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Ländlicher Garten (mit Bauernhaus) / Arnold Balwé

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Aktuellzum Archiv:Auktions-Vorbericht

Die Auktion Kunstgewerbe wartet beim Kölner Versteigerer Lempertz mit seltenen Stücken auf

Viergeteilte Krippe



Ferdinando Enrico Hugford, Ferdinando Enrico Hugford Werkstatt, Satz von neun Scagliola-Tafeln, um 1785/90

Ferdinando Enrico Hugford, Ferdinando Enrico Hugford Werkstatt, Satz von neun Scagliola-Tafeln, um 1785/90

Als „hochbedeutend“ bezeichnet das Auktionshaus Lempertz neun Scagliola-Tafeln, und auch der Kunsthistoriker Hans Ottomeyer, der ehemalige Direktor des Deutschen Historischen Museums in Berlin, spart nicht mit Lob für die Wandpaneele. Sie seien nicht nur ein Zeugnis des hohen Niveaus der Scagliola-Technik, sondern auch ein kühnes Statement in der Entwicklung der Kunstgeschichte. In der Tat tritt solch ein Schatz nicht allzu häufig in Erscheinung. Ein später Kristallisationspunkt dieser ab dem 16. Jahrhundert entwickelten Fertigkeit, aus Gips, Pigmenten und Knochenleim einen gestalteten Edelputz herzustellen, war Ferdinando Enrico Hugford. Der 1695 in Livorno geborene Sohn eines englischen Uhrmachers trat 1711 in die Benediktinerabtei Vallombrosa bei Florenz ein. Umgeben von kenntnisreichen Werkstätten, spezialisierte er sich auf die Steinmalerei. Er perfektionierte diese Art der „Gemälde“ und bevorzugte eine Motivwelt aus Bauwerken, Staffagefiguren und Landschaftsausblicken. Sie waren speziell auf das architekturinteressierte, englische Käuferpublikum zugeschnitten, das im Zuge der Grand Tour Florenz und die Abtei Vallombrosa besuchte. Auch die neun Scagliola-Tafeln leben von prachtvollen Architekturfantasien mit Hafenszenen, die Ottomeyer in die Jahre um 1785/90, damit in die Zeit nach Hugfords Tod datiert und sie folglich den Mitarbeitern seiner Werkstatt in Vallombrosa zuschreibt. Mit einer Schätzung von 600.000 bis 700.000 Euro führen sie die Auktionswoche mit Alter Kunst und Kunstgewerbe bei Lempertz an.


Mit der Silberwaren aus der späten Renaissance eröffnet die Kunstgewerbe-Auktion, darunter einem Deckelhumpen mit Cherubköpfen, Roll- und Beschlagwerk sowie Fruchtgebinden des Bremer Meisters Tönnies Snacke um 1620 (Taxe 20.000 bis 25.000 EUR) oder einem großen Pokal mit traubenförmiger Kuppa über einem Büttenmann als Schaft und einem filigranen Schmeck, den der Nürnberger Hans Weber zwischen 1609 und 1629 geschmiedet hat (Taxe 40.000 bis 60.000 EUR). Nach Norden geht es dann wieder mit einem frühbarocken Hamburger Deckelhumpen, den Peter Ohr I. um 1654/62 mit Tulpen und Narzissen am Fußwulst und am Deckel sowie einem umlaufenden Bacchantenreigen mit Amoretten auf der Wandung verziert hat (Taxe 18.000 bis 20.000 EUR). Den Mittelpunkt einer Tafel bildet die barocke Deckelterrine von Abraham Christian Rotermann aus Reval schon allein wegen ihrer Größe (Taxe 14.000 bis 16.000 EUR). Auf die Liebhaber modernen Silbers wartet das immerhin zehnteilige Jugendstilservice „Magnolia“ von Georg Jensen mit frühen Marken von 1919/32, das sogar mit einer Kandisschale und einer Bonboniere bestückt ist (Taxe 20.000 bis 25.000 EUR). Schlichter ist Johan Rohdes Entwurf für das vierteilige Tee- und Kaffeeservice „No. 506“ in bauchiger Form mit Ebenholzgriffen (Taxe 4.500 bis 5.000 EUR).

In die Antike geht es dann mit einem römischen Marmorrelief des ersten bis dritten Jahrhunderts nach Christus, auf dem ein schlafender Eros eine Fackel nach unten hält und damit den Tod symbolisiert (Taxe 30.000 bis 40.000 EUR). Für die Gotik steht eine typische Stollentruhe aus Eiche mit dichten schmiedeeisernen Beschlägen, die die Experten nach Westfalen um 1500 einordnen (Taxe 12.000 bis 15.000 EUR). Prächtiger tritt die um 1720/30 im bayerischen Raum gefertigte Régence-Schreibkommode auf; ihre exquisite Marketerie in Boulle-Technik ist mit Schildpatt, Messing, Zinn sowie blau und golden gefärbtem Horn auf Palisander variantenreich ausgearbeitet. Vergleichbare Möbel finden sich mit einem Schreibtisch samt Signatur CSB im Schloss Berchtesgaden und mit einer ebenso signierten Kassette im Bayrischen Nationalmuseum (Taxe 20.000 bis 30.000 EUR). Höfische Eleganz strahlt zudem ein etwas jüngerer mainfränkischer Hallenschrank mit zackigem Furnierbild und Bandelwerk auf den leicht gebauchten Türen sowie geschweiften Pilastern auf den abgeschrägten Ecken aus (Taxe 6.000 bis 8.000 EUR).

