Franz Wojda verstorben  |  | Franz Wojda mit seiner Tochter 2015 auf der Viennacontemporary | |
Der österreichische Kunstsammler Franz Wojda ist tot. Der aus Kärnten stammende Unternehmer, Professor und Universitätsrat starb bereits am 2. April nach längerer Krankheit im Alter von 81 Jahren. Als Connaisseur begeisterte er sich seit den 1970er Jahren für zeitgenössische Kunst. 2015 gab er einen Leitfaden für Sammler heraus, da er aus eigenen Erfahrungen wusste, welche Schwierigkeiten dieses Terrain birgt. „Seine Leidenschaft für die zeitgenössische Kunst war sprichwörtlich und durchdrang sein Leben. Unsere jahrelange Freundschaft und persönliche Verbundenheit basierte auf seiner und meiner unermüdlichen und quasi unersättlichen Neugierde und Begeisterung für Kunst“, teilte die Wiener Galeristin Rosemarie Schwarzwälder mit.
Franz Wojda wurde am 29. Oktober 1939 in Mühldorf in Kärnten geboren und studierte an der Technischen Hochschule in Wien Betriebswissenschaften. Während er im September 1971 als Universitätsassistent seine Dissertation und Habilitation erarbeitete, entdeckte er mit seiner 2011 verstorbenen Frau Sigrid ein Kunstwerk, das ihm so gut gefiel, dass es sein Leben veränderte: „Wasserwelt“ des Malers Arnulf Rainer machte Wojda zum begeisterten Sammler moderner Kunst. So baute der Geschäftsführer und Gesellschafter der Agiplan und Vorsitzende der Geschäftsführung von KPMG Management Consulting GmbH eine private Sammlung auf, die im Frühjahr 2012 im Museum Moderner Kunst Kärnten zu sehen war.
Franz Wojda, der Ordinarius für Betriebswirtschaftslehre, Vorstand des Arbeitswissenschaftlichen Instituts und Ehrensenator an der Technischen Universität war und als Vorsitzender des Rates der Universität für angewandte Kunst sowie als stellvertretender Kuratoriumsvorsitzender des Wiener Museums Moderner Kunst wirkte, beschrieb seine Erfahrungen mit zeitgenössischer Kunst zuerst als naiv, bis sich über einen „methodischen Zugang beim Sammeln eine durchaus abgerundete und auch fokussierte Sammlung entwickelte.“ Mit seinem Fokus auf reduktiver, konzeptueller und analytischer Gegenwartskunst aus Österreichisch und der Welt sowie mit Arbeiten von Josef Albers, Robert Barry, François Morellet, Günter Umberg, Katharina Grosse, Franz West, Gerwald Rockenschaub, Brigitte Kowanz, Erwin Bohatsch oder Herbert Brandl ist ihm dies gelungen. |