Wolfgang Kemp wird mit dem Sigmund-Freud-Preis geehrt | | Wolfgang Kemp erhält den Sigmund-Freud-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung | |
Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung verleiht Wolfgang Kemp den Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa 2018. Die Auszeichnung ist mit 20.000 Euro dotiert und wird zusammen mit dem Georg-Büchner-Preis am 27. Oktober in Darmstadt überreicht. Die Jury lobte in ihrem Urteil das breite Themenspektrum im Œuvre des 1946 geborenen Kunsthistorikers und Publizisten. „Mit großer stilistischer Sicherheit vermag er dem Leser komplexe Werke der Bildenden Kunst in einer anschaulichen, begriffsklaren, theoretisch durchdachten und ästhetisch sensiblen Prosa zu erschließen. Zugleich ist Wolfgang Kemp ein vorzüglicher Erzähler und schließlich ein glänzender Essayist“, heißt es weiter in der Begründung. Der Siegmund-Freud-Preis bildet nun das letzte Glied in einer Reihe von Ehrungen: Ebenfalls in diesem Jahr erhält Kemp den Kulturpreis der Deutschen Gesellschaft für Photographie. 2013 bekam er den Richard Hamann-Preis für Kunstgeschichte.
Wolfgang Kemp studierte von 1965 bis 1970 Kunstgeschichte, Philosophie und Germanistik in Münster, Rom, Bonn und Tübingen und wurde dort mit der Arbeit „Natura. Ikonographische Studien zur Geschichte und Verbreitung einer Allegorie“ promoviert. 1978 habilitierte er sich an der Universität Marburg. Es folgten Professuren an der Gesamthochschule Kassel, der Universität Marburg und bis zu seiner Emeritierung 2012 an der Universität Hamburg. Zahlreiche Gastprofessuren führten ihn unter anderem an die Harvard University und an die University of California, als Fellow ans Getty Research Center in Los Angeles und ans Wissenschaftskolleg zu Berlin. Seit 2011 ist er Gastprofessor an der Leuphana Universität in Lüneburg. Er publiziert zu den Themen Fotografie, den Anfängen der christlichen Kunst und der mittelalterlichen Glasmalerei. Außerdem befasst er sich mit Giotto di Bondone und John Ruskin oder der Rezeption zeitgenössischer Kunst. Als freier Mitarbeiter schreibt er zudem regelmäßig für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, die „Süddeutsche Zeitung“, die „Neue Züricher Zeitung“, die „Zeit“ und den „Merkur“.
Der Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa wird seit 1964 von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung verliehen und von der Entega Stiftung gefördert. Ausgezeichnet werden Wissenschaftler, die in deutscher Sprache publizieren und durch einen herausragenden Sprachstil entscheidend zur Entwicklung des Sprachgebrauchs in ihrem Fachgebiet beitragen. In der Vergangenheit wurden unter anderem bereits Hannah Arendt, Werner Kraft, Jürgen Habermas, Carl Friedrich von Weizsäcker, Horst Bredekamp und zuletzt Barbara Stollberg-Rilinger geehrt. |