Kunstschenkung von Sean Scully geplatzt | | Die Kunsthalle Karlsruhe wird wohl auf eine Schenkung Sean Scullys verzichten müssen | |
Eine geplante Schenkung von Werken des irisch-amerikanischen Künstlers Sean Scully an die Kunsthalle Karlsruhe kommt wohl nicht zustande. Nach einer großen Retrospektive in der Kunsthalle vor zwei Jahren hatte der für seine abstrakten, häufig quer und längs gestreiften Kompositionen bekannte Maler in Aussicht gestellt, dem Land Baden-Württemberg rund 180 seiner Gemälde, Papierarbeiten und Plastiken im geschätzten Gesamtwert von annähernd 100 Millionen Euro zu überlassen. Nun aber hat er sein Angebot zurückgezogen. Ihm gingen, so ließ er in einer von seiner Berliner Galerie Kewenig verbreiteten Stellungnahme verlauten, die Entscheidungsprozesse der Regierungsverantwortlichen zu langsam, und sie hätten sich nicht an Absprachen gehalten.
Mit der Kunsthalle Karlsruhe habe er vereinbart, dass seinen Bildern in einem Neubau dauerhaft ein Stockwerk mit einer Fläche von rund tausend Quadratmetern gewidmet und dieses nach ihm benannt wird; mindestens die Hälfte der Schenkungen möchte er dauerhaft dort ausgestellt haben. Daran wolle sich das Stuttgarter Ministerium für Wissenschaft und Kunst nicht halten. Außerdem gingen ihm die Verhandlungen über die Gestaltung und Finanzierung zu langsam; der Neubau könne erst in frühestens zehn Jahren bezugsfertig sein. In der Tat hatte die verantwortliche Staatssekretärin Petra Olschowski in einem Interview erklärt, dass ihr Scullys Forderung einer Dauerausstellung seiner Werke „zu strikt“ erscheine. Gesprächsangebote habe der Künstler jedoch nicht angenommen. Konkrete Absprachen, wie von Scully behauptet, habe es bislang nicht gegeben. Die Bedingungen bei einer Annahme von Schenkungen müssten wegen der Folgekosten genau geprüft werden. |