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Marktberichte

Aktuellzum Archiv:Auktions-Nachbericht

Gute Ergebnisse für die zeitgenössische Kunst im Wiener Dorotheum

Auf den Spuren von London und New York



Warum sollte, was auf dem internationalen Markt boomt, nicht auch im deutschsprachigen Raum Furore machen? In den großen Auktionshäusern in London und New York schritt die zeitgenössische Kunst gerade in diesem Jahr von Höhepunkt zu Höhepunkt und lässt inzwischen sogar die klassische Moderne weit hinter sich. Im Wiener Dorotheum war es ähnlich. Schon die große Abendauktion im Juni erbrachte Spitzenergebnisse für zeitgenössische Kunst, denen sich jüngst auf der Auktion Ende November weitere hinzugesellten. Dementsprechend sieht auch die Top Ten-Liste der Auktionsergebnisse des Dorotheums für 2015 insgesamt aus. Vier Positionen, darunter Nummer zwei und drei, werden dort von Zeitgenossen besetzt, drei weitere von Alten Meistern, neben zwei Autos und einem Objekt aus der Schmuckabteilung. Künstler der klassischen Moderne und des 19. Jahrhunderts sucht man dagegen vergebens.


Auf der Abendauktion mit den Highlights am 25. November waren die Preise zwar nicht so hoch wie im Juni, dafür aber die losbezogene Zuschlagsquote umso beeindruckender: Nur 13 der 88 Offerten blieben unveräußert, was einer Verkaufsrate von gut 85 Prozent entspricht. Zusammen mit der Tagesauktion am 26. November setzte das Dorotheum rund 13,7 Millionen Euro um. Spitzenreiter wurde mit 400.000 Euro Gerhard Richters mittelgroßes „Abstraktes Bild“ in Grau mit braunen Schlieren und der Werknummer 713-3 von 1990 (Taxe 400.000 bis 600.000 EUR). Von dem deutschen Malerfürsten reüssierte zudem ein Exemplar aus der 1993 für das Züricher Kunstmagazin „Parkett“ entstandenen Werkserie „Grün-Blau-Rot“ zur oberen Schätzung von 300.000 Euro. Ein ähnlich originell „Rot-Blau-Gelb“ betiteltes Werkchen aus einer Gesamtvermalung über 100 Leinwände für die Amsterdamer Galerie Seriaal von 1973 verlangte 160.000 Euro (Taxe 150.000 bis 180.000 EUR), und 115.000 Euro ließ sich ein Bieter Richters erst 2010 geschaffene kleine quadratische und schlierige Hinterglasmalerei „Ifrit“ kosten (Taxe 70.000 bis 90.000 EUR).

Der für das Dorotheum charakteristische Italien-Schwerpunkt lag diesmal auf abstrakter Malerei, die sich durch Manipulation der Bildträger in den Raum ausdehnt, auch „Pittura Oggetto“ genannt. Das Interesse daran war rege und schlug sich in 95.000 Euro für Turi Simetis „Tre ovali neri“ von 1977 (Taxe 65.000 bis 85.000 EUR), 360.000 Euro für Agostino Bonalumis lamelleartigem „Bianco“ von 1975 (Taxe 100.000 bis 150.000 EUR) und 340.000 Euro für Enrico Castellanis leicht diagonal genagelte „Superficie bianca“ von 1986 nieder (Taxe 220.000 bis 340.000 EUR). 260.000 Euro gab es für ein käseartig gelöchertes, schwarzes Schichtbild „Per una situazione“ von 1962 (Taxe 250.000 bis 350.000 EUR) und 320.000 Euro für ein rotes Exemplar ähnlicher Art mit streng geometrisch in Rautenform angeordneten neun runden Löchern aus dem Jahr 1967 (Taxe 300.000 bis 400.000 EUR), beide von dem 1971 kaum dreißigjährig verstorbenen Paolo Scheggi.

Auf 220.000 Euro verdoppelte sich der Wert einer filigranen Messingskulptur Fausto Melottis aus dem Jahr 1981 mit dem Titel „Tema e variazioni XI“ und sieben figurenartigen Drahtgebilden, die wie Hühner auf einer Stange ruhen. Auch Gino de Dominicis’ stiftartige „Asta in equilibrio“ von 1971, die auf hauchdünner Spitze steht und unter anderem dank eines Magnets in ihrem schwarzen Hochrechteckrahmen trotzdem nicht umfällt, wurde weit über ihre Schätzung von 80.000 bis 120.000 Euro hinaus auf 180.000 Euro gehoben – Platz zwei im internationalen Auktionspreisranking. Aus einer Privatsammlung stammten vier Arbeiten Lucio Fontanas, die allesamt für gutes Geld weggingen, allen voran eine messingfarben eingesprühte Keramikkugel mit Loch von 1962/65 für taxgerechte 230.000 Euro.

