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| Chemnitz präsentiert Schenkung Heumann | | Eduard Bendemann, Junger Mann, trauernd, o. J. | |
Anlässlich der Schenkung aus dem Nachlass von Thomas Heumann in Erinnerung an seinen Vater Carl Heumann präsentieren die Kunstsammlungen Chemnitz eine Schau mit etwa 70 Grafiken aus der Sammlung. Neben Werken von Julius Scholtz, Carl Gottlieb Peschel und Peter Fendi sind auch Blätter von Ernst Barlach aus der bei Paul Cassirer 1919 erschienenen Mappe „Der arme Vetter“ zu sehen. Der Bankier Carl Heumann (1886-1945) war ein Kenner der Kunst des 18. bis zum frühen 20. Jahrhunderts und konzentrierte sich auf Handzeichnungen und Aquarelle. Zwischen 1921 und 1934 schenkte er acht Zeichnungen und 82 Druckgrafiken an die Kunstsammlungen Chemnitz. Nach den Verlusten während des Zweiten Weltkriegs besitzt das Haus daraus noch sechs Zeichnungen und 75 Grafiken.
Als ursprünglich jüdischer, zum Christentum konvertierter Mitinhaber des Bankhaus „Bayer und Heinze“ musste Carl Heumann sich 1938 auf Druck der Nationalsozialisten von seinen Ämtern zurückziehen. Seine zwei Söhne wurden ins Arbeitslager deportiert, Carl Heumann starb am 5. März 1945 bei einem Bombenangriff auf Chemnitz. Der Großteil der Sammlung befand sich an einem sicheren Ort und ging in den Besitz seiner Kinder Ulrike, Rainer und Thomas über. Thomas Heumann (1928-2017) wanderte nach der Zeit im Arbeitslager in Munzig bei Meißen und Kriegsende in die USA aus. In seinem Testament vermachte er nun drei Werke an die Kunstsammlungen Chemnitz: Christian Friedrich Gilles undatierte Zeichnung „Waldlandschaft (Eichenwald)“, Eduard Julius Friedrich Bendemanns Bleistift- und Kreidearbeit „Junger Mann, trauernd“ sowie die Ölstudie „Maler im Biedermeierzimmer (Selbstportrait)“ von Friedrich Loos.
In Adolph von Menzels Radierung „Die Zeitungsleserin“ von 1886 fängt der Künstler den Effekt eines Schnappschusses ein. Scheinbar zufällig hält er die gänzlich in einen Artikel vertiefte Leserin fest. Ihre ernste Miene und gekrümmte Haltung mit tief gebeugten Hals und gerundeten Schultern verweisen auf eine eher unbequeme Pose, die verdeutlicht, wie intensiv die junge Frau in Schwarz mit weißer Schürze die Zeitung liest. Dem Studium der Raubtiere widmete sich August Gaul im Blatt „Hyänen und Leopard“ von 1914 für die Zeitschrift „Kriegszeit – Künstlerflugblätter“. Drei massige Hyänen gehen nach rechts. Die Silhouette ihres bizarren Körpers mit hoher starker Brust und rasch abfallenden, schwach wirkenden Hinterläufen steht in Kontrast zur Anmut der schlanken Grazie eines sich auf dem Boden heranpirschenden Leoparden.
Die Ausstellung „Schenkungen von Carl Heumann (1886-1945) und Thomas Heumann (1928-2017) an die Kunstsammlungen Chemnitz“ läuft bis zum 15. April. Die Kunstsammlungen Chemnitz am Theaterplatz haben dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt regulär 5 Euro, ermäßigt 4 Euro.
Kunstsammlungen Chemnitz – Museum am Theaterplatz
Theaterplatz 1
D-09119 Chemnitz
Telefon: +49 (0)371 – 488 70 24
Telefon: +49 (0)371 – 488 70 99 |
28.02.2018 | Quelle: Kunstmarkt.com/S. Hoffmann | | Zurück | |
| | Weitere Inhalte: | | • | Veranstaltung vom: 25.02.2018, Schenkungen von Carl und Thomas Heumann an die Kunstsammlungen Chemnitz | | • | Bei: Kunstsammlungen
Chemnitz | | • | Variabilder: Eduard Bendemann, Junger Mann, trauernd, o.
J. | | | • | Variabilder: August Gaul, Hyänen und Leopard, 1914 | | • | Variabilder:
Christian Friedrich Gille, Waldlandschaft (Eichenwald), o. J. | | • | Variabilder: Friedrich Loos, Maler im
Biedermeierzimmer (Selbstporträt), o. J. | | | • | Variabilder: Adolph von Menzel, Die
Zeitungsleserin, 1886 | | | | | | | | | |
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