 |  | Ernst Barlach, Die Kupplerin II, 1920 | |
Eine ältere Frau steht leicht gebeugt da, ist von einem ausgreifenden Gewand verhüllt und späht nach Beobachtern. Mit den Händen hebt sie ihren Mantel an und gibt Preis, was sie feil zu bieten hat: Eine junge Dame, die vor ihr sitzt. Die Kupplerin präsentiert deren entblößten Oberkörper dem Betrachter, der dadurch selbst zum Voyeur wird. Die Angebotene starrt ausdruckslos geradeaus und kann das sie umgebende Tuch gerade noch hoch genug über die Knie ziehen, um ihre Scham zu bedecken. Ernst Barlach schuf diese dunkelbraun patinierte und in typischer Weise auf das wesentlich reduzierte Bronze im Jahr 1920. Frühe Güsse der „Kupplerin II“ wurden zwischen 1930 und 1932 produziert. Wohl aus dieser Reihe bot Karl & Faber ein Exemplar für 45.000 bis 55.000 Euro an. „Mit meiner Plastik wirtschafte ich eigentlich ins Blaue hinein; es gibt keinen Raum dafür“, schrieb der Bildhauer einst desillusioniert an den Malerkollegen und Pädagogen Friedrich Schult. Lesbar als Mahnmal gegen die Objektivierung von Frauen hat die ausdrucksstarke Figur aber weit nach Barlachs Lebzeiten einen solchen Raum gefunden, der bis heute seine Daseinsberechtigung hat. Die Skulptur konnte mit 68.000 Euro ihre Erwartung deutlich hinter sich lassen.
Am 6. und 7. Juni offerierte der Münchner Versteigerer moderne sowie zeitgenössische Kunst und erwirtschaftete damit einen Bruttoumsatz von 5,2 Millionen Euro. Die losbezogene Zuschlagsquote lag dabei jeweils etwas über 60 Prozent. Die älteren Positionen kamen auf eine Verkaufsrate nach Schätzungen von 73 Prozent, die jüngeren sogar auf über 80 Prozent, was deren Stellenwert auf dem Markt beweist. Eine Sonderrubrik richtete Karl & Faber für österreichische Kunst nach 1945 ein und stellte darin nach eigenen Angaben einen Künstlerrekord für Günter Brus auf. Die farbenfrohe Mischtechnik „An Mendelssohn-Bartholdy, dem Menschen und dem Künstler“ von 1985 mit einer schmalen Figur zwischen vegetabilen Formen kletterte im Bietergefecht auf 80.000 Euro; gerechnet hatten die Experten mit 18.000 bis 25.000 Euro. Mehr wurde noch nie für ein einzelnes Werk von Brus gezahlt. Im Kinsky gingen 2007 seine „Zyankal-Zyklamen“ zwar bei 90.000 Euro weg, doch handelt es sich dabei um eine fünfteilige Folge. Mit 20.000 Euro übertraf auch Brus’ düster surreale Kreidezeichnung „Vor dem Erreichen der Hoffnungsgrenze“ die anvisierten 8.000 bis 10.000 Euro. Zur unteren Schätzgrenze von 25.000 Euro verabschiedete sich seine Menschenpflanze „Ich bin Nichts und Alles rund um ist Gegenständlich“ von 1993 in den österreichischen Handel.
