Meisterwerke aus der Sammlung Marks-Thomée in Aachen  |  | Rogier van der Weyden, Die Geburt Christi mit Stifterin | |
Das Suermondt-Ludwig-Museum in Aachen stellt mit „Sammlerglück“ die Kunstkollektion von Fritz Thomée vor. Der westfälische Landrat (1862-1944) verfügte zu Lebensende über etwa 900 Kunstgegenstände. Zum ersten Mal seit 60 Jahren sind 100 Werke dieser Sammlung, darunter Gemälde, Skulpturen und kunstgewerbliche Gegenstände, illuminierte Handschriften, Zeichnungen und Grafiken, der Öffentlichkeit zugänglich. Der Zeitbogen spannt sich von Arbeiten der Antike bis ins 19. Jahrhundert und bietet Exponate vom Orient über die Niederlande bis nach Spanien. Spitzenwerke sind etwa Rogier van der Weydens „Geburt Christi mit Stifterin“, Tilman Riemenschneiders „Marientod“ und ein neu entdecktes Kruzifix aus der Hand Erasmus Grassers. Einen Schwerpunkt der Schau bildet die westfälische Bildhauerei des späten Mittelalters.
Fritz Thomée stammte aus einer Industriellenfamilie und wurde 1902 Landrat im Kreis Altena. Er unterstützte seit 1906 den Wiederaufbau der Burg Altena und kaufte mit halb-öffentlichen Mitteln Exponate für das Museum in der Burg, die noch heute dort zu sehen sind. Mehrere dieser Objekte stammten aus dem Suermondt-Museum, die es 1913 aufgrund von Platzmangel veräußerte. Etwa zeitgleich mit den Ankäufen für die Burg begann Thomée, auch seine persönliche Kunstsammlung aufzubauen. In den späten 1920er Jahren wurde er mehrfach um Leihgaben gebeten, bis 1927 der Direktor des Essener Museums Folkwang, Ernst Gosebruch, anfragte, ob die Sammlung nicht an sein Museum gestiftet werden könnte. Dem Gesuch kam Thomée aber nicht nach. Den Zweiten Weltkrieg überstanden die Kunstwerke dank einer List seiner Tochter Margret, die sie in der Familienvilla einmauerte. Noch immer ist Fritz Thomées Kollektion in Familienbesitz und wird von seinem Enkel Werner Marks gepflegt.
Die Ausstellung „Sammlerglück. 100 Meisterwerke der Sammlung Marks-Thomée“ läuft vom 12. März bis zum 21. Juni. Das Suermondt-Ludwig-Museum hat dienstags bis freitags von 12 bis 18 Uhr, mittwochs zusätzlich bis 20 Uhr und am Wochenende von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 5 Euro, ermäßigt 3 Euro. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
Suermondt-Ludwig-Museum
Wilhelmstraße 18
D-52070 Aachen
Telefon: +49 (0)241 – 47 98 040
Telefax: +49 (0)241 – 37 07 5 |