165.000 Euro für ein optisch verwirrendes Karobild Dadamainos von 1962 mit sich scheinbar wölbendem Schachbrettmustern aus Aluminiumplättchen auf Holz (Taxe 100.000 bis 150.000 EUR), 150.000 Euro für eine schwarze Leinwand in assemblageartigem Rahmen aus Musikinstrumenten von Jannis Kounellis aus dem Jahr 2007 (Taxe 60.000 bis 80.000 EUR) und 205.000 Euro für eine brutalistische Betonskulptur Giuseppe Uncinis von 1961 waren weitere Erfolge der italienischen Kunst im Dorotheum (Taxe 140.000 bis 200.000 EUR). Mit 105.000 Euro für Mauro Stacciolis rostige Stahlskulptur „Triangolo dai lati curvi“ von 2006 konnte das Dorotheum an seinen Auktionsrekord für den italienischen Bildhauer vom Juni dieses Jahres in Höhe von 165.000 Euro anknüpfen (Taxe 40.000 bis 60.000 EUR). Auf 95.000 Euro konnte auch Domenico Gnolis urwüchsiges Ölgemälde „Colosseo rosso“ von 1960 mit Sandbeimischung zulegen (Taxe 50.000 bis 60.000 EUR).

Die ZERO-Kunst fand in Heinz Mack ihren Hauptvertreter. Sein 1971 datiertes „Relief mit farbigem Plexiglas“, das typisch für die kühle Farbigkeit seiner Entstehungszeit ist und sich ähnlich in der zeitgleichen Kunst am Bau findet, wurde zur unteren Grenze von 240.000 bis 280.000 Euro an einen deutschen Sammler vergeben. 100.000 Euro erzielte ein drei mal drei milchig konkave Spiegel umfassendes Lichtobjekt Adolf Luthers aus dem Jahr 1969 (Taxe 50.000 bis 70.000 EUR). Aus der jüngeren deutschen Szene war der 1981 geborene David Ostrowski zugegen und überzeugte mit seinem bewusst schäbigen, wie beiläufig gemalten Bild „F (2012)“ zur Mitte der Schätzung von 70.000 Euro.

Überraschungssiegerin aus der österreichischen Kunstszene wurde Maria Lassnig mit ihren deutungsoffenen „Zwei Figuren“ aus dem Jahr 1962 für 260.000 Euro, was dem Doppelten der unteren Schätzung entsprach, und einem „Selbstporträt als Auto“ von 1963. Von 130.000 bis 220.000 Euro kletterte dieses Körperbewusstseinsbild sogar auf 280.000 Euro. Dahinter folgten weiteren Klassiker der älteren Generation wie Joannis Avramidis’ knapp mannshohe ungegenständliche Bronzeskulptur „Der Schreitende“ aus den späten 1960er Jahren für 120.000 Euro und Max Weilers abstraktes Assoziationsbild „Wie eine Landschaft, Goldene Abendwolke über Felsen II“ von 1964 für 145.000 Euro (Taxen je 90.000 bis 160.000 EUR). Das blau-schwarze Schüttbild einer „Kreuzwegstation“ von Hermann Nitsch aus dem Jahr 1992 verabschiedete sich bei 75.000 Euro (Taxe 30.000 bis 45.000 EUR), und Otto Muehls deformierte, aber lustig tanzende „Nude in red“ bei 55.000 Euro (Taxe 20.000 bis 26.000 EUR). Die amerikanische Pop Art war durch Tom Wesselmann vertreten. Sein in Öl auf Leinwand gemaltes Stillleben mit Radio, Orange und Blumenvase ist eine kleine Studie zur „Great American Nude #96“ von 1967 und verbesserte sich von 60.000 bis 80.000 Euro auf 140.000 Euro. Andy Warhols jahreszeitlich passender „Large Christmas Tree“ in schwarzer Aquarellfarbe wurde schließlich mit 26.000 Euro umworben (Taxe 16.000 bis 18.000 EUR).

Alle Preise verstehen sich als Zuschläge ohne das Aufgeld.

Kontakt:

Dorotheum

Dorotheergasse 17

AT-1010 Wien

Telefon:+43 (01) 515 60 0

Telefax:+43 (01) 515 60 443

E-Mail: client.services@dorotheum.at

Startseite: www.dorotheum.com



18.12.2015

Quelle/Autor:Kunstmarkt.com/Johannes Sander

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