Galerie Strelow schließt | | Suite von Arbeiten Norbert Krickes bei der Galerie Hans Strelow | |
Nach beinahe 50 Jahren hat die Düsseldorfer Galerie Strelow ihre Pforten geschlossen. Wie der 79jährige Hans Strelow gegenüber der Rheinischen Post sagte, werde er seine Tätigkeit als Galerist mit Ablauf des Monats Juni beenden. Zum Anlass nahm er die gegenwärtige Corona-Krise und begründete seine Entscheidung mit der Belastung der Branche durch Pandemie und den im Vergleich zum Ausland mehr als doppelt so hohen Mehrwertsteuersatz für Kunsthändler. Strelow war zeitlebens ein Verfechter der abstrakten Gegenwartskunst und präsentierte unter anderem Willem de Kooning erstmals in Deutschland. Zunächst war der 1940 geborene Kunsthistoriker als Feuilletonist für die FAZ in New York tätig, bevor er 1971 seine Galerie in der rheinischen Landeshauptstadt eröffnete. „Ich wollte mich für die Künstler einsetzen, die ich schätze“, so Strelow. Im kunstaffinen Düsseldorf fand er bald den geeigneten Ort dafür.
Die wichtigen US-Künstler des „Abstract Expressionism“ und des „Colorfield-Painting“ hat Strelow ausgestellt und oft an große Museen und Sammlungen verkauft. Zahlreiche Werke von Barnett Newman, Adolph Gottlieb, David Smith, Kenneth Noland und Frank Stella wanderten über seinen Tresen. Aber auch die deutschen Zero-Künstler, wie Günther Uecker, förderte Strelow. Seine Galerie war eine prominente Anlaufstelle innerhalb der Düsseldorfer Kunstszene und ebnete auch für die heute so klangvollen Namen wie Norbert Kricke, Raimund Girke, Ulrich Erben, Imi Knoebel und Günther Förg den Einstieg in den internationalen Kunstmarkt. Doch nicht zuletzt die Gelüste des Marktes sind es, die Strelow nun dazu veranlasst, ihm den Rücken zuzukehren. Gegenüber der Rheinischen Post sagte er, es rege ihn auf, dass immer öfter potentielle Kunstkäufer sich danach erkundigen, was ein Werk in fünf Jahren wert sei. Preistreiberei mit Bildern möge er nicht: „Kunst ist Leidenschaft.“ |