Markus Prachensky in Wien Die Albertina in Wien präsentiert von heute an Werke des 2011 verstorbenen Markus Prachensky zu Ehren seines 85. Geburtstages. Die 34 Arbeiten stammen aus der eigenen Sammlung und aus dem Nachlass des Künstlers. Dazu gehören auch vier Schlüsselwerke Prachenskys, die eine Schenkung an das Museum sind. Neben den Gemälden bereichern Zeichnungen die Ausstellung. Die Malerei des 1932 in Innsbruck geborenen Künstlers liegt formal zwischen wilder Geste und ruhiger Komposition, sein Werk durchziehen dynamische und kontrastreiche Pinselstriche. Laut der Kuratorin Antonia Hoerschelmann gehört Prachensky zu den international renommiertesten österreichischen Künstlern.
Zunächst beginnt Markus Prachensky an der Akademie der bildenden Künste in Wien sein Architekturstudium. Ein Jahr später fügt er 1953 noch die Malerei hinzu. Seine Ausbildung beendet er 1956 und gründet die Gruppe „Galerie St. Stephan“ gemeinsam mit Josef Mikl, Wolfgang Hollegha und Arnulf Rainer. Prachensky widmet sich der Malerei und wird zu einem Protagonisten der österreichischen Nachkriegskunst. Zunächst erinnern seine Bilder in ihrer Geometrie noch an Architekturpläne. Sukzessive werden die Gemälde zu abstrakt-gestischen Werken mit dem für Prachensky charakteristischen Stil starker kontrastreicher Farben in bewegtem Pinselstrich. Letzteres verdeutlicht etwa das 2002 entstandene „California Miles“. Vor beigem Grund spritzt die energisch aufgetragene grüne Farbe der ovalartigen Form auf der linken Seite in Flecken über die Leinwand. Die an den Buchstaben A erinnernde Figur überlagert partiell das nicht minder dynamisch in Rot geschriebene runde E mit seinen begleitenden Klecksern.
Das Produkt einer Reise in die USA war „Red on White – Los Angeles I“ aus dem Jahr 1969. Der Bildtitel verweist auf den Ort der Inspiration, offenbart jedoch keine erkennbare topographische Gegebenheit. Wie auch in weiteren Exkursionen nach Kalifornien, Mexiko, Italien und Asien hielt Markus Prachensky seine Reaktion auf das in Los Angeles Gesehene fest: Zwei übereinander gelagerte rote Kreisformen, deren Schnittstelle ein schmaler beige-weißer Halbbogen definiert. Prachensky transformiere, so Hoerschelmann, seine persönliche Erfahrung in das Medium der Malerei und der Zeichnung. Vor allem in seinem Spätwerk entstehe derart eine monumentale Malerei, die Markus Prachenskys Naturerlebnis widerspiegele und zugleich zu einem Symbol für das Leben selbst werde.
Die Ausstellung „Markus Prachensky. Eine Hommage“ läuft vom 18. Januar bis zum 19. März. Die Albertina hat täglich von 10 bis 18 Uhr, am Mittwoch von 10 bis 21 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 12,90 Euro, ermäßigt für Senioren 9,90 Euro und für Studenten 8,50 Euro. Für Kinder und Jugendliche unter 19 Jahre ist er frei. Der Ausstellungskatalog kostet 19,90 Euro.
Albertina
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