Die Kunst, online zu lesen.

Home


Magazin

News


Marktberichte


Ausstellungen


Journal


Portraits


Top Event


Netzkunst





Kunst kaufen
Werben

Translation EnglishFrench

Auktionsanzeige

Am 25.09.2024 Auktion 414: September-Auktion

© Neumeister Münchener Kunstauktionshaus

Anzeige

Ländlicher Garten (mit Bauernhaus) / Arnold Balwé

Ländlicher Garten (mit Bauernhaus) / Arnold Balwé
© Kunsthandel Ron & Nora Krausz


Anzeige

Am Strand Liegende, 1923 / Erich Heckel

Am Strand Liegende, 1923 / Erich Heckel
© Kunsthandel Ron & Nora Krausz


Anzeige

Sommertag im Moor, um 1928 / Otto  Modersohn

Sommertag im Moor, um 1928 / Otto Modersohn
© Galerie Neher - Essen


Anzeige

Weide 47 / Ewald Mataré

Weide 47 / Ewald Mataré
© Galerie Weick


Anzeige

Garten mit Rittersporn, Rudbeckia, Mohn und Mergeriten / Klaus Fußmann

Garten mit Rittersporn, Rudbeckia, Mohn und Mergeriten / Klaus Fußmann
© Kunsthandel Hubertus Hoffschild


Newsmailer Eintrag

Bestellen Sie bitte hier:


Suchen mit Google

Google
WWW
kunstmarkt.com

Marktberichte

Aktuellzum Archiv:Auktions-Vorbericht

Zeitgenössische Kunst bei Sotheby’s in London

Kate Moss in Extremposition



Ein Werk des kürzlich verstorbenen Lucian Freud ist das Hauptlos der Londoner Gegenwartskunst von Sotheby’s, die am 13. Oktober parallel zur Frieze Art Fair stattfindet. Mit 3 bis 4 Millionen Pfund ist sein „Boy’s Head“ ausgezeichnet, eine relativ frühe Arbeit des Jahres 1952, als Freud zu seinem unverwechselbaren Personalstil gerade gefunden hatte. Dargestellt auf der weniger als 22 mal 16 Zentimeter messende Leinwand ist Charlie Lumley, unter den Modellen des Meisters leicht erkennbar an den schmollenden Lippen, den verträumten Augen und dem verwegen Haarschopf. Noch zwei weitere der 47 Losnummern der Abendauktion sind mit Freud besetzt: zum einen mit der dichten, in ihrer Zusammenstellung fast surrealen Pflanzenstudie „Plants in Jamaica“ von 1953 für 400.000 bis 600.000 Pfund und zum anderen mit der nicht minder eigenartigen, für Freud sofort zu identifizierenden Zeichnung „Untitled (Interior Drawing, The Owl)“ von 1945 für 300.000 bis 400.000 Pfund.


„Very british“ ist diese Auktion insgesamt. Mit Frank Auerbachs in einer pastosen Farbmasse abstrahiertem „Head of Helen Gillespie II“ von 1963/64 für 800.000 bis 1,2 Millionen Pfund und Leon Kossoffs nachexpressionistischer Holztafel „A Street in Willesden“ von 1985 für 350.000 bis 450.000 Pfund werden auch weiterhin einige Werke von Künstlern der Freud-Generation angeboten. Unter den jüngeren Stars ist diesmal vornehmlich Peter Doig zu nennen, der 1995 die Skipiste von „Bellevarde“ in das eigentümlich unwirkliche Licht seiner Landschaftsmalerei tauchte (Taxe 1,5 bis 2 Millionen GBP). Für die Young British Artists steht Marc Quinn mit seiner ausnahmsweise nicht besonders groß dimensionierten, in der Verwendung echten Goldes aber schon allein materiell kostbaren Skulptur „Microcosmos (SIREN)“, eine der typischen Verrenkungen des Topmodells Kate Moss von 2008, für 500.000 bis 700.000 Pfund.

