Christo mit Theodor Heuss Preis geehrt  |  | Christo hat den Theodor Heuss Preis 2014 erhalten | |
Der Verpackungskünstler Christo hat den Theodor Heuss Preis 2014 erhalten. Für seine subtile Provokation am monumentalen Werk, die Denk- und Sichtweisen aufbricht, ging die Auszeichnung erstmals an einen bildenden Künstler. Das unterstich Theresia Bauer, Baden-Württembergs Kunst- und Wissenschaftsministerin, in ihrer Ansprache zur Preisverleihung in Stuttgart, als sie sagte: „Politik braucht Kunst als Form der Korrektur“.
In Deutschland wurden Christo und seine 2009 verstorbene Frau Jeanne-Claude vor allem durch ihre Verhüllung des Berliner Reichstags im Jahr 1995 bekannt. Explizit darauf ging die Jurybegründung ein: „Der verhüllte Reichstag zog so viele Bürger in seinen Bann, dass er sich von seiner Ambivalenz als demokratisches Symbol befreien konnte. So gilt der Reichstag seitdem als Sinnbild für Aufbruch und Neuanfang.“ Und auch Rita Süssmuth, Bundestagspräsident a.D. und selbst Theodor Heuss Preisträgerin, die die Laudatio auf Christo hielt, berichtete mit bewegenden Worten von der Abstimmung im Deutschen Bundestag 1994 über die Verhüllung des Reichstags.
Mit dem Theodor Heuss Preis würdigt die Theodor Heuss Stiftung seit 1965 Beispiele und Vorbilder demokratischen Verhaltens und freiheitlicher Gestaltung des Zusammenlebens. In diesem Jahr stand die Verleihung unter dem Motto „Kunst bricht auf“. In diesem Sinne ging die Theodor Heuss Medaille 2014 an den türkischen Tänzer und Choreographen Erdem Gündüz, den „Standing Man“ vom Taksim Platz in Istanbul, an Shermin Langhoff, die Intendantin des Maxim Gorki Theaters in Berlin, und an die Vereine „Yehudi Menuhin Live Music Now e.V.“ sowie „Theater der Erfahrungen – Werkstatt der alten Talente“. |