Hamburg gelingt Millionen-Coup  |  | Max Beckmann, Selbstbildnis Florenz, 1907 | |
Die Hamburger Kunsthalle erwirbt Max Beckmanns „Selbstbildnis Florenz“ für vier Millionen Euro und tätigt damit den bisher teuersten Ankauf in der Geschichte des Hauses. Zusammen mit der Stiftung Hamburger Kunstsammlungen, der Campe’schen Historischen Kunststiftung, der Kulturstiftung der Länder, der Hermann Reemtsma Stiftung und der Ernst von Siemens Kunststiftung konnte das 1907 geschaffene Gemälde aus dem Nachlass Peter und Maja Beckmann akquiriert werden. Aufgrund seiner Einzigartigkeit, der besonderen künstlerischen Qualität, der eindeutig klaren Provenienz und der ungebrochenen öffentlichen Anerkennung Beckmanns sei das „Selbstbildnis Florenz“ am Übergang des Impressionismus in den Expressionismus als ein herausragendes Beispiel für Kunst und Kultur in Deutschland zu bewerten und damit ein Werk von nationalem Rang, so die Kunsthalle in einer Mitteilung.
Im „Selbstbildnis Florenz“ porträtierte sich Max Beckmann erstmals mit enormen Selbstbewusstsein und zwar nicht als Maler, sondern als ein Mann von Welt. In Anzug und Krawatte posiert er vor einem Fenster mit Aussicht auf die toskanische Stadt Fiesole. Elegant hält er eine Zigarette zwischen den Fingern – ein Bild wie ein Beweisstück, endlich in der oberen Gesellschaft angekommen zu sein. 1907 stand Beckmann kurz vor seinem künstlerischen Durchbruch. Als Stipendiat der Villa Romana konnte er ein Jahr lang kostenfrei in der Stadt am Arno leben und arbeiten. Nach seiner Rückkehr wurde er schließlich Mitglied der Berliner Sezession, der wohl angesehensten Künstlervereinigung des Reiches. Das Bildnis war stets im Besitz der Familie Beckmann und befindet sich seit dem Jahr 1991 als Dauerleihgabe in der Hamburger Kunsthalle. Durch die Erwerbung kann es nun dauerhaft als Spitzenwerk in der ständigen Präsentation verbleiben, auch wenn das Bild coronabedingt momentan nicht im Museum bewundert werden kann. |