zu begeben, nur um die Negative für eine Handvoll Dollar beim Verlag abliefern zu müssen, das hatten diese Fotografen satt. Magnum ermöglichte den damals überwiegend in Kriegsgebieten tätigen Fotografen, selbst und unabhängig über die Verwertung ihrer Negative zu bestimmen. Die Ausstellung „Magnum. Shifting Media. New Role of Photography“, organisiert von C/O Berlin im Postfuhramt, untersucht jetzt anlässlich des 10jährigen Jubiläums der Fotoinstitution am Beispiel von Magnum die Veränderungen des Mediums Fotografie im digitalen Zeitalter. „Mit dieser Ausstellung schließt sich der Kreis zwischen den Magnum-Gründern und den Youngstern“, so Kurator Felix Hoffmann, einer der Macher von C/O Berlin.

Die über 200 Werke umfassende Ausstellung gliedert sich in einen historischen Teil mit Werkgruppen der vier Magnum-Gründer. Robert Capa, berühmt für sein fotografisches Credo „Wenn deine Bilder nicht gut genug sind, warst du nicht nah genug dran“, ist mit einer Serie von Aufnahmen aus der Gründungszeit des Staates Israel vertreten. Fotografien vom Kriegsgeschehen und der Befreiung dann auch bei David „Chim“ Seymour. Die große französische Fotolegende Henri Cartier-Bresson ist mit Bildern aus der Sowjetunion vertreten, die während seiner Reisen in den Jahren 1954 und 1973 entstanden sind. Die in verschiedenen Magazinen wie Life und Stern veröffentlichten Aufnahmen vom sowjetischen Alltag öffneten vielen Menschen im Westen erstmals die Augen für das Leben hinter dem eisernen Vorhang. Und sie erreichten ein Massenpublikum: Life hatte damals eine Auflage von einer Million in der Woche.

„Bei den Magnum-Gründern sind die meisten Fotografien noch im Hinblick auf das gedruckte Bild entstanden“, erläutert Felix Hoffmann. „Daher waren sie auch geprägt von der Vergänglichkeit des politischen Tagesjournalismus. Die Bilder der jüngeren Generation von Magnum-Fotografen entstehen heute auch vielfach für den Ausstellungskontext und nicht nur fürs Magazin.“ Der erste Teil der Ausstellung stellt die kostbar gerahmten Einzelaufnahmen den korrespondierenden Magazinstrecken gegenüber. Im zweiten Teil ist dann zu sehen, welche neuen Präsentationsweisen die jüngeren Magnum-Fotografen für ihre Arbeiten wählen.

Andrea Holzherr, Ausstellungsmanagerin bei Magnum, erläutert: „Es war klar, dass sich die Agentur im Laufe der Jahre verändern muss. Wir machen jetzt Ausstellungen und haben auch eine Galerie eröffnet. Das sind alles Dinge, die sich die Gründer von Magnum nicht gedacht hätten.“ So zeigt der Nordire Donovan Wylie eine Serie eher konzeptueller Fotografien aus dem politisch umstrittenen Gefängnis „The Maze“ bei Belfast. Hier geht es in einem kritischen Ansatz um Erinnerungsarbeit und architektonische Monotonie als Form der Kontrolle. Ebenfalls mit einem eher künstlerischen Ansatz arbeiten jüngere Magnum-Kollegen wie etwa der Norweger Jonas Bendiksen. Er fotografierte uranverseuchte Landstriche in Sibirien, die wie Naturidylle wirken, lägen da nicht verendete Kühe herum. Eines der jüngsten Magnum-Mitglieder, der 1981 geborene Südafrikaner Mikhael Subotzky, wurde mit seiner 2006 entstandenen Serie von Aufnahmen im südafrikanischen Gefängnis Beaufort West bereits im Museum of Modern Art gezeigt. Andrea Holzherr erläutert: „Die jüngeren Fotografen von Magnum arbeiten jetzt verstärkt für den Kunstmarkt. Auch das haben wir versucht, durch diese Ausstellung zu visualisieren.“

Eine große Multimediashow in der verdunkelten ehemaligen Turnhalle des Postfuhramtes mit Aufnahmen aus verschiedenen Krisengebieten und sozialen Brennpunkten von fünf jüngeren Magnum-Fotografen zeigt deren Faible für ganz neue Präsentationsweisen von Fotografie. Das Postfuhramt ist vor kurzem an einen Amsterdamer Immobilienkonzern verkauft worden. Der Mietvertrag von C/O Berlin läuft zum 31. März 2011 aus. Danach entstehen hier Geschäfte, Wohnungen und ein Hotel. Für Berlins, mit 180.000 Besuchern allein im Jahr 2009 wichtigstes Fotoforum beginnt jetzt die Suche nach einem neuen attraktiven Quartier. Bleibt zu hoffen, dass die von zahlreichen Symposien, Vortragsabenden und Diskussionen flankierte Ausstellungstätigkeit auch im Jahr nach dem zehnten Jubiläum fortgesetzt werden kann.

Die Ausstellung „Magnum. Shifting Media. New Role of Photography – Von Robert Capa bis Donovan Wylie“ bis zum 19. September zu sehen. C/O Berlin hat täglich von 11 bis 20 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 10 Euro, ermäßigt 5 Euro.

Kontakt:

C/O Berlin Foundation

Hardenbergstraße 22-24

DE-10623 Berlin

Telefon:+49 (030) 28 444 160

Telefax:+49 (030) 28 444 16 19

E-Mail: info@co-berlin.org

Startseite: www.co-berlin.org



30.07.2010

Quelle/Autor:Kunstmarkt.com/Nicole Büsing & Heiko Klaas

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Plakatmotiv für „Magnum. Shifting Media. New Role of Photography“
Plakatmotiv für „Magnum. Shifting Media. New Role of Photography“

Variabilder:

Trent Parke, Australia. Gold Coast. Broadbeach, 2006
Trent Parke, Australia. Gold Coast. Broadbeach, 2006







Trent Parke, Australia. Gold Coast. Broadbeach, 2006

Trent Parke, Australia. Gold Coast. Broadbeach, 2006




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