Passend dazu gibt es ein höfisches Tanzpaar und vier Putten als Allegorien der Jahreszeiten. Die beiden Gartenskulpturen aus Sandstein sind Ferdinand Tietz zugeschrieben und sollen jeweils 15.000 bis 20.000 Euro erwirtschaften. Wer mehr Figuren für sein Geld haben will, kann zu einer neapolitanischen Weihnachtskrippe greifen. Die fünfzehn Teile wurden aus Terrakotta, bemaltem Holz, Glasaugen und Textilkleidern im 18. Jahrhundert gefertigt (Taxe 9.000 bis 12.000 EUR). Neben einer klassischen Wiener Wanduhr von Johann Gabriel aus dem ersten Viertel des 19. Jahrhunderts (Taxe 15.000 bis 20.000 EUR) listet der Katalog noch eine aufwendig gearbeitete neogotische Architekturuhr. Dafür hat der Münchner Kunstschreiner Franz Xaver Fortner 1842 eine Kielbogenfassade mit Kreuzblumen aus Palisander gesägt und darin aus Messing und Kupfer zwei Turnierreiter, Maßwerk und zwei Turmbläser eingelegt (Taxe 6.000 bis 8.000 EUR). Bei den Galanteriewaren ragt eine Dresdner Tabatiere von 1756 heraus; der Maler, der feine Ansichten von Elbflorenz, Pirna, der Festung Sonnenstein und Meißen auf den Kupferkorpus gezaubert hat, ist nicht bekannt, dürfte wohl aber im Umfeld der Meißner Porzellanmanufaktur zu suchen sein (Taxe 12.000 bis 15.000 EUR).

Mehrere Privatkollektionen bestimmen das Angebot der Versteigerung. Dazu gehört die Sammlung Monheim aus Aachen, die diesmal eine umfangreiche Suite früher persischer Keramiken vorlegt, darunter eine Vogelfigur mit türkisfarbener Glasur aus dem 12. oder 13. Jahrhundert (Taxe 3.000 bis 4.000 EUR) oder eine etwa gleichaltrige Schale mit zwei schreitenden Löwen auf blauem Fonds (Taxe 2.000 bis 3.000 EUR). Eine hessische Sammlung konzentrierte sich auf Meißner Porzellanwaren und legte sich etwa drei Augustus Rex-Vasen mit fernöstlichen oder europäischen Motiven (Taxen zwischen 3.000 und 8.000 EUR), zwei Walzenkrüge mit indianischen Blumen um 1728/35 (Taxe je 6.000 bis 8.000 EUR) oder ein Tête-à-tête mit Watteau-Szenen in einem Koffer zu (Taxe 10.000 bis 15.000 EUR). Aus anderen Provenienzen stammen die liebevolle Meißner Schäfergruppe nach einem Modell von Johann Joachim Kändler um 1744/50 (Taxe 12.000 bis 14.000 EUR) oder Hans Tegners eindrucksvolle Deckelvase mit Marinemotiven von 1902/14 aus der Kopenhagener Manufaktur Bing & Grøndahl, die Lempertz schon im April für 40.000 bis 60.000 Euro im Programm hatte und nun mit 25.000 bis 30.000 Euro ein zweites Mal aufs Parkett schickt.

Im separaten dünnen Katalog präsentiert Lempertz zwei weitere Porzellankollektionen. Sabine und Dieter-Bernd Schultes Interesse galt fein bemalten klassizistischen Stücken hoher Qualität aus den deutschen Manufakturen, der Sorgenthal-Periode der Kaiserlichen Porzellanmanufaktur in Wien sowie einigen schönen Biskuitmedaillons und -büsten von KPM. Eine besondere Vorliebe hatte das Sammlerpaar für die Sujets nach Angelika Kauffmann, unter anderem für eine KPM-Tasse samt Untertasse um 1820, auf der zwei Grazien eben den frechen Amor fesseln (Taxe 1.500 bis 2.000 EUR), oder einem motivgleichen Exemplar, das Johann Prohaska 1801 für die Wiener Manufaktur zudem mit einer antik-mythologischen Szene bemalt hat (Taxe 3.000 bis 4.000 EUR). Teurer wird es in der Ära Conrad Sörgel von Sorgenthals mit einem Tassenpaar von 1799 samt grauen Profilbildnissen eines Ehepaars, das einst zur berühmten Wiener Sammlung Bloch-Bauer gehörte (Taxe 6.000 bis 8.000 EUR). Ungewöhnlich sind die zwölf Farbprobentafeln und sieben Dessinentwürfe der Wiener Manufaktur im originalen Etui, signiert von Joseph Leithner und Leopold Parmann (Taxe 10.000 bis 15.000 EUR). Die zweite, namentlich nicht genannte österreichische Sammlung konzentrierte sich auf Figuren der Kaiserlichen Porzellanmanufaktur Wien zwischen 1750 und 1770. Herausragend und wohl einmalig ist die aus vier Formstücken bestehende Krippe, die um 1749 modelliert und um 1760 wohl von Andreas Hagl farbig gefasst wurde. Sie ist mit 60.000 bis 100.000 Euro bewertet.

Die Auktion beginnt am 15. November um 11 Uhr. Die Objekte sind online unter www.lempertz.com einsehbar.

Kontakt:

Kunsthaus Lempertz

Neumarkt 3

DE-50667 Köln

Telefon:+49 (0221) 92 57 290

Telefax:+49 (0221) 92 57 296

E-Mail: info@lempertz.com



15.11.2019

Quelle/Autor:Kunstmarkt.com/Ulrich Raphael Firsching

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