Hans Theo Richter-Preis für Sandra Vásquez de la Horra  |  | Sandra Vásquez de la Horra erhält den Hans Theo Richter-Preis 2021 | |
Der diesjährige Hans Theo Richter-Preis für Zeichnung und Grafik geht an die chilenische Künstlerin Sandra Vásquez de la Horra. Die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung wird von der Sächsischen Akademie der Künste in Zusammenarbeit mit der Hildegard und Hans Theo Richter-Stiftung sowie dem Kupferstich-Kabinett der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden vergeben. Die chilenische Grafikerin zähle zu den bemerkenswertesten Zeichnerinnen der Gegenwart, so die Jury in ihrer Begründung. „Ihre gänzlich eigenständige, zutiefst bewegende poetische Bildwelt entwächst dem persönlichen Erleben. Sie wurzelt in Traditionen und Mythen ihrer chilenischen Herkunft und schöpft ebenso aus Quellen der europäischen Kulturgeschichte. Ihre Themen verweisen weit über Episodisches hinaus auf menschliche Urerfahrungen.“
„So groß und überbordend ihre Fantasie, so präzise ist ihre Technik als Zeichnerin, wenn sie mit Graphit und Gouache in verschiedensten Formaten arbeitet. Einzigartig sind ihre Zeichnungen auch dadurch, dass sie die vollendeten Blätter in Wachs taucht und den Werken damit eine transluzide Qualität hinzufügt. Das Bienenwachs verleiht der Papieroberfläche eine warme duftende Sinnlichkeit, zugleich wird die Fragilität der Zeichnung erhöht“, erklärt Stephanie Buck, Direktorin des Dresdner Kupferstich-Kabinetts.
Sandra Vásquez de la Horra wurde 1967 in Viña del Mar in Chile geboren und wuchs während des autoritären Regimes von Augusto Pinochet auf. Nach ihrem Studium an der Hochschule für Gestaltung in ihrer Heimatstadt zog sie nach Deutschland, wo sie an der Kunstakademie Düsseldorf bei Jannis Kounellis und Rosemarie Trockel studierte, bevor sie die Kunsthochschule für Medien in Köln besuchte. Der Hans Theo Richter- Preis wird 2021 zum 12. Mal verliehen. Mit der Verleihung am 10. September sind die Schenkung einer Werkgruppe an das Kupferstich-Kabinett Dresden und eine Präsentation ausgewählter Werke von Sandra Vásquez de la Horra in der Sächsischen Akademie der Künste verbunden. |