Die künstlerischen Welten der Annlee 1999 initiierten Philippe Parreno und Pierre Huyghe das Projekt “No Ghost Just a Shell“: Sie kauften die Rechte an der von der japanischen Firma “Kworks” entworfene Mangafigur „Annlee“ und stellten sie verschiedenen Künstlerkollegen zur weiteren Verwendung zur Verfügung. Das Resultat dieser Verarbeitung zeigt ab dem 24. August die Kunsthalle Zürich. Liam Gillick, Dominique Gonzalez–Foerster, Henri Brande, Pierre Joseph/Mehdi Belhaj–Kacem, M/M Paris, Melik Ohnian, Richard Phillips, Joe Scanlan, Rirkrit Tiravanija und Anna–Lena Vanley gaben der auf eine identitätslose Hülle reduzierten „Annlee“ jeweils eigene Charakterzüge. Das Projekt ist dabei als imaginäres Filmset zu verstehen. Dem Zeichen Annlee werden verschiedene Kontexte zugeordnet, durch die die einzelnen Künstler mit ihren individuellen Arbeiten verknüpft sind. Zudem wurde auch die ökonomische Situation von Entwurf und Nutzungsrecht durch das unentgeltliche Weitergeben dieses Zeichens unterlaufen. Mit dem Ende der Schau am 27. Oktober enden auch die verschiedenen fiktiven Leben von Annlee. Ihr IKEA-Sarg steht schon bereit. Joe Scanlan hat ihn entworfen. Er ist gleichzeitig auch Sinnbild für den Vertrag über das Ende der Verwertungsrechte.
Zur Ausstellung “No Ghost Just a Shell“ erscheint ein gleichnamiger Katalog mit umfassenden Textbeiträgen, unter anderem auch von den Initiatoren Philippe Parreno und Pierre Huyghe. Am 12. und 13. Oktober findet in der Kunsthalle ein Symposium zu Kunstkritik, kuratorischer Praxis und zeitgenössischen Foren statt. Die Kunsthalle ist von Dienstag bis Freitag in der Zeit von 12 Uhr bis 18 Uhr und am Wochenende von 11 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 8 Franken, ermäßigt 4 Franken.
Kunsthalle Zürich
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