Rekord für Max Beckmann  |  | Max Beckmanns Rekordbild: Die „Hölle der Vögel“ von 1937/38 | |
Max Beckmanns Gemälde „Hölle der Vögel“ hat einen neuen Auktionsrekord errungen. Bei der Versteigerung gestern Abend am Londoner Hauptsitz von Christie’s konnte das um 1937/38 datierte Werk 32 Millionen Pfund einspielen. Käufer war der Galerist Larry Gagosian, der wohl im Auftrag eines Kunden gehandelt hat. Dahinter vermutet der Brancheninformationsdienst „Bear Faxt“ den amerikanischen Geschäftsmann und Kunstsammler Leon Black, der mit Aufgeld gut 36 Millionen Pfund hinblättern musste. Damit ist Beckmanns „Hölle der Vögel“ das teuerste Werk des deutschen Expressionismus.
Die Arbeit an dem farbintensiven Bild mit einer verstörenden Folterszene in einer Unterwelt begann Max Beckmann 1937 im Amsterdamer Exil und vollendete es 1938 in Paris. Das Schlüsselwerk mit monströsen Vögeln als Schergen ist ein Protest gegen die Gewalt und Unterdrückung des Naziregimes, wie es auch die zahlreichen Hitlergrüße der beobachtenden Menschen verdeutlichen. Beckmanns Malerei galt unter den Nazis als „entartet“. Seit den 1940er Jahren befand sich die „Hölle der Vögel“ im Besitz diverser amerikanischer Privatsammler und war zuletzt in einer Ausstellung im Metropolitan Museum of Art in New York zu sehen. Den vorigen Preisrekord der Beckmann-Bilder hielt sein „Selbstbildnis mit Waldhorn“ von 1938, das 2001 bei Sotheby’s in New York brutto 22,5 Millionen Dollar erreichte. |