Aus der Natur in die Stube
Ein Prunkstück im Moderne-Teil war Lovis Corinths Stillleben „Tulpen, Flieder und Kalla“ von 1915, das den expressiv dynamischen Pinselduktus seines Spätwerks mit der impressionistischen Leuchtkraft der Blüten verbindet. Diese heben sich kontrastreich von der dunklen Vase und dem braunem Hintergrund ab. In seiner Machart erhält der Strauß eine Unmittelbarkeit und Nähe, die die aus dem Bildraum ragenden Elemente noch verstärken. Mit 270.000 Euro ist das Gemälde das teuerste der Moderne-Suite (Taxe 250.000 bis 350.000 EUR). Corinths frontal dargestellter „Reiter“ mit Pferd vor einem Gehöft von 1913 konnte erst im Nachverkauf bei 60.000 Euro das Haus verlassen (Taxe 70.000 bis 90.000 EUR). Unter Vorbehalt steht noch immer Gabriele Münters „Tauwetter im Dorf (Murnau)“ von 1948. Das reife ländliche Sujet mit markanten weißen Schneeresten in ihrem charakteristisch flächigen Malstil verfehlte ihre Taxe von mindestens 250.000 Euro um 50.000 Euro. Für das ein Jahr jüngere Ölgemälde „Blumenbild mit weißer Rose“, die einzeln in einer Vase neben einem bunten Bouquet vor grünem Grund steht, bewilligte eine süddeutsche Sammlung 85.000 Euro (Taxe 80.000 bis 120.000 EUR), und das frühe Aquarell mit einer Dorfansicht „Von der Insel Vaxholm. Schweden“ aus der Zeit um 1917 trug eine Schweizer Sammlerin schon bei 26.000 Euro aus dem Auktionshaus (Taxe 30.000 bis 40.000 EUR).
Südliches Licht und antike Stimmung fing Franz von Stuck in seinem Gemälde „Wettlauf“ ein, den zwei nackte Männer um eine ebenfalls unbekleidete, sichtlich erregte Schöne ausführen. Die Kunden orientierten sich bei dem Werk von 1927, das der erotischen Freizügigkeit der Weimarer Republik symbolhaft Ausdruck verleiht, an den unteren angedachten 60.000 Euro. Überraschen konnte erneut Pierre-Paul Girieud, für den Karl & Faber schon im Dezember 2015 den Spitzenpreis mit 48.000 Euro aufstellte. Das marktfrische „L’Automne ou la Tentation“ von 1907 mit Adam und Eva vor dem Baum der Erkenntnis, während sie den Apfel von der teuflischen Schlange schon entgegen genommen haben, überzeugte mit seiner klaren umrisshaften Linienführung und starken Farbgestaltung im Stil des Cloisonismus. In dem in Rot getauchten Paradies lassen psychedelisch kolorierte Pilze im Vordergrund Zweifel an der Glaubhaftigkeit der dortigen Idealzustände zu, die die beiden ersten Menschen so maßgeblich mitbestimmten. Die Expertise lag bei 4.000 Euro, die Gebote stoppten mit 36.000 Euro erst beim Neunfachen dieses Wertes, womit es das zweitteuerste Werk dieses Malers ist. Aus dem Besitz der Familie Girieuds ging es an einen süddeutschen Privatmann. Seine südländische Stadtansicht „San Gimignano de la route de Sienne“ von 1907 und das zehn Jahre jüngere Stillleben „Iris sur fond rouge“ vor feuerrotem Grund waren gleich hoch eingeordnet. Erstere spielte 12.000 Euro ein, letzteres erreichte 7.000 Euro.
Mit einer ähnlich kräftigen und kontrastreichen Palette trumpfte 1927 Jean Metzinger auf. „Nature morte, miroir et masque“ erlaubt weitreichende Assoziationen. Die Maske auf dem Spiegeltisch, stehend vor einem anonymisierten Porträt an der Wand, greift die vielen möglichen Gesichter der Menschen auf. Freiheit verbirgt sich, wie das Symbol eines Vogels auf einem Kästchen nahelegt, jedoch nur beim Blick hinter diese. Die durch den Spiegel mögliche Mehransichtigkeit geht auf Metzingers kubistische Anfänge zurück. Mit 120.000 Euro stieg das Gemälde bis zu seiner oberen Taxe, nachdem es 2016 für einen etwas höheren Preis von 130.000 bis 150.000 Euro noch keinen Käufer gefunden hatte. Es erinnert nicht zuletzt durch die Primärfarben an Fernand Léger. Dieser war mit der abstrakten „Etude a City of Lights“ für 10.000 Euro vertreten, einer Gouache auf transparentem Papier von 1939 (Taxe 12.000 bis 15.000 EUR). Mit „Le Repas frugal“ von 1904 stand eine der seltenen frühen druckgrafischen Arbeiten Pablo Picassos zum Verkauf. Die melancholische Darstellung eines Paares vor ärmlich leerem Tisch und mit manieristisch überlangen Gliedern in einem Abzug der Auflage von Ambroise Vollard aus dem Jahr 1913 sicherte sich ein österreichisches Museum für 120.000 Euro (Taxe 120.000 bis 140.000 EUR). Picassos „Vase deux anses hautes“ mit einer Frauengestalt in Schwarz-Weiß aus dem Jahr 1952 nahmen die Kunden für 34.500 Euro mit (Taxe 35.000 bis 45.000 EUR).
