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Aktuellzum Archiv:Messe-Vorbericht

Die 49. Ausgabe der Cologne Fine Art hat ihre Tore geöffnet

Der letzte Schritt vor dem halben Jahrhundert



Angela Glajcar, Terforation, 2014

Angela Glajcar, Terforation, 2014

Es ist wieder so weit. Nach einer erfolgreichen Art Düsseldorf in der vergangenen Woche versucht nun die Cologne Fine Art nachzuziehen. Anders als in der Landesshauptstadt, wo Gemälde und Plastiken seit 1945 im Fokus standen, versteht sich Köln als eine „Messe, die verführt“, so die Direktorin Cornelia Zinken auf der Pressekonferenz. Sie will einen „Gang durch eine Wunderkammer der Jahrhunderte“ inszenieren und ihre Messe als Entdeckerschau positionieren. Folglich breit gestreut ist das vielfältige, Dekaden überspannende Angebot aus vorwiegend europäischen, aber auch außereuropäischen Artefakten. Keineswegs sieht man sich dabei nur als Verkaufsplattform, wie Thole Rotermund vom Kunsthandelsverband betonte, sondern möchte über die Kunst miteinander ins Gespräch kommen. Konzentriert in einer abgespeckten Messehalle konnten die Veranstalter 79 Aussteller zur Teilnahme bewegen. Das Spektrum erstreckt sich von hochpreisigen Gemälden und Plastiken im Millionenbereich, über Schmuck und Mobiliar bis hin zu afrikanischen und ostasiatischen Kunstgegenständen, auch wenn sich die vier letztgenannten Bereiche im Laufe der Jahre immer stärker auf wenige Händler reduziert haben. Wie löchrig ist das Terrain, auf dem Messe kurz vor ihrem 50. Geburtstag steht? Diese Frage mag sich der Besucher gleich zu Beginn stellen, wenn er unter den herabhängenden, gerissenen Papierbögen mit zentralem Hohlraum von Angela Glajcar hindurchwandelt. „Terforation“ nennt sie ihr wie Wäsche an der Leine hängendes, über den Köpfen der Besucher schwebendes Konstrukt von 2014, was die Galerie Utermann als Auftakt zur Cologne Fine Art stellt.


Dahinter stehen sich gleich zwei Giganten des Kunstmarktes gegenüber. Der Düsseldorfer Händler Rainer Ludorff hat seine abermals ausladende Koje als Einfallstor platziert. Hier findet sich auch das teuerste Stück der Messe: Das „Russische Mädchenpaar“ des Expressionisten und Brücke-Mitglieds Otto Mueller kostet hier stolze 4,5 Millionen Euro. In gelbbraunen, schwarzen und blauen Tönen strahlt daneben das Scheibenbild „Dominant Gelb“ von Ernst Wilhelm Nay aus dem Jahr 1959 dem Betrachter entgegen, das mit 1,25 Millionen Euro ausgezeichnet ist. Gegenüber bei der Galerie von Vertes aus Zürich spannt man den Bogen über den Rhein: „Tauwetter im Dorf (Murnau)“ lautet der Titel eines 1948 gemalten Winterbildes von Gabriele Münter, für das man sich einen Preis von 385.000 Euro erhofft. Auf der anderen Kölner Rheinseite läuft im Museum Ludwig noch die große Retrospektive zur Murnauer Expressionistin aus der Gruppe des Blauen Reiters. Auch mehrere Werke des ungarischstämmigen Op-Art-Meisters Victor Vasarely sind in der Koje zu bewundern, sein in Tempera auf flachen Holzelementen gehaltenes Werk „Noir-Vert-Bleu“ aus den Jahren um 1965 hängt hier für 125.000 Euro. Star am Stand ist Gerhard Richters energische Abstraktion des Jahres 1984, deren Wert von 3,8 Millionen Euro die Relevanz des deutschen Malerstars unterstreicht.

