Macht, Wahn und Vision in Heilbronn | | Malachi Farrell, Nothing stops a New Yorker, 2005 | |
Die Heilbronner Kunsthalle Vogelmann und das dortige Museum im Deutschhof widmen derzeit dem Turm als Gegenstand der Kunst eine Überblicksausstellung unter dem Titel „Macht.Wahn.Vision. Der Turm und urbane Giganten in der Skulptur“. Dabei geben 70 Werke von 50 nationalen und internationalen Künstlern einen Einblick in die Verwendung des Themas Turm in der Kunst. Neben den Vorläufern aus den 1950er und 1960er Jahren wie Lynn Chadwick, Fausto Melotti oder Fritz Wotruba sind überwiegend Werke zeitgenössischer Künstler wie Ràul Ortega Ayala, Boran Burchhardt, Tony Cragg, Romuald Hazoumé, Leiko Ikemura, Jörg Immendorff, Isa Melsheimer, Bettina Pousttchi, Roman Signer, Johanna Smiatek, Timm Ulrichs oder Yin Xiuzhen zu sehen. Die Ereignisse des 11. September 2001 beispielsweise thematisiert der Ire Malachi Farrell in seiner audiovisuellen Installation „Nothing stops a New Yorker“ von 2005. Inmitten von Verpackungsmüll stehen sieben der bekanntesten New Yorker Wolkenkratzer aus Pappkarton. Die roboterartigen Arme dieser „Turm“-Figuren bewegen sich unermüdlich zu Aerobic-Anweisungen aus dem Off, bis sich jene panischen Stimmen im Hintergrund erheben, die einst den Einsturz des World Trade Centers begleiteten.
Seit jeher schon üben Türme als ein Sinnbild für Macht, Hochmut, Reichtum und Fortschritt eine besondere Faszination auf den Menschen aus. Nicht zuletzt deshalb findet das Motiv des Turms auch immer wieder in der skulpturalen Kunst Verwendung. Durch die Beschäftigung mit den unterschiedlichen Formen des Turms beleuchtet die Ausstellung nun erstmals umfassend die Entwicklung dieses Motivs in der Kunst und vor allem in der Bildhauerei. Untersucht werden dabei zum einen die kulturgeschichtlich bedeutenden Funktionen des Turms als Wehr-, Kirch- und Geschlechterturm, als Leuchtturm, Funkturm oder Wolkenkratzer. Zum anderen werden auch Beispiele aus der bildenden Kunst wie Brueghels „Babylonischer Turm“ oder berühmte reale Bauwerke wie der „Schiefe Turm von Pisa“ und der Stuttgarter Fernsehturm in den skulpturalen Werken reflektiert.
Die Ausstellung „Macht.Wahn.Vision. Der Turm und urbane Giganten in der Skulptur“ ist bis zum 23. Februar 2014 in der Kunsthalle Vogelmann und im Museum im Deutschhof zu sehen. Die Kunsthalle Vogelmann hat täglich außer montags von 11 bis 17 Uhr, donnerstags außerdem bis 19 Uhr geöffnet, das Museum im Deutschhof täglich außer montags von 10 bis 17 Uhr, dienstags außerdem bis 19 Uhr. Der Eintritt für beide Häuser kostet 6 Euro, ermäßigt 4 Euro. Der Katalog aus dem Kerber Verlag ist für 25 Euro in den Museen erhältlich.
Kunsthalle Vogelmann
Allee 28
D-74072 Heilbronn
Telefon: +49 (0)7131 – 56 44 20
Telefax: +49 (0)7131 – 56 31 94
Museum im Deutschhof
Deutschhofstraße 6
D-74072 Heilbronn
Telefon: +49 (0)7131 – 56 45 42
Telefax: +49 (0)7131 – 56 31 94 |