Cittadini-Gemälde kehrt nach Dresden zurück | | Pietro Francesco Cittadini, Stillleben mit einem Hasen, um 1650 | |
Ein seit 1945 verschollenes Gemälde aus dem Besitz der Staatlichen Kunstsammlungen kehrt nach Dresden zurück. Der georgische Ministerpräsident Mamuka Bakhtadze hat das „Stillleben mit einem Hasen“ von Pier Francesco Cittadini an Angela Merkel bei ihrem Besuch in dem eurasischen Staat übergeben. Die Arbeit des Bologneser Malers wurde vor kurzem in georgischem Privatbesitz entdeckt und durch gemeinsame Nachforschungen der Gemäldegalerie Alte Meister und des Georgischen Nationalmuseums eindeutig identifiziert. Stephan Koja, Direktor der Gemäldegalerie, zeigte sich sehr erfreut: „Für die Dresdener Gemäldegalerie Alte Meister ist die Rückkehr des Kriegsverlustes von großer Bedeutung, denn Stillleben von italienischen Künstlern sind eine Rarität in der Sammlung.“ Pier Francesco Cittadini war Mitte des 17. Jahrhunderts ein bedeutender Vertreter der Stilleben-, Genre- und Landschaftsmalerei in Bologna. Diese Gattungen wurden vor allem durch flämische Künstler in Italien eingeführt und verbreitet und sind im Werk ortsansässiger Künstler in der Regel selten zu finden.
Das „Stillleben mit einem Hasen“, entstanden um 1650, war 1741 für die Gemäldesammlung des sächsischen Kurfürsten Friedrich August II. erworben worden und lässt sich in einem Inventar von 1754 eindeutig nachweisen. Im August 1943 wurde das Jagdstillleben gemeinsam mit weiteren Kunstwerken zunächst in ein Herrenhaus im sächsischen Dobra, anschließend in das neu eingerichtete Bergungsdepot im Schloss Barnitz in Krögis verbracht. Bei dessen Räumung im November 1945 fehlte ein Großteil der dort gelagerten Objekte, sie wurden direkt nach Kriegsende von der sogenannten Sowjetischen Trophäenkommissionen konfisziert. Aufgrund von zahlreichen charakteristischen und unverwechselbaren Alterspuren und Schäden, die bereits auf historischen Fotos aus der Zeit vor 1945 festgehalten waren, konnte nun zweifelsfrei nachgewiesen werden, dass es sich bei dem in Georgien entdeckten Gemälde um das seit 1945 vermisste Werk Cittadinis handelt. „Wir sind dem georgischen Ministerpräsidenten Mamuka Bakhtadze zu großer Dankbarkeit für diese außerordentliche Geste verpflichtet, die Rückgabe des verlorenen Werkes an die Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden ermöglicht zu haben“, bedankte sich Marion Ackermann, Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. |