Ein Bogen, viele Möglichkeiten
Auch einige weitere Arbeiten auf Papier erfreuten sich regen Zuspruchs. Davon zeugt unter anderem Félix Vallottons Holzschnitt „L’Argent“ von 1898. Aus drei Vierteln tiefschwarzer Bildfläche schält sich die Silhouette eines Mannes in Anzug heraus, der sich einer Frau in weißem Kleid zuwendet. Sie und das angrenzende Mauerwerk auf dem Balkon, zu dessen Geländer sie greift, sind die einzigen weißen Elemente. Als alleiniger bekannter Abzug des ersten Zustands dieser kleinen Beziehungstragödie waren 23.000 Euro möglich (Taxe 8.000 bis 10.000 EUR). Linearer ist die „Nu assis les bras étendus“ von Henri Matisse aus dem Jahr 1925. Die skizzenhafte Frau sitzt in der Lithografie unbekleidet da und breitet die Arme entblößend aus. Das Exemplar aus einer Auflage von 50 Stück war einem Liebhaber 24.000 Euro wert (Taxe 15.000 bis 18.000 EUR). Als farbigen Holzschnitt in verschieden abgestuften Grün- und Blautönen führte Ernst Ludwig Kirchner seinen späten „Waldfriedhof am Abend“ um 1933/34 aus. Kleine Gedenksteine stehen in der reichen Vegetation. Der Handdruck mit uneinheitlichem Plattenrand brachte es nur auf 35.000 Euro (Taxe 40.000 bis 60.000 EUR). Sein um 1910 mit Bleistift gezeichneter weiblicher Halbakt mit auffälliger Halskette platzierte sich 26.000 Euro innerhalb des Schätzrahmens. Keinen Abnehmer fanden seine Lithografie „Akt auf Bett, sich das Haar machend“ von 1911 (Taxe 22.000 bis 25.000 EUR) und der in selber Technik ausgeführte Entwurf für das Titelblatt der Zeitschrift „Zeit im Bild“ von 1912 (Taxe 20.000 bis 25.000 EUR).
Emil Noldes Aquarell „Weinlaub und Dahlien“ um 1930/40, gefüllt von locker angeordneten Blüten, stammt aus süddeutschem Privatbesitz und fand dort auch für 100.000 Euro am unteren Schätzrand einen neuen Besitzer. Die späteren Anemonen in Violett, Rot und Blau von 1950/51 im Querformat respektierten ebenfalls ihre untere Taxe von 70.000 Euro. Paul Signac hat seine Ansicht „St. Tropez“ aus dem Jahr 1935 luftig mit leuchtenden spannungsgeladenen Farben aquarelliert. Konturen geben den Häusern und Booten am Steg der glamourösen Stadt die Tusche- und Kreidestriche. Hier waren 14.000 Euro mehr zu zahlen, als die obere Taxe von 22.000 Euro vorgab. Symmetrisch fluchten bei Hermann Max Pechstein die Getreidefelder in die Tiefe, synchron nebeneinander werden die Ähren zu Bündeln verarbeitet. Der blaue Himmel und die friedliche Landschaft geben der anstrengenden „Getreideernte“ von 1930 einen romantisch idyllischen Anschein. 29.000 Euro musste ein Kunde für die ausgewogene Komposition aufbringen (Taxe 25.000 bis 30.000 EUR).