Gerade von der für ihn erfolgreichen Art Düsseldorf heimgekehrt, versucht der Kölner Johannes Schilling von der Galerie Boisserée erneut mit erlesener Druckgrafik den Markt aufzumischen. Highlight am Stand ist das Mappenwerk „Das Schnabelpaar“ von Max Ernst, das seit Jahrzehnten nicht mehr zu sehen war und jetzt für 27.500 Euro angeboten wird. Unter den weiteren klassischen Kunstwerken von Joan Miró und Antoni Tàpies stößt der Besucher auf eine bemerkenswerte Gouache von Corneille. Die farbige Kombination aus archaisch wie organisch anmutenden, spielerisch kreisenden Strukturen verlangt ebenso viel. Gegenüber hat Ernst Hilger aus Wien seine Stücke von Alfred Hrdlicka und vom gerade verstorbenen Mel Ramos ausgebreitet. Anziehungspunkt ist vor allem die auf einer Dropsrolle liegende nackte „Five Flavor Frieda“. Die Pop Art-Skulptur aus polychromem Kunstharz von 2010 ist für 154.000 Euro zu haben, Ramos’ dahinter hängendes Comic-Ölbild „Blonde Phantom“ aus dem Jahr 2015 für 22.000 Euro. Etwas mulmig ist einem beim Passieren der Koje der Brüsseler BF Gallery zumute. Hier steht für 90.000 Euro ein russischer Kosmonautenanzug zum Verkauf, den Pawel Winogradow während der MIR-24 Mission 1997/98 trug.

Wieder Traditionelleres versammelt Klaus Schwarzer in seinem Stand: Vor diagonalen Farbstreifen der französischen Flagge platzierte der deutsche Maler Sigmar Polke 1981 Gesichts- und Maskenkonturen in einem in Mischtechnik auf Velin ausgeführten Bild, für das der Düsseldorfer Galerist 350.000 Euro erwartet. Wem dies zu groß ist, der kann sich vielleicht für Yves Kleins um 1960 entstandenes, titelloses Pigment IKB auf einer Briefmarke erwärmen. Das transportable, instruktive Stück erhofft sich immerhin 24.000 Euro. Auch Impressionistenfans kommen bei der Cologne Fine Art auf ihre Kosten. So hat die Galerie Rudolf aus Sylt ein farbiges Pastell von Max Liebermann mitgebracht. Die „Junge Kuhhirtin“ beim Stricken auf der Weide von 1896 befand sich lange als Leihgabe im San Francisco Museum of Art und ist nun erstmals wieder in Deutschland für 450.000 Euro zu haben. Für das Ölgemälde „Port de La Rochelle“ von Pierre-Auguste Renoir aus dem Jahr 1896 will die Londoner Kunsthandlung Trinity House Paintings stolze 545.000 Euro sehen. Aus einer Schweizer Sammlung gelangte eine Serie von 26 Grafiken des belgischen Surrealisten James Ensor ins Kunstkontor Dr. Möllers, deren Preise sich von 5.600 Euro bis 88.000 Euro bewegen. Starstück ist das Hauptwerk „Der Einzug Christi in Brüssel“, eine vielfigurige groteske Radierung aus dem Jahr 1898, für die Doris Möllers um die 62.000 Euro veranschlagt hat.

Jüngere Sammler sollten sich im mittig angeordneten Young Collectors Room umsehen. Der Gemeinschaftsstand ist mit Kunstwerken im dreistelligen und unteren vierstelligen Preisbereich bestückt. Hier steht etwa für 3.000 Euro ein schlichter Armlehnstuhl mit Korbgeflecht, den Otto Prutscher 1905 bei Thonet produzieren ließ. Gerade die Auswahl von Kunsthandwerk und Möbeln ist auf der Cologne Fine Art stark zurückgegangen. Dem allgemeinen Geschmackstrend, der sich auf neuwertige Einrichtungsgegenstände fokussiert, kann sich die Messe nicht entziehen. Zu den verbliebenen Händlern gehört Thomas Schmitz-Avila. Neben raumfüllendem Mobiliar aus dem Barock oder dem Klassizismus gibt es hier auch originelle kleinere Dinge zu entdecken, etwa eine von Abraham Roentgen in Mahagoni ausgeführte Schatulle. Das aus bischöflichem Besitz stammende Unikat mit einem geschickt eingebauten Geheimfach hat Schmitz-Avila mit einem Preisschild von 14.000 Euro versehen.

