Mensch und öffentlicher Raum in der Berliner Akademie der Künste Die Akademie der Künste in Berlin hat sich in ihrer aktuellen Ausstellung gemäß ihrem Anspruch wieder einem gesellschaftspolitischen Thema angenommen und thematisiert die Gestaltungsmöglichkeiten des öffentlichen Raums durch die Zivilgesellschaft. Zunehmend fordern Bürger ein Mitspracherecht bei Entscheidungen, die das Allgemeine betreffen. Der anonyme, virtuell-öffentliche Raum des Internets und die realen Straßen und Plätze sind sowohl die Orte für die Belange der Menschen als auch Gegenstand ihres Freiheitsanspruchs. Zudem werden sie als Austragungsort demokratischer Wandlungsprozesse betrachtet.
Für die Ausstellung „Demo:Polis – Das Recht auf Öffentlichen Raum“ hat Kurator Wilfried Wang, Architekt und Mitglied der Akademie der Künste, Pläne, Modelle, Fotografien und Filme ausgesucht. Sie veranschaulichen, wie Architekten, Stadtplaner, Künstler und Bürger den öffentlichen Raum gestalten und nutzen. Die Beispiele reichen vom Brooklyn Bridge Park in New York über den Campo de Cebada in Madrid bis zum Tempelhofer Feld in Berlin. Die Schau behandelt Raumgestaltungen kleiner Plätze wie ganzer Küstenstreifen, Dokumentationen von Demonstrationen und kritischen Kunstaktionen, gibt Einblicke in die Arbeit erfolgreicher Bottom-Up-Initiativen zur Wahrung des Öffentlichen und lädt die Besucher mit interaktiven Diskussionsveranstaltungen ein, die Stadt der Zukunft mitzugestalten. Zu sehen sind Werke etwa von Barkow Leibinger, Hans Haacke, Seán Harrington und A2 Architects, Reinhild Hoffmann, Kleihues + Kleihues, Anne Lacaton und Jean-Philippe Vassal, Andrés Mignucci, Elfi Mikesch, Rozana Montiel, Michael Najjar, Michael Ruetz, Michael van Valkenburgh, Matthias Wermke und Mischa Leinkauf oder der Gruppe Zuloark.
Das umfangreiche Vermittlungs- und Diskussionsprogramm enthält etwa jeden Dienstag das „Urban Parliament“, ein Forum für Debatten, an dem unter anderem Aktivisten von Stadtinitiativen und Besucher die „Berliner Urban Rights Charta“ erarbeiten. Stipendiaten der Akademie präsentieren ihre Projekte für die Ausstellung in einer Programm-Nacht. „Dezentrale Musik“ stellt mit Konzerten und Aktionen musikalische Modelle von Vergemeinschaftung vor. An der 36stündigen Konferenz „Public Space: Fights and Fictions“, eine Kooperation mit dem Goethe-Institut, diskutieren Teilnehmer aus der ganzen Welt Entwicklungen und Gefährdungen des öffentlichen Raums.
Die Ausstellung „Demo:Polis – Das Recht auf Öffentlichen Raum“ ist bis zum 29. Mai zu sehen. Die Akademie der Künste am Hanseatenweg hat dienstags von 14 bis 22 Uhr, mittwochs bis sonntags von 11 bis 19 Uhr sowie am Ostermontag und Pfingstmontag geöffnet. Der Eintritt beträgt 8 Euro, ermäßigt 5 Euro. Für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre sowie dienstags von 18 bis 22 Uhr ist er frei. Der Katalog in Deutsch bzw. Englisch ist bei Park Books in Zürich erschienen und kostet 48 Euro.
Akademie der Künste
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