K.R.H. Sonderborg in Hagen Das Emil Schumacher Museum in Hagen präsentiert derzeit eine Ausstellung mit Werken des Künstlers K.R.H. Sonderborg. Sonderborg, der eigentlich Kurt Rudolf Hoffmann hieß und sich später nach seiner im Süden Dänemarks gelegenen Geburtsstadt benannte, gehört zu den bekanntesten Vertretern des Informel, für das auch der Namensgeber des Museums steht. Zu sehen sind zum Teil großformatige Werke vor allem der 1950er und 1960er Jahre und damit aus der wichtigsten Schaffenszeit des Künstlers. Sie machen seine markante abstrakt-gestische Zeichensprache deutlich, die mal mit figürlichen Anklängen, mal allein mit der Dynamik des Malprozesses spielt. Seine Werke, meist in der Farbstellung Rot, Schwarz und Weiß ausgeführt, überzeugen dabei mit komplexer Rhythmik und der Vehemenz des Action Painters.
Sonderborg, der 1923 als Sohn eines Hamburger Posaunisten zur Welt kam, allerdings durch das Fehlen seiner rechten Hand von Geburt an körperbehindert war, absolvierte 1938/40 zunächst eine kaufmännische Lehre. Er geriet jedoch in den kommenden Jahren mit den nationalsozialistischen Machthabern in Konflikt und verbrachte einige Zeit in Gestapo-Haft und Konzentrationslagern. Nach dem Krieg verließ er die kaufmännische Laufbahn und studierte 1947/49 Malerei und Grafik an der Landeskunstschule in Hamburg bei Willem Grimm. Früh schloss er sich der im jungen Nachkriegsdeutschland aufkommenden informellen Kunstrichtung um Emil Schumacher, Julius Bissier, Karl Otto Götz, Rolf Cavael und Gerhard Fietz an. Der 1949 unter anderem von Willi Baumeister gegründeten Künstlergruppe „ZEN 49“ trat er 1953 bei.
Seit dieser Zeit gelang K.R.H. Sonderborg durch zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen unter anderem in Amsterdam, Eindhoven, Paris, Wiesbaden, München und Hannover zunehmend der internationale Durchbruch. 1955 wurde Sonderborg mit dem Karl Ernst Osthaus-Preis Hagen ausgezeichnet, vier Jahre später nahm er erstmals an der Kasseler Documenta teil. Bis ins hohe Alter rastlos und ständig auf Reisen, pendelte er auch durch die Wahrnehmung verschiedener Gastprofessuren zwischen Europa und den Vereinigten Staaten hin und her. 2008 starb Sonderborg in Hamburg.
Die Ausstellung „K.R.H. Sonderborg – Bilder von Zeit und Raum“ läuft bis zum 9. Februar 2020. Das Emil Schumacher Museum hat täglich außer montags von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt regulär 7 Euro, ermäßigt 3,50 Euro. Für Kinder unter 6 Jahren ist er frei. Der Katalog aus dem Verlag Kettler kostet im Museumsshop 29,90 Euro, im Buchhandel 34,90 Euro.
Emil Schumacher Museum Hagen
Museumsplatz 1-2
D-58095 Hagen
Telefon: +49 (0)2331 – 3060 066
Telefax: +49 (0)2331 – 3060 240 |