Die Betonpyramide in Berlin: Modellverfahren Mäusebunker  |  | Der ungenutzte „Mäusebunker“ in Berlin, 2021 | |
Das Landesdenkmalamt Berlin (LDA) hat das „Modellverfahren Mäusebunker“ ins Leben gerufen. Hierbei geht es um den brutalistischen Vorzeigebau, den sogenannten „Mäusebunker“ in Steglitz-Lichterfelde. Das LDA will gemeinsam mit Partnern aus der Verwaltung, Fachwelt und Zivilgesellschaft Erhaltungsansätze für das Gebäude aufzeigen und diskutieren. Neben geeigneten Prozessstrategien werden verschiedene Möglichkeiten für eine zeitgemäße, denkmalverträgliche Umnutzung gesucht.
Der markante, seit Mitte der 1960er Jahre geplante und errichtete Bau der Architekten Gerd und Magdalena Hänska diente früher als Tierlabor der Charité und sollte zunächst abgerissen werden. Auf nationaler und internationaler Ebene haben sich inzwischen aber Menschen für den Erhalt des an eine graue Pyramide erinnernden Gebäudes mit den blauen, waagrecht abstehenden Lüftungsrohren eingesetzt. In einem ersten Schritt ist nun die Internetseite www.modellverfahren-mäusebunker.de freigeschaltet.
Der Fokus liegt zunächst auf der Architektur des „Mäusebunkers“, die von Experten thematisiert wird. Im September sollen Beiträge zur Umnutzung und zur nachhaltigen, ressourcenschonenden Bestandssanierung flogen. Landeskonservator Christoph Rauhut betonte zum Start des Modellverfahrens: „Die Baubranche kann angesichts der Klimakrise auch von der Denkmalpflege lernen: Ressourcenökonomie, Reparaturfähigkeit und Gesamtenergiebilanz sind schon lange Themen der Denkmalpflege. Diese müssen wir nun dringend auf einen großen Maßstab übertragen.“
Die neue Webseite stellt außerdem Gutachten und Planmaterialien rund um den Mäusebunker öffentlich zur Verfügung. Weitere Veranstaltungen begleiten das Vorhaben, etwa eine Ausstellung auf der Architekturbiennale in Venedig und die Vortagsreihe samt Diskussionsrunde „Mäusebunker und Hygieneinstitut. Das solistische Ensemble: Ein städtebaulicher Exkurs“ am 10. September in der Berlinischen Galerie. |