Jenseits des großen Teiches steht erwartungsgemäß Andy Warhol an der Spitze. Auch er wird dreimal zum Aufruf kommen, doch mit höchstens 600.000 bis 1,2 Millionen Pfund für seinen pink-gelben „Mao“ von 1973 sind die Erwartungen den eher nachrangigen Einlieferungen entsprechend diesmal vergleichsweise bescheiden. Mit abstrakten Großformaten von Christopher Wool und Rudolf Stingel ist Gängiges aus der jüngeren Szene für ebenfalls moderate Schätzpreise bis zu 550.000 Pfund vertreten. Gegenständlich wird es mit Elizabeth Peytons Bildnis der Sängerbrüder Liam und Noel Gallagher aus dem Jahr 1996 (Taxe 350.000 bis 450.000 GBP) und ihres Kollegen Jason Pierce von 2002 (Taxe 280.000 bis 350.000 GBP). Während Peyton als klassische Portraitmalerin das Wesen des Portraitierten zu erfassen sucht, macht sich George Condo mit seinen menschlichen Verzerrungen über allerlei Volk lustig. 2006 hat er „The Alpine Waitress“ auf die Schippe genommen (Taxe 160.000 bis 200.000 GBP). Die starke Wertsteigerung der Werke Jean-Michel Basquiats dokumentiert dessen „Spike“ aus dem Jahr 1984. Vor sechs Jahren bei Sotheby’s in New York noch mit 470.000 Dollar gehandelt, werden für dieselbe Leinwand jetzt 1,1 bis 1,6 Millionen Pfund erwartet.

Häufigster deutscher Künstler ist diesmal nicht Gerhard Richter, der gar nicht vorkommt, sondern dessen vor einem Jahr verstorbener Mitstreiter Sigmar Polke. Einander überlagernde Strukturen aus Farben und Stoffen hat er 2003 in seinem Werk „How Fish Can Boost Your Brain Power“ zu einer bestechend schönen und harmonischen Abstraktion gefügt (Taxe 400.000 bis 600.000 GBP). Als Fotograf ist Polke in zwei farblich überarbeiteten Aufnahmen zu erleben, die 1974/78 der künstlerische Ertrag einer Reise durch Pakistan und Afghanistan waren (Taxen je 200.000 bis 250.000 GBP). Der zweite deutsche Maler ist Anselm Kiefer. „Melancholia“ ist eine fast vier Meter breite Leinwand von 2004 überschrieben mit einem mehreckigen Glasgeschoss, das auf eine terrestrische Gegend zu treffen scheint – als sei hier Lars von Triers gleichnamiger Film vorweggenommen, der derzeit in den Kinos läuft (Taxe 700.000 bis 900.000 GBP). Den ersten Rang bei den Fotografen nimmt Andreas Gursky mit seiner Ablichtung der Steinberge der „Cheops“-Pyramide von 2005 ein (Taxe 300.000 bis 400.000 GBP), gefolgt von Thomas Struths Besuchern im „Museo del Prado 7“ vor Diego Velázquez’ berühmten Gemälde „Las Meninas“ aus demselben Jahr für 200.000 bis 300.000 Pfund.

Wichtigster spanischer Künstler ist dann Miquel Barceló, von dem es diesmal allerdings keine seiner Stierkampfarenen, sondern mit „Plura Contracorrent“ eine Erinnerung an eine 1991 unternommene Flussreise auf dem Niger für 1,4 bis 1,8 Millionen Pfund gibt. Der Jüngste im Reigen ist übrigens der gerade 27jährige New Yorker Senkrechtstarter Jacob Kassay, wohl nicht ganz zufällig ins Abendprogramm aufgenommen angesichts einer am Tag zuvor eröffneten Einzelausstellung im Institute of Contemporary Arts in London. Mit seinen patinierten Silberbildern, von denen ein mittelgroßes Exemplar aus dem Jahr 2009 für 50.000 bis 70.000 Pfund offeriert wird, dürfte er dem Bedürfnis der High Society nach etwas schrundigem Luxus gerade ins Konzept passen. Auch einige andere Shootingstars haben den Sprung in die Abendauktion geschafft, darunter Christian Marclay, der diesjährige Gewinner des Goldenen Löwen der venezianischen Biennale, mit der subtilen Schreckensvision „Yellow Silence (The Electirc Chair)“ von 2006 (Taxe 30.000 bis 50.000 GBP), Margherita Manzelli mit ihrer einsamen Menschenschilderung einer schwangeren Frau unter dem Titel „Le conseguenze sono inevitabili“ von 1996 (Taxe 70.000 bis 90.000 GBP) oder Keith Edmier mit seiner skulpturalen roten Riesenpflanze „Victoria Regia (Second Night Bloom)“ von 1998 (Taxe 40.000 bis 60.000 GBP).