Was im Stilpluralismus gleichzeitig möglich war, führt František Kupkas „Geometrische Komposition“ aus Kreisen und Linien in Blau, Rot und Schwarz vor. Das Aquarell mit Tusche und Bleistift erregte schon vor der Versteigerung Interesse. Den Zuschlag konnte sich ein französischer Telefonbieter erst bei 28.000 Euro sichern (Taxe 9.000 bis 12.000 EUR). Fast vollkommen in Farbfelder hat Curt Erhardt 1919 seine farbintensive Gouache „Droschkenkutscher b. Tietz“ aufgelöst. Das, was an Figürlichem noch zu erkennen ist, schwebt zusammenhangslos im Farbgemisch. Hierfür erntete Erhardt 11.000 Euro (Taxe 5.000 bis 7.000 EUR). Diesen Wert gab es zudem für Hermann Stenners Bleistiftzeichnung „Zwei Frauen auf der Straße“ in einer aus den Fugen geratenen Stadt von 1913 (Taxe 3.000 EUR). Höhe Ausfälle verzeichneten Karl & Faber bei der modernen Kunst mit Max Liebermanns Ölgemälde „Reitender Junge am Strande“ von 1903 (Taxe 180.000 bis 240.000 EUR), mit Paul Klees Gouache „Bildnis in der Laube“ von 1930 (Taxe 250.000 bis 300.000 EUR) oder im grafischen Bereich mit Edvard Munchs schwarzweißer Lithografie „Der Tod im Krankenzimmer“ von 1896 und Max Beckmanns Selbstbildnis in der „Königinbar“ von 1920 (Taxe je 40.000 bis 50.000 EUR).
Junge Farbspiele
Eine Radierung ergänzte Albert Oehlen 1987 mit Öl- und Acrylfarbe, Tusche und Kunstharz. Das große Format ist gefüllt von schnellen Pinselstrichen, die in ihrer Komposition ein vertikal gestelltes stilisiertes Auge umschmeicheln. Der amerikanische Handel begeisterte sich mit 140.000 Euro für das aus zwei Teilen zusammengesetzte Stück, das im vergangenen Dezember beim Münchner Konkurrenten Neumeister bei einer etwas höheren Schätzung von mindestens 150.000 Euro durchgefallen und nun mit 120.000 bis 150.000 Euro angetreten war. Mit einer überarbeiteten Fotografie überzeugte Sigmar Polke. „Quetta“ von 1974 ist das Lichtbild entspannender Orientalen auf einer Mauerbank. Einzelne Strukturen der Darstellung, wie die Linienführung des Ornamentbandes an der Hauswand, betonte Polke mit bunten Aquarelllinien. Mit anderen greift er direkt ins Geschehen ein oder verleiht der weißen Wand im Hintergrund ein neues Kolorit. Für 320.000 Euro, als teuerste Offerte unter den Zeitgenossen, wurde das Los für das Museum für Gegenwartskunst Siegen angekauft (Taxe 200.000 bis 250.000 EUR).
Im Œuvre Gerhard Richters bilden übermalte Fotografien einen eigenen Komplex. Alltags-, Reise- oder Familienszenen ergänzt er pastos und abstrahiert das Sichtbare zu einer Scheinwelt hinter dem Farbvorhang. Ein mit Mustern versehenes Gemäuer verschwindet so am „16. Mai 2000“ hinter einer braunblauen Fläche, wofür ein süddeutscher Sammler taxkonforme 30.000 Euro zu zahlen bereit war. Ungegenständlich ist Richters „Grün-Blau-Rot“, ein kleines Leinwandgemälde von 1993. Die titelgebenden Farben ziehen Schlieren, greifen getrennt ineinander über oder formen Verläufe aus. Das Unikat aus einer 115er Serie, die die Kunstzeitschrift „Parkett“ in Zürich herausgab, fuhr mit 280.000 Euro deutlich untertourig, erzielte aber dennoch den zweithöchsten Preis der Abteilung mit Kunst seit 1945 (Taxe 350.000 bis 400.000 EUR).
