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Meereserwachen, 1913 / Hans Thoma

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Ländlicher Garten (mit Bauernhaus) / Arnold Balwé

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© Kunsthandel Ron & Nora Krausz


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Aktuellzum Archiv:Auktions-Nachbericht

Rückblick: Kunst und Antiquitäten bei Fischer in Luzern

Teure schöne Damen



 Italien, Damenbildnis, wohl 16. Jahrhundert

Italien, Damenbildnis, wohl 16. Jahrhundert

Einige unvermutete Wertsteigerungen vor allem bei den älteren Meistern hatte das Schweizer Auktionshaus Fischer auf seiner vergangenen Herbstversteigerung mit Kunst und Antiquitäten zu verzeichnen. Recht harmlos muteten noch die 13.000 Franken für eine Madonna des italienischen Frührenaissancemalers Jacopo da Valenza oder die 18.000 Franken für Jacob van Loos hochbarocke Antikenmythologie mit Venus, die den Tod des Adonis betrauert, an, was jeweils ungefähr dem Doppelten der oberen Taxe entsprach. Wesentlich kräftiger zog der Preis für eine nur gut dreißig Zentimeter hohe Holztafel aus der Nachfolge des niederländischen „Meisters der weiblichen Halbfiguren“ an. Die hübsche junge Frau mit den niedergeschlagenen Augen war mit 2.500 bis 3.500 Franken zu bescheiden angesetzt und wehrte sich entschieden dagegen, so billig mitzugehen. Erst bei 56.000 Franken fand der Wettstreit ein Ende.


Kein Halten gab es am 26. November in Luzern bei einer noch kleineren, aber in umso voluminöseren Rahmen eingelegten Holztafel ebenfalls aus dem 16. Jahrhundert, von der aus eine Frau mit großen runden Augen den Betrachter anblickt. 2.000 bis 3.000 Franken sollte das italienische Bildchen kosten, doch dahinter steckt offenbar mehr – anders jedenfalls sind die 210.000 Franken nicht zu erklären, die schließlich dafür bewilligt wurden. Den Reigen schöner Damen, die sich erst nach langem Zögern bitten ließen, komplettierte ein Gemälde aus der Nachfolge Peter Paul Rubens’ für 21.000 Franken statt der anvisierten 1.800 bis 2.500 Franken. Eine weite Landschaft mit der Ruhe auf der Flucht von Jan Breughel d.J. und Pieter van Avont für 90.000 Franken (Taxe 90.000 bis 120.000 SFR) und eine gute, nur leider beschädigte Kopie von Valentin de Boulognes „Urteil des Salomon“ für 48.000 Franken bestätigten die Attraktivität des Altmeisterprogramms (Taxe 40.000 bis 60.000 SFR).

Bei den Jüngeren brachte es Caspar Wolf mit seinem monumentalen, zum Staunen vor der Natur bewegenden Blick von Breitlauinen gegen den Breithorngletscher für 98.000 Franken am weitesten (Taxe 90.000 bis 120.000 SFR). Die anderen hochgehandelten Meister des 19. Jahrhunderts hielten sich ebenfalls weitgehend an die vorgegebenen Rahmen, so Gustave Courbets stille „Paysage, Roches et Cascade“ von circa 1866 zur unteren Taxe von 40.000 Franken, Pierre-Louis de la Rives Pastorale mit Landsitz Eichberg und Berner Alpen in der Ferne für 34.000 Franken (Taxe 25.000 bis 35.000 SFR) oder Johann-Jakob Hauswirths naiv anmutender, aber sehr fein gearbeiteter Scherenschnitt „Alpaufzug“ für 32.000 Franken (Taxe 25.000 bis 35.000 SFR). Von 18.000 bis 24.000 Franken auf 28.000 Franken kletterte Carl Georg Hasenpflugs „Klostergang bei untergehender Sonne“, eine unverwechselbare Mittelalterhuldigung des preußischen Romantikers. Bei den Papierarbeiten reüssierte Thomas Enders aquarelliertes „Matterhorn mit Riffelhaus“ unerwartet hoch bei 18.000 Franken (Taxe 2.500 bis 4.000 SFR).