Nachdem schon Mitte September der Hamburger Kunstverein in seinen Räumen erfolgreich mit Sotheby’s eine Benefizauktion durchgeführt und mit den 34 Arbeiten über 170.000 Euro eingenommen hat, um ausgefallene Sponsorengelder zu kompensieren, kommt in der Londoner Tagesauktion am 14. Oktober eine zweite Tranche mit sieben, von Künstlern gespendeten, meist aktuellen Werken zum Aufruf. Anselm Reyle macht hier den Auftakt mit einem seiner bekannten Streifenbilder aus Acrylfarbe, PVC-Folie, Acrylglas und Glitzerelementen von 2011 für 15.000 bis 20.000 Pfund. Wade Guyton beteiligt sich mit seiner schwarzen geometrischen Überdruckung auf einer dramatischen Bildergeschichte (Taxe 3.000 bis 4.000 GBP), Rirkrit Tiravanija mit einer Ironisierung der Schriftbilder Christopher Wools unter dem Titel „All You Need ist Dynamite“ (Taxe 6.000 bis 8.000 GBP), und Douglas Gordon setzt ebenfalls auf die Kraft des Wortes in seiner dreiteiligen Neonschrift „Not Myself Today“ (Taxe 30.000 bis 40.000 GBP). Dem stehen bildmächtige Arbeiten gegenüber, so Gert und Uwe Tobias’ Farbholzschnitt einer ornamentalen, gespenstischen Landkartenchimäre (Taxe 12.000 bis 18.000 GBP), Franz Ackermanns Weltvisionen „Altes Land – Ost-West“ (Taxe 10.000 bis 15.000 GBP) und Daniel Richters gefährliche Schattengestalten in einer einsamen, ausgezehrten Gegend (Taxe 6.000 bis 8.000 GBP).

Deutsche Kunst besetzt in der Tagesauktion einige der vorderen Plätze. Dazu gehören Jörg Immendorffs überbordende Deutschlandparaphrase „Café D Folgen“ von 1983 (Taxe 100.000 bis 150.000 GBP), Neo Rauchs frühe gegenständliche Malerei der wiederholten Schulszene „Roter Junge“ in noch spärlicher Farbigkeit von 1995 (Taxe 180.000 bis 250.000 GBP), Heinz Macks vibrierendes Aluminiumrelief „Wind + Gegenwind“ von 1965 (Taxe 120.000 bis 180.000 GBP) oder Albert Oehlens abstrakte Farbschmiererei von 1991, die im Februar 2007 bei Sotheby’s in London für 60.000 Pfund zugeschlagen wurde und nun bei 80.000 bis 120.000 Pfund steht. Günstiger wird es etwa mit Thomas Scheibitz’ „Vogel“ von 2000, der in ein Farbraster eingebaut ist, oder Matthias Weischers schrundigem Gemälde eines Wandreliefs unter dem Titel „Flucht“ von 2005 (Taxen je 25.000 bis 35.000 GBP). Während Rainer Fetting seinen braun gebrannten Jünglingsakt „Shaun Relaxing“ 1989 in neoexpressiver Malweise auf die Leinwand gebannt hat (Taxe 12.000 bis 18.000 GBP), wirkt Christoph Ruckhäberles flächiges, musterbetontes „Flower Girl II“ von 2007 geradezu naiv gemalt (Taxe 10.000 bis 12.000 GBP).

Kontakt:

Sotheby’s London

34-35 New Bond Street

GB-W1A 2AA London

Telefax:+44 (020) 72 93 59 24

Telefon:+44 (020) 72 93 51 84

Startseite: www.sothebys.com



11.10.2011

Quelle/Autor:Kunstmarkt.com/Johannes Sander/Ulrich Raphael Firsching

Drucken

zurück zur Übersicht


Empfehlen Sie den Artikel weiter:
an


Weitere Inhalte:

Veranstaltung vom:


14.10.2011, Contemporary Art Day Auction

Veranstaltung vom:


13.10.2011, Contemporary Art Evening Auction

Bei:


Sotheby's

Bericht:


Mit Feuer malen










Copyright © '99-'2024
Kunstmarkt Media
Alle Rechte vorbehalten


Impressum





Zum Seitenanfang Magazin

 Amazon export/import Schnittstelle xt:commerce u. oscommerce  Amazon ebay rakuten yatego meinpaket export/import Schnittstelle xt:commerce u. oscommerce