Die gleichen Töne griff Otto Piene für seine titellose Feuergouache von 1982 auf. Bei ihm wirbeln sie allerdings um ein tiefblaues Zentrum. Das Medium eines grünen Kartons unterstützt die leuchtende wolkenartige Masse für 22.000 Euro (Taxe 15.000 bis 20.000 EUR). Mit Feuer ist ebenfalls Günther Förgs titelloses Pigment- und Lackgemälde von 1997 in Verbindung zu bringen. Flammendes Rot züngelt über einem gelben Grund und umschließt einen schwarzen senkrechten Balken in der Mitte. Mit seiner Expressivität konnte das Werk die Schätzung von 40.000 bis 45.000 Euro um 5.000 Euro übertreffen. Überraschend stieg Förgs „Ika/Spiegel“ von 1986, ein zweiteiliges Multiple aus einem Damenporträt und einem Spiegel, der jenes im rechten Winkel angebracht verdoppelt. Der Beweis für die Vielgestalt seines Œuvres, der die brüchige Schönheit symbolisiert, konnte seine Bewertung von 4.000 Euro mit 11.000 Euro weit hinter sich lassen. Teuerster Förg wurde eine abstrakte zweigeteilte Farbkritzelei in Orangerosa und Grün von 1993 mit 70.000 Euro zur Mitte des Taxrahmens.
Die missbrauchte Zeit
Abstrakt ging es ebenfalls bei Blinky Palermo zu, der sich mit Farben und Formen auseinandersetzte. „4 Prototypen“, eine Folge von vier Serigrafien aus dem Jahr 1970, stellt geometrische Grundelemente in den Mittelpunkt: Ein blaues und ein grünes Dreieck, ein graues Oval sowie ein schwarzes Quadrat. Perfekt sind diese aber nicht, ihre Ränder weichen von strickt mathematischen Prinzipien ab. Hier hielt sich die Kundschaft an den niedrigen Schätzrahmen von 25.000 Euro. Raoul De Keyser reüssierte mit seiner Gitterstruktur „Series 42 – C4“ auf braunrotem Grund von 1996 bei guten 14.000 Euro zum Dreieinhalbfachen der Erwartung. Andy Warhol blieb währenddessen beim Figürlichen. Sein „Mao“ porträtiert den chinesischen Staatsmann in seiner typisch bunten und aus seinen Siebdrucken bekannten Weise für 32.000 Euro (Taxe 34.000 bis 36.000 EUR). Den Farbenspielen seiner Kollegen setzt Raimund Girke 1976 eine titellose graubeige Monotonie entgegen. Einheitlich ist sein Ölgemälde dennoch nicht, leichte Strukturen durchziehen die Malschicht. Richtungspfeile auf dem Keilrahmen verraten, dass auch die Hängung nicht dem Zufall überlassen ist. Ein Interessent bot 19.000 Euro für diese stringente Konzeptstärke des Weiß-Liebhabers (Taxe 15.000 bis 20.000 EUR).
In die dritte Dimension drang Olaf Metzel vor. „Bargfeld“ von 2014 erscheint wie eine zerknüllte Zeitungsseite voller großformatiger Abbildungen und hinterfragt damit die gewohnten Sichtweisen des Betrachters. Fragil ist die Plastik aber nicht, die kunstvoll verbogene Arbeit ist auf Aluminium und Edelstahl gedruckt. Taxkonforme 35.000 Euro sind für das „Papierknäuel“ dennoch ein Vorbehaltszuschlag. Eine labile und ironische Konstruktion aus Werkzeugen fotografierten Peter Fischli und David Weiss 1985 ab und nannten sie „Die missbrauchte Zeit“. Der Silbergelatineabzug aus einer Auflage von 30 Exemplaren verlangte 10.000 Euro (Taxe 10.000 bis 12.000 EUR). Ebenfalls wie das Elaborat eines Amateurs erscheint Georg Herolds Skulptur „Woodhealing“ von 1988. Die schepp zusammengezimmerten und teils mit schwarzem Klebeband fixierten Holzlatten brachten es auf 6.800 Euro (Taxe 7.000 bis 9.000 EUR).
Alle Preise verstehen sich als Zuschläge ohne das Aufgeld. |