Nicht übersehen sollte der Kunstfreund den Stand von Philippe David aus Zürich, der die aus den Jahren 1938/39 stammende surrealistische Abstraktion „Talamus“ von Francis Picabia für 380.000 Euro empfiehlt. Eine Auswahl von Arbeiten des diesjährigen Cologne Fine Art-Preisträgers Horst Antes hat die Hannoveraner Galerie Koch zu Preisen zwischen 5.900 Euro und 17.500 Euro zusammengestellt. Ferner blitzt hier die silbrige Gitterstruktur „Wind oder Feuer, Freistudie in himmlischen Gärten“ für 350.000 Euro auf, die Heinz Mack 1967 aus einem Honeycomb-Material auf Edelstahlplatte produziert hat. Nicht minder gelungen ist das kleinformatige Ölbild „Woolworth Building“ des berühmten amerikanischen Fotorealisten Richard Estes von 2008 für 95.000 Euro. Zu den wenigen figurativ-plastischen Arbeiten zählt die Bronze „Judith“ von Markus Lüpertz. Wer sich für die bemalte klobige Büste interessiert, sollte bei der Kölner Kunsthandlung Osper 79.000 Euro übrig haben.

Recht exotisch nehmen sich im Reigen der westlichen Künste Stücke aus anderen Kontinenten aus. Aus der Sammlung des langjährigen Düsseldorfer Museumsdirektors Werner Schmalenbach stammt die winzige hölzerne doppelgeschlechtliche Janusfigur „Kabeja“ der Luba aus dem Kongo, die beim Düsseldorfer Spezialisten Henricus Simonis für 6.500 Euro bereit steht. Echte Hingucker sind die zeitgenössischen Keramikarbeiten des in Landshut und Kassel ausgebildeten thailändischen Künstlers Wasinburee Supanichvoraparch am Stand von Michael Woerner Oriental Art. Seine von der traditionellen asiatischen Kunst inspirierten Werke, wie eine Kürbisform aus der Serie „Kobalt Blues“ von 2017, sind mit 800 Euro und 9.800 Euro ausgepriesen. Vom thailändischen Königshaus erhielt Wasinburee Supanichvoraparch übrigens den Auftrag, die Urnen für die Beisetzung des 2016 verstorbenen Königs Bhumibol Adulyadej zu fertigen.

Die Cologne Fine Art läuft vom 22. bis zum 25. November auf dem Kölner Messegelände. Geöffnet ist täglich von 11 bis 19 Uhr, am 25. November nur bis 18 Uhr. Die Tageskarte kostet 18 Euro. Die Abendkarte ab 16 Uhr gibt es für 13 Euro ebenso den ermäßigten Eintritt.

Kontakt:

KölnMesse GmbH

Messeplatz 1

DE-50679 Köln

Telefax:+49 (0221) 821 2574

Telefon:+49 (0221) 8210

E-Mail: info@koelnmesse.de

Startseite: www.koelnmesse.de

www.colognefineart.de



22.11.2018

Quelle/Autor:Kunstmarkt.com/Hans-Peter Schwanke

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Otto Mueller, Russisches Mädchenpaar, 1919
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Abraham Roentgen, Schatulle, um 1745
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Wasinburee Supanichvoraparch, The Kobalt Series No. 49, 2017
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Pierre-Auguste Renoir, Port de La Rochelle, 1896
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Otto Prutscher, Armlehnstuhl, 1905
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Max Liebermann, Junge Kuhhirtin, 1896

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Johann Casper Arzt, Barockschrank, Frankfurt Mitte 18. Jahrhundert

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Kosmonautenanzug von Pawel Winogradow, 1997/98

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Otto Mueller, Russisches Mädchenpaar, 1919

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Wasinburee Supanichvoraparch, The Kobalt Series No. 49, 2017

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Otto Prutscher, Armlehnstuhl, 1905

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