Jugendstilsammlung fürs Museum Wiesbaden  |  | Edgar Maxence, Portrait einer jungen Frau, um 1900 | |
Das Museum Wiesbaden erhält eine wertvolle Kunstsammlung. Der Mäzen Ferdinand Wolfgang Neess schenkt dem Museum Werke des Jugendstils und Symbolismus. Seine Sammlung umfasst 570 Objekte. Das gab das hessische Kunstministerium bekannt. Damit avanciere das Museum Wiesbaden zu einem wichtigen europäischen Zentrum des Jugendstils, so das Ministerium weiter.
Der hessische Kunst- und Kulturminister Boris Rhein sagte bei der heutigen Vertragsunterzeichnung: „Dieser Schenkungsvertrag markiert einen Meilenstein in der Geschichte des Museums Wiesbaden. Die Sammlung zeichnet sich sowohl durch die außergewöhnliche Qualität der Werke als auch durch ihre hohe kunstgeschichtliche Bedeutung aus. Teile davon waren sogar bei der Weltausstellung im Jahr 1900 in Paris zu sehen! Fast sein ganzes Leben hat Ferdinand Wolfgang Neess unendlich viel Geduld, Sachverstand und unnachahmliches Gespür für die Qualität der Objekte bewiesen. Ich danke ihm herzlich dafür, dass die Besucherinnen und Besucher des Museums Wiesbaden in den Genuss dieser großartigen Sammlungen kommen können.“
Zur Sammlung des Wiesbadener Stifters gehören Gemälde und Zeichnungen, etwa von Gustave Moreau, Franz von Stuck, Edgard Maxence und Ludwig von Hofmann, Skulpturen von Gustav Gurschner oder George Minne und Möbel von Emile Gallé, Hector Guimard, Bernhard Pankok oder Richard Riemerschmid. Die Gattungsvielfalt und das umfassende Sammlerstreben von Neess machen auch die Silberwaren von Koloman Moser oder Henry van de Velde, die Gläser und Lampen aus den Manufakturen Lötz Witwe und Tiffany Studios oder die keramischen Erzeugnisse von Meißen, Nymphenburg oder der Amphora-Werke deutlich. Seit den 1960er Jahren hat Neess sein Gesamtkunstwerk zusammengetragen, das heute auf über 41 Millionen Euro geschätzt wird.
Die Sammlung soll im Südflügel des Museums Wiesbaden ihre dauerhafte Aufstellung finden und das Museum um hochrangige Objekte dieser beiden künstlerischen Strömungen der Umbruchzeit vom 19. zum 20. Jahrhundert bereichern. Die Sammlung wird ab Juni 2019 zum 90. Geburtstag des Schenkers zu sehen sein. |