Joan Mirós „Femme et oiseau devant la nuit“ von 1944 und Pierre Bonnards „Les amandiers en fleure, cactus et figure d’enfant“ von circa 1942 sollten eigentlich die Zuschlagsliste der gesamten dreitägigen Auktion vom 26. bis 28. November anführen, aber die beiden Toplose scheiterten an den zwischen 1,5 und 2,2 Millionen Franken fixierten Erwartungen. Nachdem auch ein paar sechsstellige Kandidaten von der Kundschaft zurückgewiesen wurden, konnten sich schließlich Camille Pissarros „Baigneuses s’essuyant au bord de l’eau“ bei 170.000 Franken auf Platz eins zumindest der Modernen und Zeitgenossen behaupten – recht überraschend eigentlich, denn die Gouache war nur mit 80.000 bis 120.000 Franken bewertet.

Schon unmittelbar zuvor hatte eine sommerliche Alpenlandschaft mit weidenden Kühen aus der Hand des italienischen Impressionisten Emilio Longoni den Sprung von 18.000 bis 25.000 Franken auf 90.000 Franken geschafft und zog dadurch mit Maurice Utrillos „Moulin de la Galette à Montmartre“ gleich (Taxe 90.000 bis 120.000 SFR). Pierre-Auguste Renoirs um 1915 entstandene kleinen Ölmalerei „Nu assis, vu de dos“, die statt 80.000 bis 120.000 Franken nur 50.000 Franken erzielte, ließen sie damit weit hinter sich. Mit 34.000 Franken und 60.000 Franken erfreulich gut schlossen zwei weitgehend abstrakte Arbeiten des Österreichers Max Weiler ab. Freilich handelte es sich um qualitätvolle Stücke, die im östlichen Nachbarland der Schweiz wohl von vornherein etwas höher gehandelt worden wären (Taxen zwischen 20.000 und 60.000 SFR).

Unter den jüngeren Vertretern der Kunst setzte sich überraschend die 1937 im nordrhein-westfälischen Schwerte geborene Helga Kreuzritter mit einem insgesamt drei Meter breiten abstrakten Triptychon namens „Ad Infinitum“ von 2010 bei 26.000 Franken an die erste Stelle (Taxe 7.000 bis 10.000 SFR). Für das Kunsthandwerk stehen stellvertretend ein Kabinettschränkchen aus Süddeutschland oder Tirol mit hübsch intarsierten Architekturlandschaften und ein Paar chinesischer „Vases aux Carpes“ der Jiaqing-Zeit um 1800 in vergoldeten Bronzemontierungen aus Frankreich für jeweils 22.000 Franken sowie ein wuchtiger Silberhumpen mit Buckeln um 1650 des Nürnberger Meisters Philipp Plappert für 20.000 Franken, allesamt im Rahmen der Taxen.

Alle Preise verstehen sich als Zuschläge ohne das Aufgeld.

Kontakt:

Galerie Fischer Auktionen AG

Haldenstrasse 19

CH-6006 Luzern

Telefax:+41 (041) 418 10 80

Telefon:+41 (041) 418 10 10

E-Mail: info@fischerauktionen.ch

Startseite: www.fischerauktionen.ch



25.01.2015

Quelle/Autor:Kunstmarkt.com/Johannes Sander

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Jacopo da Valenza,  Madonna mit Kind

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Taxe: 4.000 - 6.000 SFR

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 China, Paar „Vases aux Carpes“, Jiaqing-Periode (1796-1820)

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Philipp Plappert,  Deckelhumpen mit Buckeln, Nürnberg um 1650

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Taxe: 20.000 - 25.000 SFR

Zuschlag: 20.000,- SFR

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Johann-Jakob Hauswirth,  Alpaufzug

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Taxe: 25.000 - 35.000 SFR

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Pierre-Louis de La Rive,  Pastorale mit Landsitz Eichberg und Berner Alpen in der Ferne

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Taxe: 25.000 - 35.000 SFR

Zuschlag: 34.000,- SFR

Losnummer: 1185

Emilio Longoni,  Sommerliche Alpenlandschaft mit weidenden Kühen

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Taxe: 18.000 - 25.000 SFR

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