Neu im DHM: George Grosz’ „Cain or Hitler in Hell“ Das Deutsche Historische Museum (DHM) hat das Gemälde „Cain or Hitler in Hell“ von George Grosz angekauft. Mit finanzieller Unterstützung des Bundes und der Kulturstiftung der Länder konnte das Berliner Museum das 1944 im amerikanischen Exil entstandene Bild erwerben. Das Werk, da sich seit seiner Entstehung im Besitz der Familie des Künstlers befand, wird nun in die Dauerausstellung des DHM integriert. Die Szene, in der ein übergroßer, sichtlich schwitzender Adolf Hitler inmitten eines Haufens kleiner Skelette auf einem Felsen vor einem düsteren Kriegsinferno sitzt, gilt als eine der herausragenden Arbeiten, die Grosz in der New Yorker Emigration geschaffen hat.
Mit seinen gesellschaftskritischen Gemälden und Karikaturen zählt der 1893 in Berlin geborene George Grosz zu den wichtigsten politischen Künstlern der Weimarer Republik. Kurz vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten siedelte er 1933 in die Vereinigten Staaten über und arbeitete als Künstler und Dozent an der Art Students League of New York. Auch dort ließen ihn die politischen Ereignisse, die von Berlin unter nationalsozialistischer Herrschaft ausgingen, nicht los. Neben seiner Tätigkeit als Zeichner und Illustrator für Zeitschriften wie die Vanity Fair fanden ab 1938 die Geschehnisse in Europa vermehrt Eingang in düstere dämonische Ölgemälde wie etwa „Cain or Hitler in Hell“. Grosz selbst beschrieb Hitler in diesem Bild „als faschistisches monster, oder als apokalyptisches beast, verzehrt von seinen eigenen Gedanken und Kindern“. Er setzte ihn mit der Figur Kains gleich, des in der biblischen Tradition ersten und archetypischen Mörders der Menschheitsgeschichte. |